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GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

Titel: GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rolltreppe fuhr John in die erste Etage der Halle. Er stand dicht hinter einer schwarzhaarigen Frau im blauen Wildledermantel. Der Hauch eines französischen Parfüms kitzelte seine Nase.
    Die Frau schien zu spüren, daß jemand ihren Rücken betrachtete, denn sie wandte plötzlich den Kopf.
    Was sie sah, schien ihr zu gefallen.
    Ein großer blondhaariger Mann mit graublauen Augen und einem etwas spöttischen Lächeln in den Mundwinkeln. Der Mantel war beste Qualität, und zwischen den breiten Revers glänzte der Knoten einer Seidenkrawatte.
    Die Schwarzhaarige lächelte.
    John erwiderte das Lächeln.
    Zu mehr kam es nicht, denn die Rolltreppe lief auf, und die beiden gingen in verschiedene Richtungen auseinander. Als John nochmal einen Blick über die Schulter warf, sah er das etwas enttäuschte Gesicht der Frau.
    Eigentlich hätte ich sie ja ansprechen können, dachte der Oberinspektor, während er die Glastür eines Restaurants zusteuerte. Er hatte im Augenblick keinen großen Fall zu bearbeiten, und deshalb immer pünktlich Feierabend. Außerdem war er Junggeselle.
    Hinter der Glastür befand sich ein kleiner Zeitungskiosk. Johns zufälliger Blick fiel auf eine Zeitschrift, die den Namen CRIME AND HORROR trug. Es war die erste Nummer dieser neuen Postille. Da es sowieso noch dauerte, bis das Essen serviert wurde, kaufte sich John die Zeitschrift.
    Einen freien Tisch fand er in Nähe des Fensters. Von hier aus hatte er einen prächtigen Blick auf das Rollfeld.
    Das Restaurant war modern eingerichtet. Säulen stützten die niedrige Decke. Internationale Gäste erzeugten einen wirren Sprachenmischmasch.
    Beim Ober bestellte sich John ein Rumpsteak mit Meerrettichsahne. Draußen auf dem Rollfeld fuhr die Maschine, in der Bill Conolly und Suko saßen, gerade in die Startposition. Durch die schalldämpfenden Scheiben war nichts von dem Düsenlärm zu hören.
    John Sinclair lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und widmete sich dem Magazin.
    Die Titelseite war grell aufgemacht. Ein Vampir mit gefletschten Zähnen starrte dem Betrachter entgegen.
    Sinclair konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es gab zahlreiche Grusel-Magazine. Und eins war so wie das andere. Die Journalisten saugten sich die meisten Fälle aus den Fingern, und es gab kaum jemals einen Bericht, der auf Tatsachen beruhte.
    John blätterte das Magazin durch.
    Man hatte wirklich alles aus der Klamottenkiste geholt. Nichts war neu. Es wurde über Spukschlösser berichtet, und sogar das Ungeheuer von Loch Ness mußte herhalten.
    Im Mittelteil des Blattes fand John einen Bericht über ein kleines Dorf in Cornwall. Er war nur wenige Spalten lang und berichtete von einer schwarzen Hand, die angeblich aus dem Grab gewachsen war.
    John las den Artikel. Er war gut geschrieben. Ziemlich informativ und nicht einmal reißerisch aufgemacht. Wie John die Lage einschätzte, konnte an diesem Artikel durchaus etwas dran sein.
    John Sinclair nannte man nicht umsonst den Geisterjäger. Er beschäftigte sich nur mit außergewöhnlichen Kriminalfällen, und seine Aufklärungsmethoden waren mehr als unorthodox. John wußte, daß es Vampire und Dämonen gab. Er hatte gegen sie gekämpft und auch gegen Monster und lebende Tote. Er hatte die Schrecken der teuflischen Mächte am eigenen Leibe zu spüren bekommen, und mehr als einmal war er nur haarscharf mit dem Leben davongekommen.
    Die meisten Menschen wußten gar nicht, daß es einen Mann wie John Sinclair gab. Er arbeitete mehr im Verborgenen, denn die Fälle, die er zu lösen hatte, waren so schrecklich, daß sie über das Begriffsvermögen eines normalen Bürgers gingen. Es gab auch keine spektakulären Zeitungsartikel über John Sinclair. Seine Berichte verschwanden in den Panzerschränken von Scotland Yard. Und dort hatte sich schon allerhand angesammelt, denn John Sinclair hatte bisher jeden Fall hundertprozentig aufgeklärt.
    Von manchen Kollegen wurde John gar nicht ernst genommen, sie neideten ihm auch, daß er mit knapp vierunddreißig Jahren schon Oberinspektor war.
    Einen Dienstgrad, den nicht viele erreichten.
    John Sinclair war ein Kämpfertyp. Er ging einen Gegner immer direkt an, obwohl er mehr als einmal eine hundsgemeine Angst gehabt hatte. Aber er hatte diese Angst überspielen können und stand jetzt auf der Abschußliste der Dämonen an erster Stelle.
    Der Ober kam und brachte das bestellte Rumpsteak. Dazu servierte er einen Teller mit frischen Salaten.
    »Wohl bekomm’s, Sir«, sagte der Mann.
    John

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