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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit sanken die Chancen für Jane Collins immer mehr.
    Aus der Tasche holte John Sinclair ein sauberes Tuch. So gut es ging, band er die Wunde ab. Mit dem Taschenmesser schnitt er seinen Jackettärmel in Streifen und wand und drehte ihn noch über das Taschentuch. Dann stand er auf.
    Noch immer hämmerte und bohrte der Schmerz in seinem Arm. John bewegte probehalber die Finger. Es ging alles glatt. Das Messer schien keine Sehne verletzt zu haben.
    Darüber war John heilfroh.
    Aber er konnte sich auch nicht um seine Verletzung kümmern. Für ihn drängte die Zeit, wollte er die rasende Bestie, zu der Mrs. Longford geworden war, noch aufhalten.
    Die Tür bereitete John keine Probleme. Er trug ja sein Besteck bei sich. Trotzdem kostete das öffnen der Küchentür Zeit. Dann trat der Geisterjäger in den Living-room.
    Er hielt sicherheitshalber seine Waffe in der gesunden Rechten, doch niemand lauerte ihm auf.
    John Sinclair befand sich allein in dem Raum.
    Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Er rief sich noch einmal Jane Collins’ Worte ins Gedächtnis. Sie hatte von dem Speicher gesprochen, den sie nicht betreten sollte.
    Und gerade er war John Sinclairs Ziel.
    Als er in das Treppenhaus trat, war es ruhig. Schwach nur drang von draußen der Verkehrslärm an seine Ohren.
    Der Geisterjäger biß die Zähne zusammen, ignorierte den Schmerz in seinem linken Arm und machte sich daran, die Stufen der Treppe zu erklimmen…
    ***
    Eve Gordon war nicht so schlecht, wie sie sich gab, und sie war auch nicht so abgebrüht wie ihr jetzt toter Freund Garry Quinn.
    Sie war praktisch ohne ihre direkte Mithilfe in einen Teufelskreis geraten, aus dem sie nicht mehr hinaus konnte. Wenigstens nicht aus eigener Kraft.
    Jane Collins spürte genau die innere Zerrissenheit des Mädchens, und darauf baute sie ihren Plan.
    »Wir zwei, wir hätten eine Chance«, sagte sie.
    »Wieso?« fragte Eve Gordon.
    »Eine Chance zu verschwinden.«
    Eve lachte auf. »Daran glauben Sie doch selbst nicht. Außerdem halte ich zu meiner Tante. Machen Sie sich nur keine falschen Hoffnungen. Ich bin hier ganz gut aufgehoben.«
    Sehr überzeugend klang die Verteidigungsrede nicht, und deshalb schlug Jane auch weiterhin in die Kerbe. »Warum bleiben Sie hier? Haben Sie etwas ausgefressen?«
    »Was geht Sie das an?«
    »Weil ich sonst keinen anderen Grund für Ihr Verhalten erkenne.«
    Eve Gordon senkte den Blick. Ausdruckslos starrte sie in den Flammenkreis, dessen Licht bis zu der schräg verlaufenden hohen Decke reichte und dort das dunkle Holz des Gebälks umspielte.
    »Ich bin Terroristin«, sagte Eve plötzlich. »Ich gehöre zur Anarchoszene und stehe auch in den Fahndungsblättern der zuständigen Stellen. Ich kann Ihnen nicht helfen. Ich muß froh sein, daß ich hier bei meiner Tante untergekommen bin.«
    »Dann gehörte der junge Mann zu Ihnen?«
    »Ja.«
    »Und Ihre Tante hat ihn getötet!«
    Nachdem Jane diese Worte gesagt hatte, schwieg Eve Gordon. Jane Collins sah plötzlich Tränen in ihren Augen glitzern. »Der Weg zurück ist verbaut«, sagte Eve mit kaum verständlicher Stimme. »Ich werde hier in diesem Haus bleiben und irgendwann einmal verschwinden.«
    »Falls Sie dann noch am Leben sind«, konterte die Detektivin.
    »Meine Tante würde mich nie töten«, rief Eve.
    »Sie ist eine Hexe. Sie hat schon mehrere junge Mädchen auf dem Gewissen. Und dieses Haus hier ist auch nicht so leer, wie es den Anschein hat. Nein, es ist bewohnt. Und zwar von lebenden Toten. Von Mietern, die nur durch die Kraft der Hölle am Leben erhalten werden. Zu Monstern sind sie degeneriert, und Ihre Tante ist deren Anführerin. Wollen Sie mit ihr zusammenleben? Wollen Sie das wirklich?«
    »Hören Sie auf!« schrie Eve Gordon und stampfte mit dem Fuß auf.
    »Wie heißen Sie?« wechselte Jane das Thema.
    »Eve. Eve Gordon.«
    »Okay, Eve. Meinen Namen kennen Sie ja.« Jane ahnte, daß sie jetzt dicht vor der Entscheidung stand. Sie durfte Eve jetzt keine Möglichkeit mehr geben auszuweichen. Jetzt mußte sie sie packen.
    »Haben Sie schon einen Mord auf dem Gewissen, Eve?«
    »Nein!«
    »Dann wird man Sie auch nicht schlimm bestrafen. Ich verspreche Ihnen, ich setze mich für Sie ein. Ich kenne einflußreiche Leute bei der Polizei. Das ist nicht nur so daher gesagt. Glauben Sie mir. Schneiden Sie mir die Fesseln auf, Eve. Zu zweit können wir es schaffen.«
    »Ich weiß nicht. Ich…« Eve Gordon zögerte.
    »Machen Sie schon!«
    »Haben Sie

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