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GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

Titel: GK095 - Fahrstuhl in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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retten.
    Deshalb drückte ich ab. Aber der Schuß zeigte keine Wirkung. Es knallte zwar. Aber der Mann mit den silbernen Haaren fiel nicht um. Die Kugel mußte ihm in den Kopf gedrungen sein.
    Ich durfte meinem Geist nicht mehr trauen. Er spielte mir schlimme Streiche.
    Ich konnte nicht verstehen, wie es möglich war, daß dieser Kerl meine Kugel überlebt hatte. Ich drückte noch einmal ab. Und noch einmal. Ich schoß dreimal in seinen Schädel.
    Aber er zeigte keine Wirkung.
    Nicht einmal eine Verletzung war festzustellen.
    Nichts. Gar nichts! So als hätte ich mir die Schüsse nur eingebildet.
    Er würgte Dodo immer noch.
    Ich hämmerte ihm meine Waffe auf den Kopf. Auch das nützte nichts.
    Ich sprang ihm auf den Rücken. Ich legte meinen Unterarm um seinen Hals und drückte zu. Aber dieser Hals war wie Stein. Den konnte ich nicht zudrücken. Das war mir einfach nicht möglich.
    Dodo war verloren, das wußte ich in diesem scheußlichen Augenblick.
    Sie brach nieder.
    Der Mann mit den silbernen Haaren ließ von ihr ab. Er schüttelte sich kurz. Und ich fiel zu Boden. Er hatte ungeheure Kräfte. Er war hundertmal stärker als er aussah.
    Ich erhob mich mit gefletschten Zähnen.
    Mit dem Revolver in der Hand kam ich mir verflucht lächerlich vor. Deshalb schob ich die Waffe in meine Halfter zurück.
    Der Mann stand unbeweglich da.
    Ich hatte gedacht, nun würde er auch mich erwürgen. Aber er rührte mich nicht an.
    Sein Blick war mit einemmal bar dieses abgrundtiefen Hasses. Er sah mich beinahe versöhnlich an. Mich quälte die furchtbare Aufregung.
    Ich wies mit zitternder Hand auf die Tote. Mich schmerzte der Verlust dieses Mädchens. Ich hatte sie aus dem Verlies geholt. Mir hatte viel an ihrem Schicksal gelegen. Sie war zu meiner Begleiterin geworden. Wir waren gemeinsam vor Braddocks Schergen geflohen. Die Angst hatte uns zusammengeschmiedet.
    Nun war mir, als hätte dieser Mann mit den silbernen Haaren einen Teil von mir getötet.
    »Warum hast du sie umgebracht?«, fragte ich den kraftstrotzenden Kerl, den ich wegen des Mordes mehr haßte als alles andere auf dieser Welt. »Warum hast du Dodo erwürgt?«
    »Du hast an ihr gehangen, nicht wahr?«, fragte er mit einer ungemein wohlklingenden Stimme.
    »Verdammt, ja!«, brüllte ich ihn an.
    »Ich mußte dich vor ihr schützen.«
    »Weshalb? Weshalb denn?«, schrie ich ihm meine Frage verzweifelt ins Gesicht.
    »Weil sie eine Hexe war!«
    ***
    Das traf mich wie ein Keulenschlag. Dodo Ferguson eine Hexe? Ich konnte es nicht glauben. Ich wollte es einfach nicht glauben. Ich schrie diesem verfluchten Kerl entgegen, daß ich ihm das nicht abkaufte. Ich nannte ihn einen verdammten Lügner. Ich beschimpfte ihn. Mir war alles egal. Ich wußte, daß er mich genauso wie Dodo hätte umbringen können. Ich hätte es nicht verhindern können. Aber er tat mir nichts.
    »Dodo Ferguson war eine Hexe!«, behauptete er fest.
    »Lügner! Verfluchter, dreckiger Lügner!«, heulte ich.
    »Ich sage die Wahrheit!«
    »Beweise es! Beweise die Wahrheit!«, schrie ich verzweifelt.
    »Ich kann es beweisen!«
    »Wer bist du eigentlich?«
    »Man nennt mich Mr. Silver.«
    »Wegen deines Haars?«
    »Ja.«
    »Du bist ein Dämon, nicht wahr?«
    »Ich war ein Dämon.«
    »Und nun?«
    »Nun kämpfe ich gegen die Dämonen. Vor allem gegen die Braddock-Drillinge!«
    Drillinge! , dachte ich verblüfft. Er hat Drillinge gesagt.
    »Die Braddocks haben erreicht, daß mich der Fürst der Finsternis verstoßen hat«, knurrte Mr. Silver bitter. »Seither mache ich Jagd auf Dämonen, wo immer ich kann.«
    Genau wie ich! , dachte ich. Unzählige Dinge gingen mir durch den Kopf. Mir fiel wieder ein, daß Dodo Ferguson sich in dieser Höhle seltsam gewandelt hatte. Hatte Mr. Silver etwa recht? War sie wirklich eine Hexe gewesen? Hatte sie mich in eine Falle locken wollen?
    »Was hatte Dodo mit mir vor?«, fragte ich Mr. Silver.
    »Sie wollte dich zu Braddock, dem Vampir, bringen«, antwortete Silver kalt.
    Ich versuchte Ordnung in meinen Kopf zu bringen.
    Es gab also Braddock, den Hexenjäger, und Braddock, den Vampir.
    »Und wo ist der dritte Braddock?«, fragte ich.
    Doch darauf konnte mir Mr. Silver keine Antwort geben. Er wußte es nicht.
    Die Drillinge hießen Nicholas, Delmer und Jonathan.
    »Und Braddock, der Vampir, befindet sich in dieser Höhle?«, erkundigte ich mich.
    »Ja«, sagte Mr. Silver knapp.
    Ich blickte auf das tote Mädchen. Meine Miene drückte Verständnislosigkeit aus.
    »Warum hat

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