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GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

Titel: GK083 - Der Henker aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Flucht geschlagen. So etwas ist Ramon Peralta noch nie passiert. Ich nehme an, dass er die erstbeste Gelegenheit wahrnehmen wird, um das Vorhaben, an dem er so kläglich scheiterte, doch noch in seinem Sinn abzuschließen. Deshalb will ich ihm mit Wolfs Hilfe eine Falle stellen, aus der er nicht mehr entkommen kann.«
    Delgado schüttelte weiterhin zweifelnd den Kopf.
    »Wie wollen Sie das anstellen, Señor Ballard? Sie haben doch keine Ahnung, wo sich der unsichtbare Henker herumtreibt. Wo wollen Sie ihm diese Falle stellen?«
    »Auf dem Friedhof, denn da ist er zu Hause. Seine Streifzüge mögen ihn in den letzten Winkel von Barcelona bringen, Capitano Delgado. Aber letztlich wird er doch immer wieder in seine Gruft zurückkehren. Und da werden wir auf ihn warten.«
    Der Capitano drückte die halb gerauchte Zigarette nervös aus.
    »Das kann ich nicht verantworten, Ballard. Wenn die Sache schief geht, wenn Peralta den Deutschen mit seiner Garrotte umbringt, kann ich mich im Keller des Präsidiums aufhängen.«
    »Haben Sie eigentlich schon mal daran gedacht, dass es Ramon Peralta absolut nicht schwer fiele, in die U-Haft-Zelle aufzutauchen und Herrmann Wolf da zu töten? Ich bin sicher, dass er schon sehr bald bei Wolf auftauchen wird. Gehen Sie dann auch in den Keller des Präsidiums, um sich aufzuhängen?«
    Pedro Delgado winkte erschöpft ab. »Ich gebe mich geschlagen, Señor Ballard. Sie sollen Ihre Chance bekommen. Hoffentlich wissen Sie zu schätzen, was ich für Sie alles auf meine Kappe nehme!«
    »Sie sind ein großartiger Detektiv, Delgado!«, sagte ich in ehrlicher Anerkennung. »Und Sie scheuen sich niemals, große Verantwortungen auf sich zu nehmen.«
    Der Capitano seufzte.
    »Das klingt richtig prima. Aber leider kommt nach dem Übernehmen von großen Verantwortungen manchmal das große Köpferollen.«
    »Diesmal nicht«, sagte ich, obwohl ich nicht sicher sein konnte, wie die Sache ausgehen würde. Ich sagte es vor allem, um Delgado zu beruhigen. Diese Klippe war also umschifft. Blieb nur noch Herrmann Wolf, der wichtigste Mann in unserem gewagten Unternehmen.
    Ich wusste bereits, wie ich ihn zu nehmen hatte.
    ***
    Sie ließen uns allein. Ich bat ihm ein Lakritzbonbon an. Er nahm es. Sein Gesicht war fahl. In seinen Augen war überhaupt kein Ausdruck. Weiße Bandagen schimmerten an seinen Handgelenken.
    »Man hätte mich sterben lassen sollen«, sagte Herrmann Wolf gebrochen.
    »Wären Sie bereit, eine gute, eine heroische Tat zu tun?«, fragte ich ihn.
    »Was für eine heroische Tat?«, fragte er erstaunt.
    Ich nannte es eine Art Wiedergutmachung. Ich sagte ihm, dass er damit den Mord an seiner Frau Kirsten wenigstens zum Teil sühnen würde. Das gefiel ihm. Sofort sprangen in seinen Augen zwei lebendig flackernde Flammen auf. Sühnen – das war es, was er wollte. Und er beteuerte mir, dass ihm jede Art von Sühne recht wäre, wenn er nur seinen inneren Frieden dadurch wiederfinden könnte.
    »Was darf ich tun, Herr Ballard?«, fragte er aufgeregt.
    »Ich will Ihnen nicht verschweigen, dass die Gefahr besteht, dass Sie die Sache nicht überleben, Herr Wolf!«, sagte ich eindringlich.
    Er winkte ab.
    »Mein Leben ist ohnedies nichts mehr wert. Reden Sie schon! Was kann ich tun?«
    Ich sagte es ihm. Er verlor den letzten Rest von Farbe aus seinem Gesicht. Seine Schultern sanken nach vorn. Er starrte auf den grauen Zellenboden. Mir war klar, was ich von ihm verlangte. Seine Wangen zuckten unkontrolliert. Er regte sich furchtbar auf. Vermutlich erlebte er in diesem Augenblick noch einmal das grässliche Erscheinen der Garrotte mit. Dazu würde es vermutlich wieder kommen. Er schluckte nervös, fasste sich an den Hals, als schlösse sich das Würgeeisen soeben wieder um ihn.
    Als Wolf den Kopf langsam hob, hatte er mit sich und der Welt abgeschlossen.
    Er nickte bedächtig, gab mir allein damit schon zu verstehen, dass er genau wusste, was er zu tun gedachte.
    »Gut, Herr Ballard!«, sagte er mit krächzender Stimme. »Gut, ich mache es.«
    »Ich wusste, dass Sie nicht ablehnen würden«, sagte ich mit einem optimistischen Lächeln.
    Er sagte langsam: »Wenn Peralta mich tötet, habe ich erreicht, was ich wollte.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Er wird Sie nicht töten.«
    »Mir ist alles recht.«
    Ich reichte ihm die Hand. Er drückte kaum zu.
    »Wann soll es losgehen?«, erkundigte er sich.
    »Heute Abend.«
    »Mir ist alles recht«, wiederholte sich Herrmann Wolf.
    »Ich hole Sie ab«, sagte

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