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GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

Titel: GK095 - Fahrstuhl in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sammlung ja mal vorführen«, meinte Frank Esslin.
    Für mich stand unumstößlich fest, daß ich mich mit Brian Stilman mal zusammensetzen mußte.
    Ein Kellner eilte durch das englische Lokal. Er trug eine Tafel. Darauf stand, daß Dr. Dickinson Boyd am Telefon verlangt würde.
    Esslin bemerkte den Aufruf. Er machte den Freund darauf aufmerksam.
    »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick!«, bat uns dieser, dann erhob er sich und ging auf den Kellner zu.
    Er sprach den Mann im weißen Jackett an. Der nickte und machte eine auffordernde Handbewegung, was heißen sollte, er solle mitkommen.
    Sie verschwanden.
    Wir schwiegen.
    Vicky schaute mich von der Seite her an. Ich fühlte ihren Blick und wandte ihr mein Gesicht zu.
    »Was ist?«
    »Wer weiß, daß Dr. Boyd hier ist?«, fragte sie.
    »Vermutlich hat er im Krankenhaus gesagt, daß er hier zu erreichen ist«, antwortete Frank Esslin an meiner Stelle.
    Ich seufzte.
    »Diese Ärzte. Sie sind immer im Dienst. Man muß schon ein verdammt verbissener Philanthrop sein, um seinen Beruf nicht nach einigen Jahren bereits zu hassen.«
    Als Boyd wiederkam, erschraken wir.
    Er war bleich. Sein Blick flatterte. Er schaute Esslin an und sagte: »Ich muß dringend ins Hospital.«
    »Was ist passiert, Dick?«, fragte ihn Frank.
    »Soeben wurde wieder so ein Patient eingeliefert!«
    Uns allen stockte in diesem Augenblick der Atem.
    Das war der vierte.
    Und wir hatten noch keinen blassen Schimmer, wie wir diesem entsetzlichen Treiben Einhalt gebieten konnten.
    Wir brachen gemeinsam auf.
    Boyd hatte nichts dagegen, daß auch wir ins Hospital wollten.
    Ich war auf dieses schreckliche Schauspiel neugierig.
    Zwar hatte ich Angst davor, es mir aus der Nähe anzusehen, andererseits konnte ich mir nur dann ein Bild davon machen, wenn ich es aus nächster Nähe mit eigenen Augen mit ansah.
    Nachdem ich die Rechnung beglichen hatte, verließen wir das Lokal.
    Wir nahmen alle in Esslins Dodge Platz.
    Er raste zum Krankenhaus.
    Der Lift brachte uns in den vierten Stock. Wir hörten schon von weitem die gräßlichen Schreie des Sterbenden.
    Wenige Sekunden später standen wir neben ihm.
    Mir krampfte es das Herz zusammen. Vicky krallte ihre Finger in meinen Arm. Ich riet ihr, nach draußen zu gehen und da zu warten. Es wäre zu abscheulich für sie hier drinnen.
    Aber sie schüttelte den Kopf, wollte bleiben. Sie meinte, draußen wäre es genauso schlimm. Denn es waren vor allem die schaurigen Laute, die einem so sehr durch Mark und Bein gingen.
    Wir erlebten alles das mit, was uns Dickinson Boyd geschildert hatte.
    Jede Phase lief vor unseren verstörten Blicken ab.
    Die Kollegen Boyds versuchten es mit einer Unzahl von Injektionen.
    Aber das gräßliche Sterben war nicht aufzuhalten.
    Wir sahen uns den Körper an.
    Fürchterliche Wunden glänzten überall. Tiefe Fleischwunden. Brandwunden. Schnitte. Stiche. Grauenvolle Marterstellen.
    Das alles konnte kein Mensch getan haben.
    Das hatte ein abscheulicher Dämon getan.
    Am Sterbebett dieses Fremden schwor ich, jenen Dämon für diese Greueltaten zur Verantwortung zu ziehen.
    Die Haut des Mannes wurde schlaff.
    Er röchelte und stöhnte, krächzte und heulte schrecklich.
    Ich sah Vicky an.
    Sie war leichenblaß.
    Der Mann bekam einen Totenschädel. Die Augen trockneten ein. Bald war nur noch das Skelett von ihm übrig.
    Doch auch das nicht mehr lange.
    Als nur noch Staub im Weißen Krankenhausbett lag, löste sich der wahnsinnige Alptraum aus unseren frierenden Gliedern.
    Dieser Mann hatte es endlich überstanden.
    Ich gönnte ihm die ewige Ruhe. Sie war die beste Lösung für ihn. Nach alldem, was er durchgemacht hatte.
    ***
    Tags darauf ließ ich Vicky Bonney allein in Peckinpahs Penthouse zurück.
    Sie sollte sich einen geruhsamen Vormittag machen. Das war leicht dahergeredet. Ich ahnte, daß sie das nicht fertigbringen würde.
    Der Schock von gestern abend saß zu tief in ihren Gliedern.
    Als ich schon an der Tür war, klingelte das Telefon.
    Tucker Peckinpah war am Apparat.
    Er wollte wissen, wie sich die Dinge inzwischen entwickelt hätten und wie es uns in seinem Penthouse zusagte.
    Ich schob ihn an Vicky ab und verdrückte mich.
    Von Hertz hatte ich mir einen Leihwagen kommen lassen.
    Es war ein aquamarinblauer Chrysler. Modell 1975. Er spielte alle Stücke. Eine Knopfbatterie verleitete mich, sie mal der Reihe nach durchzuspielen.
    Schließlich ließ ich den starken Wagen abzischen.
    Ich fand mich in dem Verkehrsgewühl New Yorks

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