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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und die er zärtlich Riechmuschel nannte. Ja, seine Nase sagte ihm, daß in diesem Kellergewirr etwas vorging.
    Augenblicklich machte der Reporter die Kamera schußbereit. Angst hatte er nicht. Wenn’s brenzlig wurde – nun ja, er war schon immer ein guter Kurzstreckenläufer gewesen.
    So leise wie möglich ging er los. Er bewegte sich in seinen ausgelatschten Boots optimal. Andere hätten die Treter längst weggeworfen, aber nicht Ted Storm. Diese Stiefel gehörten zu seinem Image.
    Die einzelnen Keller kamen ihm vor wie Zellen. Jeder Kellerraum war nur durch eine Lattentür gesichert.
    Storm peilte in fast jeden hinein.
    Was die Leute so alles in ihren Kellern aufbewahrten? Nicht zu fassen. Kisten, Kästen, alte Nähmaschinen, zersägte Möbel, dann wieder Einkochgläser und gebündelte Zeitungen.
    Fehlt nur noch, daß jemand die Leiche seiner Schwiegermutter versteckt hat, dachte Storm.
    Er erreichte einen Quergang und entschied sich dafür, nach rechts zu gehen. Die Geräusche, auf die er so scharf war, hatten sich nicht wiederholt.
    Hoffentlich war es keine Täuschung. Wenn er daran dachte, daß er hier im Keller herumlief und sich die heiße Sache ganz woanders abspielte, wurde es ihm ziemlich komisch.
    Der Reporter schlich weiter.
    Einmal den Kopf nach rechts – einmal nach links.
    Immer wieder peilte er in die Keller.
    Und dann blieb er plötzlich stehen.
    Ungläubig weiteten sich seine Augen. Er stand vor einem Keller, dessen Boden sich rot gefärbt hatte oder gefärbt worden war. Storm preßte sein Gesicht dicht gegen die Holzverschläge, um besser in den Keller hineinsehen zu können.
    Der Boden war halb durchsichtig.
    »Das ist doch nicht drin«, murmelte Storm und fingerte im gleichen Augenblick an seiner Kamera herum. »Wenn ich das aufnehme, das glaubt mir keiner.«
    Er kam aber nicht mehr dazu, ein Foto zu schießen. Denn aus dem halb durchsichtigen Boden glitten vier klauenartig gekrümmte Hände. Die Knochen hatten die Haut wegplatzen lassen, und die Nägel waren wie die spitzen Krallen eines Raubtieres.
    »Ich glaub’, ich spinne«, flüsterte Storm. »Das – das gibt’s doch nicht.« Er sah, wie sich die Hände immer weiter aus der rötlich schimmernden Oberfläche schoben, sah lange dünne Knochenarme und ein Gesicht, das nicht im entferntesten mehr an einen Menschen erinnerte.
    Vor Ted Storm stieg eine Bestie aus der Erde. Ein Dämon!
    Einen kugelförmigen Kopf mit überlangen Ohren, einer rüsselförmigen Nase und einem langgezogenen haarlosen Schädel, auf dessen Stirn ein Auge saß und grünlich leuchtete.
    Die nächste Bestie, die aus dem Boden stieg, glich der ersten aufs Haar.
    »Ich werde wahnsinnig«, keuchte der Reporter. Er, der sich selbst abgebrüht nannte, fühlte plötzlich, was es heißt, Angst zu haben. Er begann zu zittern, sein Herz schlug schneller, der Puls raste. Mensch, hau doch ab! schrie eine innere Stimme, doch Storm klebte auf der Stelle. Er konnte sich der Faszination des Grauens nicht entziehen.
    Und es wurden immer mehr Bestien.
    Lautlos stiegen sie aus dem rötlich schimmernden Sumpf. Blasen quollen an die Oberfläche und zerplatzten mit leisem Schmatzen. Plötzlich hörte Storm hinter sich ein Geräusch.
    Er kreiselte herum.
    Zwei Horrorgestalten standen vor ihm.
    Sie hatten schuppige grüne Haut und ovalförmige Mäuler, aus denen lange hauerartige Zähne ragten.
    Stinkender Atem streifte Storms Gesicht. Und dieser Pesthauch war es, der ihn von seiner Lähmung befreite.
    Ehe die Monster ihn packen konnten, wischte er zwischen ihnen hindurch. Er hatte soviel Wucht in den Sprung gelegt, daß er an der anderen Seite des Ganges gegen eine Kellertür prallte und sich schmerzhaft den Kopf stieß.
    Doch darauf achtete Ted Storm im Augenblick nicht. Er wollte nur weg. Weg von diesen schrecklichen Höllengeschöpfen, die darauf aus waren, ihn zu töten.
    Er warf sich herum, ehe die Monster ein zweites Mal auf ihn zukommen konnten. Aus den Augenwinkeln sah er, daß die anderen Horror-Wesen einfach durch die Kellertür schritten, als wäre sie gar nicht vorhanden.
    »Ich werde verrückt!« schrie Storm. »Gütiger Himmel, ich werde verrückt!«
    Er begann zu rennen. Noch nie in seinem Leben war er so schnell gelaufen. Und doch hatte er das Gefühl, nicht einen einzigen Schritt von der Stelle zu kommen.
    Hinter seinem Rücken hörte er das Fauchen der Ungeheuer und das Tappen nackter Füße auf dem glatten Beton.
    Instinktiv hatte der Reporter den Weg zu den

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