GK095 - Fahrstuhl in die Hölle
Weg zum Tatort war.
Die beiden Cops saßen mit vibrierenden Nerven im Streifenwagen.
Der Beifahrer hatte bereits seine Dienstwaffe gezogen.
Die Scheinwerfer wischten über Bäume und Büsche.
Plötzlich erfaßten sie einen Mann.
Er stand unbeweglich inmitten einer riesigen Rasenfläche.
Eine Axt in der Hand.
Ein blutbesudelter Körper zu seinen Füßen.
»Mensch, wir kommen bereits zu spät!« ächzte der Beifahrer aufgeregt.
Der Fahrer trat hart auf die Bremse. Das Polizeifahrzeug brach seitlich aus, schlitterte über den glatten Rasen und kam kurz vor dem Mann mit dem Beil zum Stehen.
Fahrer und Beifahrer schnellten aus dem Wagen.
Der unheimliche Mörder starrte sie unverwandt an.
Es hatte den Anschein, als würde er sie nicht sehen.
Die Cops richteten mit zitternden Nerven ihre Waffen auf ihn.
»Ganz ruhig, Junge!«, fauchte der Fahrer.
»Rühr dich nicht vom Fleck!«, verlangte der Beifahrer.
»Arme hochheben! Axt fallen lassen. Und keine faulen Tricks, Mann. Ja keine faulen Tricks. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie verdammt aufgeregt wir sind. Wir verstehen die kleinste Bewegung falsch, Mann.«
Plötzlich stieß der Mörder einen Wahnsinnigen Schrei aus.
Er faßte sich an den Leib, als würde siedendes Blei hindurchfließen. Er krümmte sich brüllend zusammen.
Die Axt entfiel ihm.
Er versuchte auf allen vieren wegzulaufen.
Die Cops rannten auf ihn zu, stießen ihm mit den Füßen die Hände fort, und er fiel auf den Bauch, blieb liegen, knirschte mit den Zähnen, daß den Uniformierten kalte Schauer über den Rücken fuhren.
Während der eine ihm die Waffe an den Kopf setzte, durchstöberte der andere mit flinken Fingern seine Taschen.
Sie durchsuchten ihn nach Waffen, fanden aber keine.
Die Axt nahmen sie fort.
Sie warfen sie zum Patrolcar, damit sie der Mann nicht erreichen konnte.
Der Mann rollte sich herum.
Seine Augen glänzten im mörderischen Fieber.
»Dem geht’s verdammt dreckig!«, sagte der Beifahrer erschüttert.
Plötzlich fiel es dem Fahrer wie Schuppen von den Augen.
»Junge, das ist wieder so einer!«, stieß er hastig hervor.
»So einer – was?«
»Einer von denen, die sich in Staub auflösen!«
»Verdammt!«
»Wir müssen schnellstens Lieutenant Stilman benachrichtigen!«, keuchte der Fahrer. Dann schnellte er herum und hetzte zum Streifenwagen. Die Blinklichter flimmerten immer noch. Die Sirene hatten sie abgestellt, als sie in den Belmont Park eingefahren waren. Nun schaltete der Fahrer auch das rote Zucken ab.
Dann hakte er das Mikrophon aus der Halterung und setzte sich mit der Zentrale in Verbindung.
Während er wartete, bis sich Stilman meldete, wischte er sich den Schweiß mit dem Uniformärmel von der Stirn.
Dann war Stilmans unverkennbare Stimme im Lautsprecher.
»Jones hier, Sir!«, meldete sich der Fahrer. »Sergeant Jones!« Er rasselte den Situationsbericht herunter.
Stilman sagte, er komme sofort.
Zwanzig Minuten später fuhr der Kastenwagen der Mordkommission in den Park.
Neugierige hatten sich inzwischen eingefunden. Zwei weitere Streifenwagen waren angekommen.
Das Gelände wurde hermetisch abgeriegelt. Leute, die keine Polizeiuniform trugen oder nicht zumindest einen Polizeiausweis in der Tasche hatten, wurden aus diesem Kreis verbannt.
Inzwischen hatten die Cops auch den zweiten Toten entdeckt.
Der Polizeiarzt nahm sich ihrer an.
Dann trat der Fotograf in Aktion.
Und Lieutenant Brian Stilman kümmerte sich um die beiden Polizisten, die als erste am Tatort eingetroffen waren.
Stilman hatte ein Gesicht, das fürs Werbefernsehen geeignet gewesen wäre. Es war markant, war telegen, wirkte vertrauenerweckend und aufgeschlossen. Er war groß, schlank und kräftig.
Er ließ sich von den beiden Cops noch mal ganz schnell schildern, was sie erlebt hatten.
Inzwischen kam der Krankenwagen herangebraust.
Der Mörder wurde auf die Bahre geschnallt.
Von Kraft und Vitalität war nichts mehr zu erkennen.
Der seltsame Mann war nur noch ein Häufchen Elend. Ein Nichts, das gurgelte und röchelte. Ein Wesen, das dem Tod geweiht war.
Trotzdem wurde angeordnet, den Mann ins nächstgelegene Krankenhaus zu schaffen.
Hoffnung gab es jedoch keine mehr für ihn.
***
Ich trank meinen zweiten Scotch.
Der Drink rollte in meinen Magen und schien regelrecht zu explodieren. Dadurch strahlte er Wärme ab. Und ich hatte ein angenehmes Gefühl im Leib.
»Ich würde gern mal so eine Axt sehen«, sagte ich.
»Lieutenant Stilman kann Ihnen seine
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