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GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

Titel: GK095 - Fahrstuhl in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sie das getan?«, fragte ich tonlos. »Ich habe ihr doch zur Flucht verholfen.«
    »Sie wollte dich zu Delmer Braddock bringen, damit er bei Nicholas Braddock ein gutes Wort für sie einlegt. Sie wollte dich opfern, damit sie von Nicholas Braddock und seinen Männern nichts mehr befürchten mußte.«
    Ich war erschüttert.
    Dodo Ferguson eine Hexe.
    Dodo wollte mich opfern. Sie wollte sich mit mir freikaufen. Indem sie mich dem Vampir opferte.
    Wütend schüttelte ich den Kopf.
    »Gerede!«, schrie ich ungläubig. »Alles nur Gerede! Das kannst du nicht beweisen! Das ist gelogen!«
    Mr. Silver blickte mich durchdringend an.
    Ich haßte ihn.
    Ich ballte die Faust.
    Vielleicht konnte ich ihn mit meinem magischen Ring fällen.
    Blitzschnell warf ich mich nach vorn. Ich schmetterte ihm die Faust samt Ring ans Kinn. Mich schmerzten sämtliche Knöchel.
    Aber Mr. Silver zeigte nicht die geringste Wirkung.
    Es war so, als hätte ich mit voller Wucht in das Marmorgesicht einer Statue gedroschen.
    War das ein Beweis dafür, daß er kein böser Dämon war?
    Mein magischer Ring hätte in irgendeiner Form eine Reaktion bei ihm ausgelöst, wenn er dem Fürsten der Finsternis noch verbunden gewesen wäre.
    Oder hatte mein magischer Ring seine schützende Kraft verloren?
    Er schlug nicht zurück.
    Bestimmt hätte er mich mit einem einzigen Hieb erschlagen können.
    Aber er tat es nicht. Er verzieh mir meine Wut, meine Verzweiflung, den wirkungslosen Angriff.
    »Beweise!«, röchelte ich. »Ich will Beweise haben!«
    Mr. Silver nickte.
    »Gut, Komm mit!«
    Er wandte sich um und ging mit federnden Schritten in die Tiefe der Höhle hinein.
    Schmerz raste wie verrückt in meiner Brust. Brachte er mich nun zu Braddock, dem Vampir?
    Oder war er… Himmel, daran hatte ich noch gar nicht gedacht! War er vielleicht selbst dieser Vampir?
    Plötzlich blieb er stehen.
    Ich sah einen schwachen Lichtschein. Mr. Silver wies dorthin.
    »Dort findest du Delmer Braddock!«
    Ich schaute Mr. Silver mißtrauisch an.
    »Warum gehst du nicht weiter?«
    »Ich werde ganz in deiner Nähe bleiben!«
    »Wer sagt mir, daß du mich nicht ins Verderben schickst?«
    »Ich werde über dich wachen. Ich bin hierhergekommen, weil ich Delmer Braddock töten will. Du paßt sehr gut in meinen Plan.«
    »Ach nein!«, sagte ich spöttisch.
    »Braddocks Gier nach deinem Blut wird ihn unvorsichtig machen. Ich werde im richtigen Moment da sein und vernichtend zuschlagen.«
    »Und wenn du’s nicht schaffst? Dann säuft dieser Kerl mein Blut, wie?«
    »Du wolltest Beweise haben«, erwiderte Mr. Silver grinsend. »Geh weiter. Dann wirst du deine Beweise kriegen. Dann wirst du erkennen, daß ich dich nicht belogen habe. Dann wirst du begreifen, daß ich nicht dein Feind, sondern dein Freund bin. Dann wirst du erkennen, daß Dodo Ferguson dich in eine tödliche Falle locken wollte.«
    Ich schaute zu dem hellen Schein hin.
    Sollte ich es wagen?
    Mir war schrecklich mulmig.
    War dort vorn tatsächlich ein Vampir?
    Ich riskier’s! , dachte ich aufgeregt. Und ich nickte Mr. Silver zu. Allmählich glaubte ich zu fühlen, daß mir von ihm keine Gefahr drohte.
    Die Gefahr lag woanders.
    Dort vorn.
    Da, wo dieser Schein herkam. Ich stakste los. Meine Füße stolperten über den steinigen Höhlenboden. Mr. Silver blieb zurück.
    Hatte er Angst vor Delmer Braddock?
    Ich sollte der Köder für den Vampir sein. Es war mir recht. Ich habe keine Angst vor Vampiren. Delmer Braddock war nicht der erste Blutsauger, mit dem ich es zu tun hatte.
    Mein Blick fiel auf meinen magischen Ring.
    Ob er bei Delmer Braddock wirken würde? Ich hoffte es.
    ***
    Der Schein rührte von brennenden Fackeln her.
    Die Höhle hatte sich erweitert. Naßkalte Wände umgaben mich. Ich fühlte die Nähe des Dämons. Aber ich hatte ihn noch nicht entdeckt.
    Behutsam ging ich weiter.
    Ich sah mich immer wieder um, denn ich erwartete seinen Angriff in erster Linie von hinten.
    So durchwanderte ich die Höhle. Mich immer um die eigene Achse drehend.
    Blutspuren an den Wänden. Eingetrocknetes Blut auf dem Boden.
    Wenn draußen, vor der Höhle Dunkelheit geherrscht hätte, hätte ich angenommen, der Vampir hätte die Höhle verlassen, um sich auf seinem nächtlichen Streifzug ein Opfer zu holen.
    Aber draußen war Tag.
    Und die Sonne knallte vom Himmel.
    Sie hätte den Vampir vernichtet, wenn er nach draußen gegangen wäre. Erst in der Finsternis war er in der Lage, die Höhle zu verlassen. Also war er da.
    Aber wo?
    Ich

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