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GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

Titel: GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinte dann »Nun weiß ich, wo ich dran bin, Dorothy.«
    »Wieso?« fragte seine Frau. »Mehr sagst du zu diesem Thema nicht?«
    »Weitere Worte waren überflüssig.«
    »Dann findest du dich also damit ab.«
    »Soll ich dir eine Szene machen? Was wurde es nutzen? Wir müssen uns eben mit den Tatsachen abfinden, oder vielmehr ich muß mich damit abfinden. Aber was hattest du denn nach diesem Geständnis erwartet?«
    »Ich hatte mit einer Scheidung gerechnet.«
    »Nein. Das käme in unserer gesellschaftlichen Stellung nicht in Frage. Wir werden uns arrangieren müssen. Das heißt, wir haben es ja schon getan. Wir werden so weiterleben wie bisher, und ich werde Ritchie auch weiterhin als meinen Sohn anerkennen. Den Triumph eines Skandals gönne ich dir nicht, Dorothy. Meine Position zu dir habe ich genau abgesteckt Sonst noch etwas?«
    In Lady Parson war bei den Worten ihres Mannes die heiße Wut hochgestiegen. Sie hatte einen roten Kopf bekommen und die Hände zu Fausten geballt.
    »Ja, das habe ich geahnt, daß du so reagieren wurdest. Weißt du was, du widerst mich an. Du bist eine Memme, ein Feigling. Du bist…«
    »Dorothy, ich bitte dich. Maßige dich. Was soll das Personal denn denken.«
    »Das ist mir jetzt völlig egal!« Tranen glitzerten in den Augen der Frau. Sie hatte völlig die Beherrschung verloren, und Lord Parson tat etwas für ihn völlig Ungewöhnliches.
    Er schlug seiner Frau ins Gesicht.
    Das Schreien verstummte. Staunen breitete sich auf dem Antlitz der Frau aus. Aus großen verweinten Augen blickte sie ihren Mann an.
    »Entschuldige«, sagte Lord Parson, »aber es mußte leider sein. Und nun geh zu Bett.«
    Lady Parson wollte etwas erwidern, doch im gleichen Augenblick wurde unten in der Halle die Tür geöffnet. Dann hörten die beiden die Stimme ihres Sohnes. Er sprach mit James, dem Butler.
    »Ja, Ihre Eltern sind oben, Sir«, sagte James.
    Schritte.
    Ritchie kam langsam die Treppe hoch. Noch eine Kehre, und er tauchte im Blickfeld seiner Eltern auf.
    Lord Parson erwartete ihn mit auf dem Rücken gefalteten Händen. Lady Parson stand hinter ihrem Mann.
    Zwei Stufen vor seinem Vater blieb Ritchie stehen. Er mußte den Kopf in den Nacken legen, um dem Lord ins Gesicht blicken zu können. Im Licht der Wandlampen waren deutlich die hektischen roten Flecken auf seinen Wangen zu erkennen.
    Der Lord blickte auf die Uhr. »Es ist Mitternacht durch, mein Lieber. Darf ich fragen, wo du dich herumgetrieben hast?«
    »Das darfst du nicht.«
    Der Lord schluckte. Plötzlich wurde seine Stimme gefährlich leise. »Und ich will, daß du mir jetzt sagst, wo du gewesen bist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß du nachts noch irgend etwas draußen zu erledigen hast. Deine Mutter und ich haben uns Sorgen gemacht.«
    Stumm schüttelte Ritchie den Kopf. Er hatte den Reißverschluß seiner Windjacke aufgezogen. Die rechte Hand lag auf dem kunstvoll gedrechselten Handlauf des Treppengeländers.
    »Ich werde dir nichts sagen. Es geht dich nämlich nichts an!« zischte der Junge. »Und jetzt laß mich vorbei.«
    Der Lord blieb hartnäckig. »Erst will ich wissen, wo du dich herumgetrieben hast. Ich habe ein Recht darauf!«
    Da mischte sich Lady Parson in das Streitgespräch ein. »Nun laß ihn doch, Averell. Wenn er nicht will, dann darfst du ihn auch nicht zwingen.«
    Der Lord wandte kurz den Kopf. »Ja, ich weiß, du hast schon immer zu ihm gehalten.« Einige Sekunden überlegte er noch, dann gab er den Weg frei.
    Der Junge lächelte falsch. Gelassen ging er an seinem ›Vater‹ vorbei.
    Der Lord würdigte ihn keines Blickes, sah an Ritchie vorbei.
    »Wir reden morgen noch darüber«, meinte er. »Ich werde mir eine Strafe ausdenken, die deiner Tat angemessen ist.«
    »Was sind das denn für Worte«, rief Lady Parson. »Du tust ja gerade so, als wäre Ritchie ein Angeklagter.«
    Der Lord gab keine Antwort. Nur seine Gesichtsmuskeln zuckten, und die beiden Falten, die von den Nasenflügeln zum Kinn liefen, hatten sich noch verstärkt.
    Ritchie war an seinem ›Vater‹ vorbeigegangen. Lord Parson stand auf der drittletzten Stufe, Ritchie hatte die Treppe bereits überwunden.
    Doch nach der letzten Stufe drehte er sich plötzlich um. Ein Griff unter die Jacke, und das schwere feststehende Messer funkelte in seiner Rechten.
    Grausam war das Gesicht verzerrt. Eine Fratze aus reiner Mordlust.
    Lady Parson stand schreckensstarr daneben. Sie war unfähig, ein Wort hervorzubringen. Dabei sah sie genau,

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