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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erst mal haben.
    Mit Volldampf stürmte ich aus dem Haus. Die Tür ließ ich offen.
    Ich wandte mich nach links. Zwölf Schritte. Dann war ich bei dem Fenster, durch das Tucker — oder was immer das gewesen sein mochte — uns angestarrt hatte. Ein Blick war das gewesen, als wären wir seine schlimmsten Feinde. Mir war sofort klar, daß dieser schwarze Unhold nicht bloß ein Spuk war, der sich damit begnügte, irgendwelche Leute zu erschrecken. Dieser Satansdiener konnte uns gefährlich werden. Das hatten mir seine toten Augen verraten.
    Ich weiß nicht, weshalb ich es machte.
    Ich sog die Luft prüfend ein. Mir war, als könnte ich verbranntes Fleisch riechen.
    Das mußte Tuckers Geruch sein. Ich suchte den Boden nach Spuren ab. Nichts. Neben dem Haus standen ein paar Bäume. Dazwischen wucherten Sträucher. Ich nahm an, daß Tucker sich dort versteckt hatte. Entschlossen lief ich darauf zu. Meine Nerven waren angespannt. Ich erwartete einen Angriff.
    Meine rechte Faust war bereit, vorzustoßen, falls das Gespenst mich attackieren würde.
    Ich erreichte die Sträucher. Mein Herz schlug aufgeregt gegen die Rippen. Vorsichtig streckte ich die Hand nach den Zweigen aus. Behutsam bog ich sie zur Seite. Langsam verschluckte mich die grüne Wand. Ich versuchte das Scheusal mit meinem Gehör zu orten. Aber Tucker tat mir nicht den Gefallen, auf einen morschen Ast zu treten oder sonst irgendein verdächtiges Geräusch zu verursachen.
    Jetzt angelte ich auch meinen Colt heraus.
    Doppelt hält besser.
    Eine rabenschwarze Dunkelheit umgab mich. Ich bezweifelte, ob ich Tucker sehen würde, wenn er einen Meter vor mir stand und sich nicht regte. Er war genauso schwarz wie die Naaht. Er ging darin geradezu auf.
    Ich versuchte ihn zu provozieren, indem ich seinen Namen rief. »Tucker! Tucker! Randolph Tucker!« Er reagierte nicht auf mein Rufen. Ich suchte ihn bewußt mit der Nase. Aber wohin ich auch kam, der Geruch von verbranntem Fleisch begegnete mir nicht mehr…
    ***
    Verwirrt schüttelte Andrew Tann den Kopf. Er erhob sich. Mit der rechten Hand wischte er sich schnell über das aschf ahle Gesicht. Er holte zweimal tief Luft. Seine Kehle war von einer unsichtbaren Faust zugedrückt. Er hustete. Was er vorhin gesehen hatte, ließ jetzt noch seine Knie zittern. Er war kein Feigling. Aber sein Mut und seine nervliche Spannkraft hatten irgendwo ihre Grenzen. Bisher hatte er Tucker immer nur gehört, er hatte dessen Nähe gespürt, aber er hatte ihn kein einzigesmal zu Gesicht bekommen. Jetzt, wo Andrew wußte, wie Tucker aussah, war er froh, daß ihm dieser Anblick so lange erspart geblieben war. Gleichzeitig dachte Andrew schaudernd daran, daß sich der Spuk nun anscheinend zu einer anderen Taktik entschlossen hatte. Benommen öffnete Andrew seinen Kragenknopf. Er zog die Krawatte vom Hals und schleuderte sie auf den Tisch. Nun war ihm etwas wohler. Jetzt beengte ihn nichts mehr. Er konnte besser atmen. Aufgeregt lief er zu jenem Fenster, durch das Tucker ihn so schrecklich feindselig abgestarrt hatte. Er legte die Hände ans Glas, schirmte seine Augen ab, blickte in die Dunkelheit hinaus. Von Tony Ballard war nichts zu seihen. Andrews Herz krampfte sich zusammen, als ihm der Gedanke kam, Ballard könnte dem schwarzen Ungeheuer direkt in die Arme gelaufen sein. Was dann? Gewiß, Tony war in sämtlichen gängigen Kampfsportarten ausgebildet. Auf dem Gebiet der Selbstverteidigung konnte ihm kaum einer was vormachen. Aber das alles bezog sich auf einen Gegner, der nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Mensch war — wie Ballard auch. Natürlich hatte sich Tony auch in zahlreichen Kämpfen gegen heimtückische Dämonen bewährt. Aber deshalb zu behaupten, Tony könne einfach nichts passieren, er habe ja seinen magischen Ring, das wäre gleichbedeutend gewesen mit — den Kopf tun den Sand stecken. Die Augen vor der möglichen bitteren Wahrheit verschließen. Tony war trotz seines Ringes in erster Linie ein Mensch. Und als solcher war er verwundbar. Jeder Dämon wußte das und war ihm von vornherein überlegen. Einer dieser Abgesandten der Hölle konnte mal schneller sein als Tony Ballard. Das würde dann das Ende das Geister jagenden Privatdetektivs sein.
    Ein leises Klappern ließ Andrew Tann herumfahren.
    Das Geräusch kam aus der Küche.
    Tann schluckte. Man konnte auch zur Küchentür ins Haus hereinkommen. Hatte Tony Ballard diesen Weg gewählt?
    Tann räusperte sioh. Seine Stimme kräuselte sioh besorgt. Er lauschte.

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