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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wahrheit sagte.
    »Nahezu jede Nacht werde ich geweckt!« sagte Andrew nervös.
    »Was passiert?« fragte ich gespannt, während ich mir das Gespenst, dem ich auf dem Weg hierher begegnete, vergegenwärtigte. War das Randolph Tucker gewesen? War das überhaupt ein Mensch gewesen? Die Leute vermuteten, daß Tucker einem Verbrechen zum Opfer gefallen war. Was mußte Tucker zugestoßen sein, daß er hinterher so grauenvoll aussäh?
    »Es spukt in diesem Haus, Tony!« sagte Andrew fest. »Du kannst mich. Ich bin gewiß kein ängstlicher Typ. Aber wenn so etwas Nacht für Nacht geschieht, das zermürbt einen.«
    »Erzähl mir mehr von dem Spuk!« verlangte ich. Ich nippte am Whisky. Das Getränk rann wie öl in meine Kehle.
    »Mitten in der Nacht fängt es plötzlich zu stöhnen an«, sagte Andrew.
    »Oder es seufzt. Und dann rumort es im Keller.«
    »Was befindet sich im Keller?« wollte ich wissen.
    »Ein Teil der Möbel, mit denen die Räume hier oben eingerichtet waren. Eines nachts trieb er es mir zu bunt. Ich begab mich mit einer Taschenlampe in den Keller. Er hatte alle Möbel an einen anderen Platz gestellt. Aber er war nicht da. Zumindest konnte ich ihn nirgends entdecken. Zwei Nächte später hörte ich ihn in meinem Schlafzimmer seufzen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich erschrak. Ich machte Licht. Er war wieder nicht zu sehen. Seine Schritte schlurften über die Treppe. Ich stürmte aus meinem Schlafzimmer, bewaffnet mit einem Schuh. Ich wollte ihn aus dem Haus vertreiben, das nicht mehr das seine war. Aber er zeigte sich mir nicht.«
    »Hat er dich schon mal angegriffen?« fragte ich. »Ich meine nicht angefaßt, sondern attackiert.«
    Andrew schluckte trocken und schüttelte dann nervös dein Kopf. Seine Zigarette war abgebraucht. Er stieß sie in den Aschenbecher.
    »Nein«, sagte Andrew heiser. »Das hat er noch nicht getan. Aber ich fühle, daß er es eines Nachts tun wird. Deshalb habe ich mich an dich gewandt. Wenn einer mit diesem Spuk fertig wird, dann du.«
    »Die Leute im Ort vermuten also ein Verbrechen«, murmelte ich. Ich dachte laut. Andrew bestätigte meine Worte mit einem heftigen Kopfnicken. »Jeder Mord hat ein Motiv«, sagte ich. »Wer profitierte von Tuckers Tod?«
    »George MacReady«, kam es umgehend aus Andrews Mund. »Sonst niemand.«
    »Und?«
    Kopfschütteln auf Seiten Andrew Tanns. »Ausgeschlossen. Natürlich dachte ich zuerst dasselbe wie du, Tony. Aber dann habe ich ein wenig im Ort herumgehört. MacReady und Tucker waren die besten Freunde, die du dir vorstellen kannst.«
    »Vergiß nicht, daß Margie zwischen ihnen stand. Ein Keil! Das Mädchen kann die beiden auseinandergetrieben haben. Jeder der beiden wollte sie heiraten. Zwangsläufig mußte dazu einer von ihnen auf der Strecke bleiben.«
    »Ausgeschlossen!« sagte Andrew noch einmal. »Die Leute im Ort sind zwar davon überzeugt, daß Tucker einem Verbrechen zum Opfer fiel, aber sie sind ebenso davon überzeugt, daß George MacReady mit dieser Sache nichts zu tun hat.«
    »Wie lange sind die beiden nun schon verheiratet?« fragte ich.
    »Zwei Monate.«
    »Eine glückliche Ehe?«
    »Was kann man nach zwei Monaten schon sagen?«
    Da hatte Andrew recht. Es heißt zwar, die Ehe ist das Grab der Liebe, aber das gilt nicht für eine Ehe, die erst zwei Monate alt ist. Ich erzählte meinem Freund nun, welches Erlebnis ich auf der Herfahrt gehabt hatte. Ich beschrieb Andrew die Erscheinung. Es war mir ein Rätsel, weshalb sich Andrew Tann darüber so sehr aufregte. Er wurde aschfahl im Gesicht. Sein Kinn klappte nach unten. Er war wie gelähmt. Er zitterte am ganzen Körper. Es dauerte drei Minuten, bis ich begriff, daß er nicht mich anstarrte, sondern an mir vorbeischaute.
    Ich wandte mich um.
    Und da sah ich das abscheuliche Monster zum zweitenmal!
    ***
    Ächzend wippte der Schaukelstuhl hin und her. Derek Scott hatte ein volles Glas in der rechten Hand und pendelte mit dem Stuhl nun schon seit einer Stunde hin und her. Er hatte viel getrunken. Aber er hatte noch nicht genug, obwohl seine Zunge schon ziemlich schwer war. Nun hielt er mit dem Schaukeln inne. Seine glasigen Augen suchten Edna. Er grinste dümmlich. »Na, Edna. Wie fühlst du dich? Ist nicht alles bestens?«
    Edna Scott nickte mit zusammengepreßten Lippen. »Und wem hast du das zu verdanken? Mir.«
    »Ja, ja. Ich habe eine kluge Frau.« Scott setzte sein Glas an die Lippen und trank.
    »Mußt du dich unbedingt zu Tode saufen?« fragte Edna

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