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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herumkreiseln wollte, war es zu spät.
    Ein mörderischer Schlag traf ihr Handgelenk, dann fiel ihr die Pistole aus den Fingern.
    Ramon Vanescu war da!
    Und der untote Magier und Höllendiener kannte keine Gnade. Wie Schraubstöcke waren seine Klauen, als sie Janes Hals umfaßten.
    Jane hörte noch das gellende triumphierende Lachen der Hexe, dann stürzte sie in einen unendlich tiefen Schacht…
    ***
    John Sinclair hatte den zweiten Treppenabsatz erreicht, als er abrupt stoppte.
    Eine Gestalt kam ihm entgegen.
    Nein, sie kam nicht – sie schwebte. Etwa kniehoch glitt sie über den Stufen der Treppe hinunter.
    John blieb stehen.
    Er sah hinter der schwebenden Gestalt noch eine zweite auftauchen.
    Es war ein mit Fell und Pelz bewachsenes Untier. Mit grausam gefletschten Zähnen kam es die Stufen heruntergehechelt.
    John machte kurzen Prozeß.
    Er hob die Berretta und feuerte. Durch seine Verletzung konnte er sich auf keinen langen Kampf mehr einlassen. Er mußte rasch und kompromißlos zuschlagen.
    Die geweihte Silberkugel drang dem Untier in den Schädel, genau über der Wolfsschnauze.
    Die Wirkung war frappierend. Das Monster wurde zurückgefegt und heulte klagend auf.
    Während es durch die Kraft des geweihten Silbers verging, sah John zum erstenmal die Lichtaura, die die Gestalt umgab und aus deren Konturen sich die Umrisse eines Menschen formten. Eines grauhaarigen Mannes mit einem runden Gesicht und einer randlosen Brille vor den Augen. Der Mann lächelte glücklich. Wie zum Gruß hob er den Arm, dann löste sich der Geist auf. Genauso wie das Monster, das zu Staub zerfiel.
    John Sinclair stand auf einer Treppenstufe und war fasziniert und geschockt zugleich. Seine Gedanken konnten das Gesehene gar nicht so rasch verarbeiten, außerdem mußte er sich auf die zweite Horrorgestalt konzentrieren.
    Die gelben Augen… das Gesicht… das mußte das Ungeheuer sein, von dem Lydia Rankin zu Jane Collins gesprochen hatte.
    Das Monster griff John nicht an. Es stand auf der Treppe und hob den Arm.
    Der Geisterjäger zögerte.
    Er wußte auch nicht, warum, aber plötzlich begann die Untote zu sprechen. Flüsternd vernahm er die Stimme: »Erlöse mich. Bitte! Erlöse mich von den Qualen des Dämons. Ich will endlich sterben. Wie auch die anderen. Bitte.«
    »Wie kommt es, daß du lebst?« fragte John.
    »Ramon Vanescus Zauber hat uns am Leben gehalten. Wir sind schon lange tot, doch wir leben als untote Hülle. Unser Geist irrt in einem Zwischenreich umher. Ruhelos und voller Qual. Wir sind durch eine magische Symbiose an den Dämon gefesselt. Unsere Befehle empfangen wir von Betty Longford. Immer wieder haben wir Unschuldige angelockt, um den Dämon zu erhalten. Es ist schrecklich. Ich kann es nicht mehr ertragen. Bitte, töte mich.«
    John nickte. »Ich werde dir den Gefallen erweisen.«
    Er hob den rechten Arm und schoß.
    Die Kugel drang der Untoten in die Brust, und abermals sah John die Lichtaura und das glückliche Lächeln, das das Gesicht des Geistes umflorte.
    Diesmal war es ein Mädchen. Jung noch. Vielleicht zwanzig Jahre.
    »Danke!«
    Die Worte waren nur ein Hauch. Sie erreichten John Sinclairs Ohren, und der Geisterjäger fühlte eine Gänsehaut über den Rücken rieseln.
    Dann war der Geist verschwunden.
    Leer lag die Treppe vor dem Oberinspektor. Nur die beiden Häufchen Asche zeugten davon, daß hier vor wenigen Minuten noch zwei lebende Tote gestanden hatten.
    Der Geisterjäger ging weiter.
    Er spürte einen Kloß im Magen. Erst jetzt fiel ihm ein, daß er die Untote nach Jane Collins hätte fragen können. Nun war es zu spät.
    John beeilte sich.
    Als er in den vierten Stock kam, sah er eine Tür offenstehen. John blickte in das dahinterliegende Zimmer. Aus den Beschreibungen wußte er, daß hier Jane Collins für kurze Zeit gelebt hatte. Der Oberinspektor sah auch das zerstörte Funkgerät. Jetzt konnte er sich vieles erklären.
    Und plötzlich hörte er die Schreie.
    Sie kamen von oben. Vom Speicher her.
    Es waren Frauenschreie. Grell und in höchster Angst ausgestoßen.
    John Sinclairs Gesicht wurde hart. Die Narbe auf seiner Wange begann zu glühen. Ein Zeichen, daß er innerlich sehr erregt war.
    Dann hörte er einen Schuß. Aus der Detonation konnte er entnehmen, daß es eine Astra war.
    Jane Collins besaß eine solche Waffe.
    John Sinclair hetzte die nächste Treppe hoch.
    Sein Herz hämmerte wild. Er hatte das Gefühl, es würde oben im Hals schlagen.
    Noch hatte er Hoffnung. Noch…
    Die nächste

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