Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK047 - Die Höllenbrut

GK047 - Die Höllenbrut

Titel: GK047 - Die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
gegenüber. Das raubte ihr den Verstand. Sie stieß einen gellenden Schrei aus. Das Limonadenglas entfiel ihren kraftlos gewordenen Fingern und zerschellte auf dem Boden. Die Limonade spritzte nach allen Seiten. Dawn Rayser spürte, wie sich ihre Haare sträubten. Sie fuhr sich an die zitternden Lippen und schrie unaufhörlich weiter.
    Das Knochengestell lief klappernd und knarrend auf sie zu.
    Die Frau konnte nicht zurückweichen.
    Wie gelähmt stand sie da.
    Das Gerippe warf sich auf sie.
    Dawn Rayser spürte die harten Knochenhände an ihrem dürren Hals. Sie schrie so lange, bis sie dazu nicht mehr in der Lage war. Mit verzerrtem Gesicht starb sie.
    Das gnadenlose, grausame Monster rannte schrill lachend zum Fenster. Es riss beide Flügel auf und stieß ein irres Gelächter aus. Es kletterte auf das Fensterbrett und schwebte langsam zum Nachthimmel hoch…
    ***
    »Hast du dieses furchtbare Gelächter gehört, Ma?«, fragte Jack McCartney entsetzt.
    Er hatte mit seiner Mutter Karten gespielt. Nun sprang er erregt auf. Jack konnte nicht älter als siebzehn sein. Er war ein magerer, gelenkiger Junge mit wachen Augen und Sommersprossen auf der etwas zu groß geratenen Nase.
    Mrs. McCartney schaute ihren Sohn mit ängstlicher Miene an. Ihre grauen Augen zeigten einen furchtsamen Ausdruck.
    »Bleib sitzen, Jack! Spiel weiter!«
    Jack hastete zum Fenster. Bestürzt starrte er nach draußen. Es war ihm anerzogen worden, sich zu bekreuzigen, wenn seiner Seele Gefahr drohte. In diesem Moment schien das der Fall zu sein. Deshalb schlug er schnell drei Mal das Kreuz und starrte gebannt auf das Skelett, das fluoreszierend zum nachtschwarzen Himmel emporstieg, kleiner wurde und schließlich nicht mehr zu sehen war.
    Kreidebleich wandte er sich um.
    »Mein Gott, Junge, was hast du?«, stieß Mrs. McCartney erschrocken hervor, als sie das Gesicht ihres Sohnes sah.
    »Ich habe ein Totengerippe gesehen, Ma.«
    »Wo?«, fragte Mrs. McCartney schrill.
    »Drüben. Es schien aus dem Haus des Bürgermeisters gekommen zu sein und schwebte zum Himmel hoch.«
    Mrs. McCartney strich sich das graue Haar aus der Stirn. Dann schlug auch sie ein Kreuz und erhob sich mit weichen Knien.
    »Da drüben muss etwas Schreckliches passiert sein, Ma.«
    »Die Hexen«, sagte Mrs. McCartney heiser.
    »Wir müssen nach Mr. Rayser und seiner Frau sehen, Ma.«
    »Wir gehen nicht aus dem Haus, mein Junge!«, sagte die Frau energisch.
    »Wir müssen hinübergehen, Ma!«
    Mrs. McCartney schüttelte zornig den Kopf.
    »Nein, Jack. Das kommt nicht in Frage.«
    »Aber…«
    »Ich dulde keine Widerrede, Jack!«
    »Okay, Ma.«
    Mrs. McCartney ließ es lediglich – und auch das nur sehr widerwillig – zu, dass Jack die Polizei von dem Vorfall unterrichtete. Und selbst als die Polizei beim Haus des Bürgermeisters eintraf, durfte Jack nicht nach draußen gehen.
    ***
    Tags darauf fühlte sich Tony Ballard so weit wieder in Ordnung, um seinen Dienst antreten zu können. Sergeant Goody empfing ihn mit schaurigen Einzelheiten über den Tod des Bürgermeisters und dessen Frau.
    Da der Polizeiapparat auch ohne Ballard klaglos arbeitete, trachtete der Inspektor, sein Büro so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
    Ihm war eine Idee gekommen.
    Er wollte darüber mit Professor Edgar Davies sprechen. Da er gegen heimtückische, schier unverwundbar scheinende Hexen zu kämpfen hatte, konnte er mit seiner kriminalistischen Weisheit nicht allzu viel anfangen.
    Nachdem er seine Befehle gegeben hatte, setzte er sich in seinen Thunderbird und fuhr zum Haus des Professors.
    Es war ein kleines Gebäude mit kleinen Fenster und einer kleinen Eingangstür. Tony musste sich beim Eintreten bücken, um sich nicht den Kopf am Türpfosten zu stoßen.
    »Inspektor Ballard!«, sagte der alte Mann erfreut. »Nett, dass Sie sich die Mühe machen, mich aufzusuchen.«
    »Ich habe Kummer, Professor.«
    »Sind die Hexen schon hinter Ihnen her?«
    Tony nickte.
    »Neal Usting war von ihnen beauftragt worden, mich in eine Falle zu locken.«
    »Hat er es getan?«
    »Ja. Danach haben ihn die Hexen umgebracht und in der Luft zerrissen.«
    »Wie grässlich«, sagte der Professor schaudernd. Er führte Tony Ballard ins Wohnzimmer und bat ihn, Platz zu nehmen. »Und was haben die Hexen mit Ihnen gemacht, Inspektor?«
    »Ich musste Spießruten laufen.« Er erzählte genau, wie es gewesen war.
    »Das haben Sie überlebt?«, fragte Professor Davies erstaunt.
    Tony klärte den Professor weiter auf.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher