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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Brandwunden. Da, wo sein Leib den Stein berührte, warf die Haut Blasen, platzte auf, und das rohe Fleisch kam zum Vorschein.
    Grauenhaft mussten die Schmerzen sein, die dieser Mann erleiden musste. Es war, als hätte man ihn auf eine glühende Herdplatte gebunden.
    Das gefährliche Knurren wurde immer lauter.
    Mich schauderte, als ich begriff, dass ich nun Zeuge eines Menschenopfers werden sollte.
    Es war widerlich, zu wissen, zwar ins Reich der Dämonen sehen, aber nicht hineingelangen und dem bedauernswerten Opfer helfen zu können.
    Aus dem Nichts kamen plötzlich schaurige Gestalten.
    Sie näherten sich dem Gefesselten.
    Jedes dieser Wesen für sich war eine Grauen erregende Erscheinung. Sie alle zusammen waren das Schrecklichste, was ich je gesehen hatte.
    Sie glichen Tieren, gehörten aber Rassen an, wie man sie mit Sicherheit in keinem Tierlexikon finden kann.
    Sie kamen von allen Seiten auf den Altar zu. Der Ring zog sich immer enger zusammen.
    Als Larry Just die vielen Bestien erblickte, begann er jämmerlich zu brüllen. Seine Angstschreie fügten mir körperliche Schmerzen zu.
    Die Erscheinungen aus dem Jenseits ergötzten sich an seinen verzweifelten Bemühungen, sich zu befreien.
    Just warf sich auf dem heißen Opferstein hin und her. Die Schlangen an seinen Gelenken begannen gereizt zu zischen.
    Zitternd und schweißüberströmt versuchte sich Just vom Altar herunterzurollen.
    Dabei verbrannte immer mehr Haut seines Körpers, und sein Fleisch zischte auf dem heißen Stein.
    Ich schwenkte für einen Augenblick das Fernglas, um in eine andere Richtung zu sehen.
    Da krampfte sich mir das Herz schmerzhaft zusammen.
    Ich sah meinen Freund Lance Selby und Jack Ryan.
    Jetzt war mir restlos klar, dass Ryan den Zettel nicht geschrieben hatte, den ich in meinem Apartment gefunden hatte.
    Professor Selby und Ryan waren genauso gefesselt wie Just. Man hatte sie auf den Boden gelegt. Hier hatten sie wohl darauf zu warten, dass die Reihe an sie kam.
    Doch erst war Larry Just an der Reihe.
    Ich suchte weiter. Zack Harlock konnte ich nirgends entdecken. Auch Naabis Vater nicht.
    Waren die beiden überhaupt noch am Leben? Ich bezweifelte es.
    Just schrie grell auf. Ich ruckte mit dem Fernglas wieder zu ihm.
    Über ihm schwebte ein goldener Opferdolch.
    Die Wesen, die den steinernen Altar umringten, verstummten. Ich hörte nur noch Justs zitternde Stimme.
    Sein Gesicht verzerrte sich in panischem Entsetzen.
    »Ich will nicht sterben!«, flehte er.
    Seine Stimme hallte durch diesen Raum, in dem ein grüner Nebel waberte.
    Noch schwebte der goldene Opferdolch unbeweglich über dem Mann.
    »Hilfe!«, schrie Larry Just.
    Ich wollte ihm helfen, aber es war mir nicht möglich. Es zerriss mich innerlich, zusehen zu müssen, was passierte, ohne einschreiten zu können.
    Ich wurde Zeuge eines grausamen Rituals und wusste gleichzeitig, dass als nächste Opfer Lance Selby und Jack Ryan vorgesehen waren, wenn ich keinen Weg in dieses Dämonenreich fand.
    »Hiiilfe!«, schrie Just, so laut er konnte.
    Abgrundtiefes Schweigen umgab ihn.
    Und plötzlich ertönte Ngassas Stimme.
    Ich sah ihn noch nicht, wusste aber schon, dass er dieses furchtbare Gebrüll ausgestoßen hatte.
    In derselben Sekunde zitterte die Luft hinter dem Opferdolch.
    Ich sah ganz deutlich, wie sich Ngassa zu materialisieren begann.
    Ich sah den sagenhaften Dämon in diesem schrecklichen Augenblick zum ersten Mal.
    Er war groß und kräftig. Sein Schwanz peitschte die Luft. Die schneeweiße Mähne umrahmte den bleichen menschlichen Totenschädel.
    Er riss das Maul auf und stieß erneut dieses fürchterliche Gebrüll aus. Die anderen Dämonen warfen sich vor ihm in den Staub.
    In der Tiefe seiner schwarzen Totenkopfaugen loderte ein mörderisches Feuer.
    Er hob seine mächtigen Pranken mit den messerscharfen Krallen.
    »Nein!«, schrie Larry Just halb wahnsinnig vor Angst.
    Er warf sich verzweifelt hin und her.
    Ngassa schlug mit den Pranken zu, ließ seine scharfen Krallen auf den schreienden Mann herabsausen.
    Doch der Dämon tötete sein Opfer nicht sofort.
    Er quälte den laut kreischenden, sich windenden Mann, schnitt immer wieder in sein Fleisch, verstümmelte und zerstückelte ihn bei lebendigem Leib.
    Just schrie und kreischte vor Schmerz und Grauen, während er bei vollem Bewusstsein miterlebte, wie ihn die Krallen verstümmelten.
    Sein Blut dampfte auf dem heißen Altarstein.
    Ich wollte das Fernglas absetzen, doch es war mir nicht möglich.
    Ich musste

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