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GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

Titel: GK083 - Der Henker aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.
    Er nickte.
    »Kommen Sie, wann immer Sie wollen, Herr Ballard. Mir ist jeder Zeitpunkt recht.«
    ***
    Wir holten ihn um sieben Uhr aus seiner Zelle. Da Lance Selby und ich ihn nicht herausbekommen hätten, kam Capitano Delgado mit uns. Er begleitete uns bis zum Buick. Da verabschiedete er sich.
    »Soll ich nicht doch mit ein paar Männern…«, begann er unsicher.
    »Ein Friedhof ist kein Polizei-Truppenübungsplatz, Capitano Delgado!«, gab ich kopfschüttelnd zurück. »Sie würden die Sache mit Ihren Leuten vermutlich bloß komplizieren. Wenn Selby und ich es nicht schaffen, dann würden Sie und Ihre Männer uns auch nicht helfen können.«
    »Denken Sie daran, dass ich von jetzt ab auf die Folter gespannt bin!«, seufzte Delgado. »Sie erlösen mich doch hoffentlich sofort…«
    »So oder so. Sie kriegen Bescheid«, sagte ich.
    »Vorausgesetzt, dass Sie dazu noch in der Lage sind!«, schränkte der Capitano ein.
    »Wir wollen doch optimistisch bleiben, ja?«, gab ich daraufhin zuversichtlich zurück. Ich machte Lance Selby ein Zeichen, und er fuhr los. Herrmann Wolf sagte kein Wort. Vermutlich befasste er sich ausschließlich mit seinem schrecklichen Ende, das ihn seiner Meinung nach erwartete, und das wir ein zweites Mal nicht mehr von ihm würden abwenden können. Ich konnte nur hoffen, dass er sich täuschte, denn nichts war im Augenblick mehr ungewiss als unser aller Zukunft.
    Wir schleppten unsere gesamte Ausrüstung in den Friedhof hinein.
    Es war inzwischen finster geworden. Wir benützten unsere Handlampen.
    Bald hatten wir die Gruft erreicht. »Hier ist es?«, erkundigte sich Herrmann Wolf, aber seine Worte waren frei von jeglichem ängstlichem Beben.
    »Ja«, sagte ich. »Das ist Ramon Peraltas Gruft.«
    »Müssen wir hinuntergehen?«, fragte Wolf.
    »Das wird nicht nötig sein. Wenn er merkt, dass Sie hier sind, wird er herauskommen.«
    »Ich wette, er weiß es längst«, sagte Lance Selby.
    »Umso besser«, versetzte ich. »Dann wird er uns nicht allzu lange warten lassen.«
    »Sie sind sich Ihrer Sache ziemlich sicher, was?«, sagte Herrmann Wolf zu mir.
    »Ich kann mich in ihn hineindenken. Es muss ihm unerträglich sein, Sie hier vor seiner Gruft zu wissen. Sie, der Sie seine klägliche Niederlage verkörpern.«
    »Hoffentlich ist er da«, sagte Lance nervös.
    »Wenn er nicht da ist, wird er kommen. Wir werden auf ihn warten«, gab ich entschlossen zurück. Peralta durfte diese Nacht nicht überleben. Ich wollte alle meine Fähigkeiten einsetzen, um ihn zu vernichten.
    ***
    Eine Stunde war bereits vergangen. Unsere Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Nun war auch dem Deutschen nicht mehr alles egal. Vielleicht wäre ihm sein Leben gleichgültig gewesen, wenn sich Peralta schnell an ihn herangemacht hätte. Doch je länger wir warteten, je länger Wolf Zeit hatte, über alles nachzudenken, desto mehr begann er sich an die Hoffnung zu klammern, dass doch noch alles gut für ihn enden würde.
    Längst waren alle Vorbereitungen getroffen.
    Wir hatten alle unsere Posten bezogen, die wir nicht eher verlassen wollten, bis die Garrotte erschien.
    Mir war kalt.
    Den anderen auch.
    Ich sah, wie sich Wolf die Hände rieb. Er stand vor dem Abgang zur Gruft. Andauernd drehte er sich im Kreis wie eine Maus, die sich in den eigenen Schwanz beißen will. Er schaute sich ängstlich um, erwartete ständig, plötzlich die grässliche Garrotte zu entdecken. Es war verdammt schlimm, was er in dieser Zeit durchmachte. Aber er wollte es durchstehen. Wegen Kirsten. Er wollte eine gute Tat tun, um den Mord an Kirsten zu sühnen.
    Zwischen den Bäumen erschien ein heller Mond.
    Wir brauchten keine Handlampen. Unsere Augen hatten sich an die herrschende Dunkelheit gewöhnt, die auf dem Friedhof lastete. Wir konnten jeden Stein erkennen.
    Der Deutsche fuhr sich nervös an den Hals. Dann machte er zwei Schritte nach links und nochmals zwei Schritte an seinen Platz zurück.
    Ich dachte an Pedro Delgado.
    Er stand im Augenblick gewiss dieselben Ängste aus wie wir.
    Meines Erachtens ist es wesentlich schlimmer, zu warten als zu kämpfen. Ich ballte die Faust und blickte auf den schwarzen Stein meines Ringes.
    Damit würde ich Ramon Peralta zum zweiten Mal sichtbar machen.
    Und dann musste Lance Selby blitzschnell mit seinem Flammenwerfer in Aktion treten.
    Eine weitere Stunde verging. Mein Optimismus schrumpfte allmählich zusammen. War mein Plan doch nicht gut genug? Hatte ich Ramon Peralta

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