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GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

Titel: GK095 - Fahrstuhl in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verhältnismäßig schnell zurecht.
    Fünfundzwanzig Minuten nach meinem Start ließ ich den Wagen auf dem Besucherparkplatz vor dem Police Headquarters ausrollen.
    Lieutenant Stilman war nicht nur da, er hatte auch Zeit für mich.
    Ich saß einem Mann in seinem Büro gegenüber, dem man die Übermüdung auf eine Meile Entfernung ansah. Graue Ringe unter den Augen. Nervös zuckende Wangen. Eine Zigarette nach der anderen. Mokka auf dem Schreibtisch. Und er brüllte ins Telefon, wenn er mit jemandem sprach.
    Er wirkte gerädert, zerschlagen, ausgeflippt.
    Der Fall, den er am Hals hatte, war offensichtlich zuviel für ihn. Er überstieg seine Kräfte. Und von oben wurde vermutlich gehöriger Druck auf ihn ausgeübt. Daß ihn der Streß am Wickel hatte, war ganz klar. Man kennt das ja. Die Vorgesetzten wollen Erfolge sehen. Egal, wie man das anstellt.
    Ich war lange genug in einer solchen Tretmühle, um mich da auszukennen.
    Ich sagte es ihm, und er war mir sogleich menschlich verbunden.
    Ich sagte ihm auch, daß ich nun als Privatdetektiv arbeite und daß ich nach New York gekommen wäre, weil ich der Meinung wäre, ihm helfen zu können.
    Er meinte wohl, ich wäre verrückt, denn genauso schaute er mich daraufhin an.
    Ich erzählte ihm ein bißchen was aus meinem Leben und von meinen bisherigen Erfolgen, die sich nachweisen ließen.
    Das ließ ihn daran zweifeln, ob ich wirklich verrückt war.
    Schließlich waren wir uns einig. Er wäre nicht dagegen, wenn auch ich mich um die Sache kümmern würde.
    Das war eine grandiose Auszeichnung meiner Person, denn an und für sich sind Privatdetektive bei der Polizei eher verpönt.
    Man mag keine Schnüffler.
    Und wehe, ein solcher pfuscht der Polizei ins Handwerk. Der ist seine Lizenz schneller los, als er seinen Namen sagen kann.
    Nun erfuhr ich von Stilman alles das, was ich bereits von Esslin wußte. Allerdings erzählte es mir der Lieutenant genauer.
    Er steckte sich ein neues Stäbchen an, wollte mir auch eines anbieten, doch ich sagte ihm, ich wäre Nichtraucher.
    Da nickte er und meinte: »Ich hab’ ja gleich gewußt, daß mit Ihnen irgend etwas nicht stimmt, Mr. Ballard.«
    Ich hätte ihm nun einen stundenlangen Vortrag über das schädliche Nikotin halten können. In Anbetracht der ernsten Lage unterließ ich es jedoch. Wir wollten besser bei der Sache bleiben.
    Ich lenkte das Gespräch auf den Mann von gestern abend.
    »Er hieß Sean Travers«, sagte Lieutenant Stilman. Aus dem Schreibtisch – oberste Lade, da wo die dringlichsten Fälle aufbewahrt waren – holte er einen Schnellhefter.
    Er schlug ihn auf.
    Ein paar Zettel waren eingeheftet. Ein Hochglanzfoto leuchtete mir entgegen.
    Er schob mir das Ganze über den Tisch zu.
    Den Unterlagen nach zu schließen, war Travers der Polizei bekannt gewesen.
    »Betrüger, Falschspieler, Raufbold!«, sagte Stilman, während ich noch las.
    »Mit einem Wort: ein übler Bursche.«
    »Kann man sagen, Mr. Ballard.«
    »Wohnhaft?«
    »In Queens. Hatte da ein kleines Häuschen. Nichts Besonderes. Wir waren schon da. Kein Hinweis. Ich meine, nichts, was uns weiterbringen würde.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Seltsam. Diese Leute gehen von zu Hause weg, tauchen für kurze Zeit unter, und wenn sie wieder erscheinen, sind sie wie ausgewechselt.«
    Ich bat den Lieutenant, mir die Äxte zu zeigen.
    Er verließ mit mir sein Office.
    Einen Stock tiefer konnte ich dann die uralten Stücke bewundern. Ich bin zwar kein Historiker. Trotzdem hätte auch ich diese seltsamen Waffen ins zwölfte, dreizehnte oder vierzehnte Jahrhundert eingereiht.
    Brian Stilman ermöglichte es mir, mit dem Experten zu sprechen, der die Äxte untersucht hatte.
    Der dürre Mann mit dem schneeweißen Haarkranz bewies mir anhand seiner Untersuchungsergebnisse, daß ein Irrtum ausgeschlossen wäre.
    Die Waffen waren tatsächlich so alt.
    Das ging aus der Holzbeschaffenheit des Stiels hervor. Das bewies dem Fachmann die Bearbeitung des Eisens und dessen Zusammensetzung.
    »Woher haben die Leute diese Äxte?«, fragte mich Lieutenant Stilman, als wir auf dem Gang standen. Eine Axt hatte ausgesehen wie die andere. Sie mußten alle vom selben Handwerker angefertigt worden sein.
    »Wenn wir das herausfinden, kommen wir einen gewaltigen Schritt vorwärts!«, erwiderte ich dem Lieutenant.
    Und ich verheimlichte ihm meine Theorie nicht, die Frank Esslin ein bißchen zu gewagt angesehen hatte.
    Ich teilte Stilman mit, daß ich mich um eine Wohnung in jenem Haus in der

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