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GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

Titel: GK095 - Fahrstuhl in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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oder wie schlecht Braddock heute gelaunt war.
    Der Folterknecht hoffte zitternd, daß er einen guten Tag erwischte.
    Dann hetzte er den dunklen Gang entlang. Er schwang sich die Sprossen einer Holzleiter hoch, warf eine Falltür nach oben auf, kletterte durch die rechteckige Öffnung, wurde von zwei koloßhaften Männern empfangen, die ihre Lanzen gegen seine nackte Brust richteten und ihn nach seinem Begehr fragten.
    »Ich muß unbedingt zu Braddock!«, schrie der Mann im Lederwams aufgeregt.
    »Weshalb?«
    »Es ist etwas passiert.«
    »Was?«
    »Ein Mißgeschick.«
    »Welches?«
    »Zwei Gefangene… Sie konnten fliehen …«
    Die Wächter starrten ihn an, als wäre er bereits tot.
    »Wer trägt schuld daran?«, fragte einer von ihnen.
    »Ich nicht! Ich nicht!«, schrie der Folterknecht. »Laßt mich zu Braddock! Ich muß ihm das erklären!«
    Die Wächter hoben die Lanzen.
    »Du kannst passieren!«
    »Danke! Vielen Dank!«, sagte der Mann im Wams. Dann lief er zwischen den beiden Hünen hindurch. Eine mächtige Tür versperrte ihm den Weg. Er riß sie auf und trat in einen weiten, kalten Saal. An den Wänden hingen die Häute von Ziegen und Menschen.
    Ein riesiger Tisch war vollbeladen mit unzähligen Köstlichkeiten.
    Dahinter saß Nicholas Braddock. Er aß und trank.
    Aber er war nicht dick.
    Er war erschreckend hager. Sein Gesicht glich dem eines gefährlichen Geiers. Er war der grausamste Hexenjäger seiner Zeit. Unerbittlich. Und gnadenlos gegen seine eigenen Leute. Seine Zähne glichen denen eines Wolfs. Die Haut seines Gesichts war wie Pergament. Ein grauenerregendes Glühen füllte seine bösen Augen.
    Und seine Hände wirkten wie die Klauen eines mordgierigen Monsters.
    Hündisch geduckt schlich der Folterknecht auf Nicholas Braddock zu.
    »Vergebt mir, daß ich Euch störe!«, stöhnte der kräftige Mann. »Ich bitte Euch tausendmal um Vergebung!«
    »Schon gut. Was gibt es?«, fragte Braddock mit einer hallenden Stimme, die ganz und gar nicht zu seinem hageren Körper paßte.
    Der Henkersknecht wagte sich nicht aufzurichten. Er behielt den gekrümmten Rücken bei, schaute den Hexenjäger von unten ergeben an.
    »Ich bitte Euch um Gnade, Herr!« Stöhnte der Mann verzweifelt.
    »Sprich endlich! Was willst du mir sagen?«
    »Die Hexe und der Hexer, Herr…«
    »Was ist mit ihnen?«, fragte Nicholas Braddock schneidend.
    »Sie sind entkommen, Herr!«
    Braddock sog scharf die Luft ein.
    »Du hast sie entkommen lassen?«, brüllte er wie von Sinnen.
    »Herr…«
    »Schweig! Du hast diese Bestien entkommen lassen! Wo ist der andere?«
    »Tot, Herr! Er ist tot.«
    »Dann sollst auch du sterben!«, entschied Braddock wutentbrannt.
    »Gnade, Herr!«, winselte der Folterknecht. Er warf sich auf die Knie und rang verzweifelt die Hände.
    Aber Nicholas Braddock kannte keine Gnade. Sein eiskalter Blick war haßerfüllt auf den ächzenden, zu Tode erschrockenen Mann gerichtet, während er mit seinen klauenartigen Fingern langsam das weiße Hemd öffnete, das seine knöcherne Brust bedeckte.
    Der Folterknecht wußte, was nun kam.
    Er heulte entsetzt auf.
    Braddocks Gesicht verzerrte sich zu einem dämonischen Grinsen.
    Nun war das Hemd offen.
    Ein silbernes Amulett, an einem Lederriemen hängend, kam zum Vorschein. Von diesem Amulett ging ein tödliches Licht aus. Ein Strahl, der sich genau auf den wimmernden Folterknecht richtete.
    »Nein!«, heulte der Mann. »Gnade, Herr! Gnaaade!«
    Das Licht erfaßte den Körper des Schreienden. Es verbrannte seine Kleider, verbrannte seine Haut, verbrannte sein Fleisch und schließlich seine Knochen.
    Der Mann verdampfte innerhalb weniger Sekunden. Aus dem Jenseits brüllte er noch schaurig herüber.
    Dann war es still in dem riesigen Saal.
    Unheimlich still.
    Bis Nicholas Braddock in ein teuflisches Gelächter ausbrach.
    Hinterher trank er Wein und fraß gierig die köstlichsten Speisen in sich hinein.
    Als er satt war, schlug er mit seiner harten Faust auf den Tisch.
    Der Schlag hallte donnernd durch Braddocks Palast. Die mächtige Tür wurde aufgerissen. Seine beiden Wächter traten ein.
    »Der Hexer und die Hexe sind entkommen!«, schrie ihnen Braddock entgegen. »Zwanzig Männer sollen sich sofort auf die Suche nach ihnen machen. Und sie sollen es nicht wagen, ohne die beiden in meinen Palast zurückzukehren!«
    Die Wächter nickten stumm.
    Dann gingen sie, um den Befehl des Hexenjägers weiterzugeben.
    ***
    »Komm, Tony!«, drängte mich Dodo. »So komm doch weiter! Wir

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