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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gefangen hatte.
    Ich konnte mir nicht erklären, wie mir das passieren konnte. Es war vorbei mit dem kühlen Kopf, den ich sonst immer habe.
    Ich hörte Vladek neben mir weiterreden, nahm jedoch nicht mehr bewusst wahr, was er sagte.
    Er meinte, es wäre an der Zeit, sich an Naabi ranzupirschen.
    Das hörte ich, denn ich hörte nur das, was unmittelbar mit diesem Mädchen zusammenhing.
    Als aus den Lautsprechern wieder Musik zum Tanz aufklang, gab Naabi einem Verehrer nach dem andern einen Korb.
    Sie schaute nur noch mich an.
    Ich wusste, dass ich jetzt losmarschieren musste, doch etwas hielt mich noch auf dem Hocker.
    Vladek bot mir an, ihn zu duzen. Ich war damit einverstanden.
    Dann glitt ich vom Hocker.
    Er grinste. Ich muss wohl verflucht blöde ausgesehen haben. Ich war fasziniert von diesem Mädchen.
    Sie hatte eine seltsame Ausstrahlung, die mich ganz in ihren Bann schlug.
    Ich wusste, dass ich an diesem Mädchen nicht einfach vorbeigehen konnte. Sie war ein Magnet. Und sie zog mich so stark an, dass ich mich dagegen nicht zu sträuben vermochte.
    Ich wollte auch gar nicht, wenn ich ehrlich sein soll.
    Vladek klopfte mir auf die Schulter. »Mach's gut, Tony«, sagte er.
    Ich hörte ihn wie durch einen Wattepfropfen, nickte ihm oberflächlich zu und steuerte den Tisch von Naabi an.
    Sie erwartete mich mit einem freundlichen Lächeln.
    Ich hatte das Gefühl, meine Knochen würden im Leib schmelzen.
    Es ging alles wie von selbst.
    Irgendjemand anders führte Regie bei diesem Treffen.
    Ich brauchte nichts zu tun und nichts zu sagen. Es passierte alles von ganz allein.
    Ich weiß nicht mal mehr, wie ich sie ansprach Ich weiß nur noch, dass sie sich erhob und mir zunickte.
    Dann gingen wir zur Tanzfläche. Ich legte meinen Arm um sie. Sie schmiegte sich eng und vertraulich an mich.
    Ich war rettungslos verloren.
    Die neidischen Blicke der anderen Männer brannten zwischen meinen Schulterblättern.
    Ich hatte eine solche Faszination noch nie erlebt. Ich konnte kaum etwas sagen.
    Ich genoss die Nähe dieses betörenden Mädchens. Sie duftete nach Orchideen. Ihr gertenschlanker Körper wiegte sich sanft wie ein Halm in meinem Arm. Sie war leicht wie eine Feder und tanzte vorzüglich.
    Ich spürte den Druck ihres verführerischen Körpers an meinen Rippen. Das nahm mir den Atem.
    Sie sagte, dass sie Naabi heiße.
    Ich nannte meinen Namen und redete überdies fürchterlichen Unsinn. Dafür hätte ich mich eigentlich schämen sollen.
    Aber dazu reichte mein Bewusstsein nicht aus.
    Ich war halb hinüber.
    Dass sie ihren Vater mit keiner Silbe erwähnte, war mir sehr recht.
    Irgendwann trugen sie dann Vladek Rodensky nach Hause. Er war so betrunken, dass er nicht mehr allein gehen konnte.
    Irgendwann hörte auch die Musik zu spielen auf.
    Und irgendwann erlaubte mir Naabi, sie zu ihrem Apartment zu begleiten.
    Ich durfte sogar noch mit hinein kommen.
    Sie ging unter die Dusche. Ich setzte mich - ich gebe zu absichtlich - aufs Bett und wartete auf sie.
    Als sie zu mir kam, war sie nackt. Ihr Anblick machte mich schwindlig.
    Ihre Haltung erinnerte mich an ein Pariser Mannequin.
    Der halboffene Mund, die schwarzen Augenbrauen, die sich über den großen, ausdrucksstarken Augen wölbten, die zärtlich geschwungenen Wimpern verliehen diesem Gesicht eine unwahrscheinliche Anziehungskraft, die einer Herausforderung gleichkam.
    Sie war eine schwarze Göttin.
    Und ich hatte viel getrunken.
    Es fiel ihr nicht schwer, mich zu verführen.
    ***
    Als der Morgen über der Serengeti graute, schlug ich die Augen auf.
    Ich lag immer noch neben Naabi.
    Jetzt, wo ich wieder vollkommen nüchtern war, betrachtete ich sie noch einmal. Sie machte immer noch denselben betäubenden Eindruck auf mich.
    Sie räkelte sich und schob das Laken von ihrem Körper.
    Ich küsste sie leidenschaftlich.
    Naabi schlang die Arme um meinen Hals, ohne die Augen zu öffnen.
    Und dann ging das Ganze wieder von vorn los.
    Sie fragen sich jetzt, warum ich denn überhaupt nicht an Vicky dachte. Ich gebe Ihnen die Erklärung dafür später.
    Während ich mich ankleidete, redete Naabi über ihren Vater.
    Ich horchte auf, als sie mir erzählte, dass sie nicht wisse, wo er sich zurzeit aufhalte. Er wäre plötzlich nicht mehr da gewesen.
    Dass er, ohne ihr ein Wort zu sagen, irgendwohin gefahren wäre, könne sie sich nicht vorstellen.
    Sie machte sich Sorgen um ihn.
    Ich musste sofort an Ngassa denken, behielt das aber für mich, weil ich Naabi nicht unnütz ängstigen

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