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GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

Titel: GK083 - Der Henker aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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genug Leute in der verwitterten Gruft. Capitano Delgado steckte von nun an den Kopf in den Sand. Er wusste von nichts. Wir hatten ihm nichts von unserem Vorhaben erzählt. Er hatte einfach keine Ahnung. Hinterher, wenn der Deckel wieder auf dem Sarkophag lag, würden wir ihm Bericht erstatten. Aber nicht telefonisch, denn es bestand die Gefahr, dass das Gespräch mitgehört wurde. Ich hatte versprochen, gleich nach unserer Friedhofsexkursion bei ihm im Präsidium vorbeizukommen und ihm Meldung zu machen.
    Er hatte uns viel Erfolg gewünscht.
    Wir hatten aufrichtig gedankt.
    Nun standen wir fröstelnd und aufgeregt vor dem steinernen Totenbehälter.
    Es war äußerst ungewiss, was mit uns geschehen würde, wenn wir den schweren Deckel abhoben.
    Ich hoffte, dass uns mein magischer Ring wirksam genug zu schützen vermochte.
    Wir hatten einiges Werkzeug mitgebracht. Zwei Handlampen erhellte die kalte Gruft. Der Lichtschein warf unsere Schatten an die gegenüberliegende kahle Wand und ließ sie gespenstisch groß erscheinen.
    Wir gingen wie bei einer gut vorbereiteten Operation vor.
    »Stemmeisen!«, sagte ich.
    Lance reichte mir das verlangte Werkzeug.
    »Hammer!«
    Lance gab ihn mir mit dem Stiel in die Hand.
    Ich setzte das Stemmeisen in eine Fuge. Dann schlug ich mit dem Hammer zu. Jeder Schlag hallte klirrend in dem kleinen Baum.
    Normalerweise hätte ich einen Toten nicht in seiner ewigen Ruhe gestört. Doch Peralta hatte noch keine Ruhe gefunden.
    Lance und ich mussten ihm erst zu dieser Ruhe verhelfen.
    Ich fragte mich, wie wir das bewerkstelligen sollten und hoffte, dass ich auf diese Frage eine Antwort bekommen würde, wenn erst mal dieser Sarkophag offen war.
    »Brecheisen!«, verlangte ich mit gedämpfter Stimme, die trotzdem deutlich zu vernehmen war.
    Das Eisen war eineinhalb Meter lang.
    Ich führte die schmale Spitze in die von mir vergrößerte Fuge.
    Dann hängten wir uns mit unserem ganzen Gewicht an das Stangenende. Knirschend wanderte der schwere Deckel zur Seite. Wir schwitzten. Zur Hälfte war die Anstrengung schuld daran. Zur Hälfte war aber auch unsere Aufregung schuld.
    Mehr und mehr schoben wir den großen Deckel zur Seite. Wir verzichteten darauf, ihn vollends abzunehmen. Es genügte uns, ihn weit genug zur Seite zu schieben, um einen Blick in den Sarkophag werfen zu können. Das schrille Knirschen, das unsere Anstrengungen untermalte, ging uns durch Mark und Bein.
    Plötzlich glaubte ich, Gefahr zu riechen.
    »Die Handlampe!«, sagte ich aufgeregt. »Schnell, Lance!«
    Mein Freund drückte mir eine der Lampen keuchend in die Hand. Er beugte sich mit mir über die steinerne Truhe.
    Ich leuchtete nervös hinein.
    Der Lichtschein erfasste ein absolut vollständiges Skelett.
    Keine Kleider, kein verwestes Fleisch – nichts. Nur bleiche Knochen, grob und aneinander gefügt. Der Totenschädel grinste uns ekelhaft an. Lance hielt unwillkürlich den Atem an.
    »Normalerweise ist so etwas unmöglich!«, stöhnte er. »Nach dreihundert Jahren ist ein Skelett nicht mehr derart gut erhalten.«
    »Riech doch mal!«, forderte ich ihn auf.
    Er sog die Luft prüfend ein.
    »Schwefel!«, sagte er.
    Ich nickte.
    »Asmodi!«
    »Es riecht eindeutig nach dem Fürsten der Finsternis«, sagte Selby.
    Ich streckte meine Hand nach dem Gerippe aus.
    »Tony!«, schrie Lance erschrocken. »Was tust du?«
    »Ich will Peralta anfassen.«
    »Tu’s nicht! Das kann schief gehen!«
    »Ich habe keine Angst vor einem Skelett!«, sagte ich.
    »Über dieses Skelett hält Asmodi schützend seine Hand!«
    »Dann wollen wir dieser Hand mal unseren Stempel aufdrücken!«, sagte ich mit gefletschten Zähnen. Gleichzeitig stieß ich mit meinem magischen Ring zu. Ich fühlte einen Widerstand, ehe ich das Skelett traf. Plötzlich erklang ein röhrender Klagelaut. Das Skelett bäumte sich mit klappernden Kiefern auf. Zwischen seinen Zähnen kamen schaurige Schmerzenslaute hervor. Ich schlug nach dem Schädel. Wieder brüllte das Gerippe gequält auf. Es flog in den Sarkophag zurück und blieb darin reglos liegen. Ich berührte die bleichen Gebeine noch einige Male, doch das zeigte nun keine Wirkung mehr.
    Lance Selby wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn.
    »Schaurig, wie der geschrien hat, was?«, seufzte er.
    »Es war Asmodi«, sagte ich. »Er hat sich vermutlich für eine Weile von ihm zurückgezogen. Deshalb vermag mein Ring nun nichts mehr auszurichten.«
    »Meinst du, wir könnten Peralta jetzt vernichten?«
    Ich hob die

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