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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte erst die Hälfte geschafft, und bei jeder Kerze, die sie neu anbrannte, murmelte sie Worte, die nicht zu verstehen waren.
    Die Kerzen brannten ruhig. Kein Luftzug wehte durch den großen Raum. Es war stickig und heiß. Modergeruch traf Jane Collins’ Nase.
    Neben der Detektivin stand Eve Gordon. Aus großen Augen sah sie dem Treiben ihrer Tante zu. Das Licht der Kerzen ließ ihr Gesicht erscheinen, als wäre es mit Blut übergossen.
    Jane Collins konnte sehen, daß die Wände des Speichers mit Tüchern verhängt waren. Magische Symbole zierten die Tücher, und auf jedem war als Mittelpunkt eine stilisierte Teufelsfratze zu sehen. Im Licht der Kerzen sah es aus, als würden die Fratzen leben.
    Ein schauriges Bild.
    Jane Collins fröstelte.
    Sie hatte auch den weißen Sarg gesehen, von dem ihr Lydia Rankin berichtet hatte. Der Sarg stand an einer Wand außerhalb des Kreises, war geschlossen, und Jane erkannte auf dem Deckel ebenfalls die stilisierte Satansfratze.
    Sollte er ihre letzte Ruhestätte werden? Allein bei dem Gedanken daran wurde es Jane Collins angst und bange.
    Mrs. Longford hatte jetzt ihre Arbeit beendet. Sämtliche Kerzen brannten. Es waren bestimmt fünfzig an der Zahl.
    Betty Longford stellte auch die letzte Kerze weg, mit der sie die anderen angezündet hatte. Dann nickte sie befriedigt. Sie kam auf Jane zu und blieb dicht vor ihr stehen.
    »Eine kleine Galgenfrist sei dir noch gegönnt«, sagte sie. »Ich werde jetzt in meine Wohnung gehen und mich umziehen. Du«, sie zeigte auf Eve Gordon, »bleibst solange bei ihr. Sollte es Jane gelingen, dich zu überwältigen, werdet ihr beide sterben. Aus dem Haus kommt ihr nicht mehr. Die Toten sind meine besten Wächter.«
    Mrs. Longford ging zur Tür. Wie ein Schatten huschte sie hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    Jane Collins und Eve Gordon blieben allein zurück.
    Die Hausbesitzerin ging mit raschen Schritten die Treppe hinunter. Sie hatte es eilig, der Hexensabbat sollte so bald wie möglich beginnen.
    In ihrem Schlafzimmer kleidete sie sich um.
    Mrs. Longford zog sich völlig nackt aus und schlüpfte dann in ein schwarzes, bis zum Boden reichendes Gewand, dessen Vorderseite wieder den stilisierten Satanskopf zeigte. Dann beschmierte sie ihr Gesicht mit einer Salbe, die bestialisch stank.
    Wenigstens für die Geruchsnerven normaler Menschen. Für Betty Longford mußte es Balsam sein, das war aus ihrem Gesichtsausdruck zu schließen.
    Betty Longford war schon im Wohnzimmer, als sie auf dem Flur das Geräusch von Schritten hörte.
    Da ist jemand ins Haus eingedrungen! dachte Mrs. Longford sofort.
    Blitzschnell entwickelte sie einen Plan. Wenn der Eindringling in die Wohnung kam, mußte er sie entdecken.
    Mrs. Longford huschte in die Küche. Sie sah die Leiche auf dem Boden liegen, sah das in der Brust steckende Messer, und ein diabolisches Lächeln umspielte ihre Lippen…
    ***
    Mit einer Reflexbewegung wich John Sinclair zur Seite. Er hörte den plötzlichen gellenden Wutschrei der Frau und wußte im gleichen Augenblick, daß er es nicht schaffte.
    Er konnte dem Messer nicht mehr völlig ausweichen.
    John spürte einen brennenden Schmerz an seiner linken Schulter. Wie durch Butter schlitzte die Klinge sein Jackett auf und nahm einen Hautstreifen mit.
    John fiel zu Boden, winkelte aber gleichzeitig das Bein an und ließ es sofort wieder vorschnellen.
    Er traf die weibliche Bestie in Höhe der Knie.
    Mrs. Longford geriet aus dem Gleichgewicht. Dadurch konnte sie den nächsten Messerstich nicht führen. Sie hatte genug damit zu tun, sich selbst zu fangen.
    Johns rechte Hand verschwand unter dem Jackett. Er spürte schon den kühlen Griff der Waffe an seinen Fingern, als die Frau plötzlich kehrtmachte und aus der Küche rannte.
    Noch ehe John die Waffe aus der Halfter hatte, drosch Mrs. Longford die Tür bereits hinter sich zu und schloß mit dem von außen steckenden Schlüssel ab.
    Der Geisterjäger hatte das Nachsehen.
    Er fluchte verbissen.
    Mühsam wälzte er sich zur Seite. Jetzt erst spürte er den höllischen Schmerz. Sein gesamter linker Arm schien in Flammen zu stehen. Aus der Wunde pulste ununterbrochen hellrotes warmes Blut.
    John biß die Zähne zusammen. Auf dem Küchenboden hatte sich bereits eine rote Lache gebildet. Wenn es John nicht gelang, die Blutung zu stoppen, dann dauerte es nicht lange, und er kippte vor Schwäche um.
    Der Oberinspektor stemmte sich hoch. Er schalt sich einen Narren, sich so überrumpeln zu lassen. Und

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