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GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

Titel: GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nickte lächelnd und legte die Zeitschrift zur Seite.
    Er probierte den Salat und verzog im nächsten Augenblick das Gesicht. Genausogut hätte er sich auch den Bahndamm quer durch bestellen können, das Zeug hätte bestimmt nicht anders geschmeckt. Wenn das Rumpsteak jetzt genauso war wie der Salat…
    Das war nicht der Fall. Das Fleisch war außen knusprig und innen sehr saftig und zart. Sogar das Blut lief noch über den Teller. John Sinclair aß langsam und bedächtig. Während des Essens mußte er immer wieder an den Artikel denken, den er in der Zeitung gelesen hatte. Er wurde das Gefühl nicht los, daß mehr hinter dieser Geschichte steckte, als nur aufgeblasenes Reportergewäsch.
    John Sinclair bestellte sich einen Kaffee, rauchte eine Zigarette und nahm sich dann noch einmal die Zeitung vor.
    Wort für Wort las er den Artikel durch. Der Ort, in dem die Sache passiert war, hieß Bodmin. John hatte den Namen noch nie gehört, er kannte aber die Halbinsel Cornwall, die wie eine lange Zunge in das Meer hineinragte.
    Bevor er noch die Tasse geleert hatte, hatte sich John Sinclair schon entschlossen. Er wollte sich hinter den Fall der schwarzen Hand klemmen. Im Augenblick lag sowieso nichts an, und John hatte schon das Gefühl, daß auch die Dämonen von einer gewissen Frühjahrsmüdigkeit befallen waren.
    Im Impressum der Zeitschrift sah John nach, in welchem Verlag das Magazin erschien.
    Es war ein kleiner Londoner Privatverlag und lag direkt an der Grenze zu Soho.
    John rieb sich die Hände. Besser hätte er es gar nicht treffen können. Er winkte dem Ober, um zu zahlen.
    Der Mann kam nach zwei Minuten, kassierte das Geld und erkundigte sich, ob es dem Herrn geschmeckt habe.
    »Das Fleisch schon«, erwiderte John mit einem freundlichen Lächeln. »Doch eine Frage habe ich noch?«
    »Ja, Sir?«
    »Auf welchem Bahndamm lassen Sie pflücken?«
    Der Ober begriff nicht. Er starrte noch auf die Ausgangstür, als sich diese schon längst hinter John Sinclair geschlossen hatte.
    ***
    In Bodmin, dem kleinen 1000-Seelen-Ort, war das Grauen eingekehrt. Niemand wagte sich nachts mehr auf die Straße. Und erst recht nicht in die Nähe des Friedhofs. Das Gespenst der Angst ging um. Beerdigungen, die anfielen – es waren innerhalb einer Woche zwei ältere Leute gestorben – fanden auf dem Friedhof des Nachbarortes statt.
    Etwas Aufregung hatte es gegeben, als ein Reporter aufgetaucht war. Ein junger Mann noch, der eigentlich in Cornwall ein paar Tage Urlaub machen wollte.
    Im Wirtshaus hatte er von der rätselhaften schwarzen Hand gehört, die aus dem Sarg gekommen sein sollte.
    Den Reporter hatte die Geschichte fasziniert. Vor allen Dingen deshalb, weil er seit gut fünf Wochen bei einer Horror-Zeitschrift arbeitete. In der gleichen Nacht noch war er zum Friedhof gegangen und hatte sich das Grab angesehen.
    Er hatte nichts gefunden. Nur einen Lehmhügel, auf dem langsam die Kränze verfaulten. Nicht der Finger einer schwarzen Hand war zu sehen gewesen.
    Allerdings hatten die Leute im Dorf die Geschichte so plastisch erzählt, daß der Reporter überzeugt war, daß sie stimmen mußte. Am nächsten Tag hatte er um ein Interview bei Lord Parson gebeten.
    Der Butler hatte ihn jedoch höflich aber bestimmt abgewiesen.
    Dem Reporter war nichts weiter übrig geblieben, als nach London zurückzufahren.
    Bei seinem Verleger war er mit der Geschichte auf wenig Gegenliebe gestoßen, hatte sich aber soweit durchsetzen können, daß der Bericht wenigstens in kleiner Aufmachung erschien. Und er war ziemlich trocken abgehandelt worden.
    Der gute Reporter hatte jedoch nicht ahnen können, daß er mit seinem Artikel einen Stein ins Rollen gebracht hatte, der schon bald eine Lawine nach sich ziehen sollte…
    ***
    John Sinclair kannte Verleger. Die wohnten nicht – die residierten. In Palästen aus Glas und Stahl. Jetzt aber lernte der Oberinspektor die Kehrseite der Medaille kennen.
    Die Zeitschrift CRIME AND HORROR wurde in einem Hinterhof gedruckt. Eine Einfahrt führte zu dem Barackenbau aus ehemals roten Ziegelsteinen, an die sich noch ein Wellblechanbau anschloß. Vor der Baracke stand ein Lastwagen. Zwei Männer waren dabei, Pakete auf die Ladefläche zu hieven. Ein dritter kontrollierte. Er hielt einen Zettel in der Hand und hakte Posten für Posten ab. Dabei meckerte er die Arbeiter mehr als einmal scharf an. Doch die beiden ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, sie machten in ihrem Trott weiter.
    John Sinclair hatte seinen

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