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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vorwurfsvoll.
    »Gönnst du mir nicht mal ’nen Schluck Whisky?«
    »Dein Fehler ist, daß du niemals weißt, wann du genug hast. Du wirst noch mal ein ganz schlimmer Alkoholiker werden.«
    »Blödsinn. Wegen der paar Whiskys am Tag.« Scott nahm das Schaukeln wieder auf. Er legte den Kopf zurück, schloß die Augen und grinste in sich hinein. »Demnächst kommen die Maurer. Dann wird unsere Hütte von Grund auf renoviert. Margie ist eine gute Tochter. Und George hat kein Wort dagegen gesagt, als wir die beiden um finanzielle Unterstützung baten. Unsere Schulden sind bezahlt. Seit Margie verheiratet ist, geht es uns eigentlich gut, was?«
    Edna legte das Strickzeug weg. Sie war mal wieder daran, einen neuen Schal für den Winter zu stricken. Sie konnte nichts anderes. Nur Schals. Die Schränke waren voll davon.
    »Margie führt keine glückliche Ehe«, sagte Edna ärgerlich.
    »Wie kannst du das behaupten? Nach zwei Monaten!«
    »George ist fast jeden Tag betrunken!« sagte Edna.
    Scott lachte. »Dieses Recht hat ein Mann. Er darf sich betrinken, sooft er will.«
    Edna sagte mit schmalen Augen:
    »Kommt ganz darauf an, aus welchem Grund sich ein Mann betrinkt.«
    »Allerdings.«
    »George tut es aus Angst. Die Gewissensbisse zernagen ihn. Er wird mit dem nicht fertig, was er getan hat. Er kommt darüber nicht hinweg. Er kann dieses Duell im Morgengrauen nicht vergessen.«
    Scott nahm einen großen Schluck von seinem Glas. Er erhob sich und ging zu Edna. Er setzte sich zu ihr an den Tisch. »Weißt du was? Ich werde den Burschen in den nächsten Tagen mal ins Gebet nehmen. Ich werde ihm klarmachen, daß er bei der Stange bleiben muß. Ich werde ihm sagen, daß er keine andere Wahl hat.«
    »Das weiß er selbst. Das brauchst du ihm nicht zu sagen.«
    Derek Scott schüttelte den Kopf. »Es kann nicht schaden, wenn man es ihm immer und immer wieder eintrichtert. Schließlich steht unser aller Glück auf dem Spiel.«
    »Darum wird er sich wenig scheuen«, sagte Edna mit herabgezogenen Mundwinkeln.
    »Er würde auch Margie ins Unglück stürzen, wenn er zur Polizei ginge. Und das wird er bestimmt nicht wollen.«
    »Laß mich auch mal trinken«, verlangte Edna. Scott reichte ihr sein Glas. Sie trank es aus. Das gefiel ihrem Mann. Er lachte und applaudierte. »Mädchen, hast du vielleicht einen Zug am Leib. Das bin ich von dir ja gar nicht gewohnt.«
    Edna schaute ihrem Mann voll in die glasigen Augen. Sie war jetzt irgendwie verändert. Aber Scott war zu betrunken, um zu erkennen, daß es Angst war, die auf Ednas Zügen lag.
    »Weißt du, was mich beunruhigt, Derek?«
    »Was, Edna?«
    »Der Spuk, von dem die Leute im Ort erzählen.«
    Scott winkte mit einer fahrigen Handbewegung ab. »Alles Unsinn. Glaub mir, an solchen Schauergeschichten ist niemals auch nur ein einziges Wort wahr. Die sind von vorn bis hinten erlogen.«
    Edna legte die zitternden Hände in ihren Schoß. »Erinnere dich, Derek. Es begann, als Margie George ihr Ja-Wort gab. Da fingen diese unerklärlichen Dinge an.«
    Scott lachte, »ich dachte immer, dich könnten solche Gespenstergeschichten nicht erschrecken. Hie, Edna. Wach auf. Was ist denn bloß in dich gefahren? Du hast doch nicht plötzlich wirklich Angst? Wovor denn?«
    »Denk an das, was Boris Manners, der Friedhofswärter, erzählt hat, Derek!«
    »Manners?« Scott kicherte. »Der ist doch noch viel öfter blau als ich. Der ist tatsächlich ein Alkoholiker. Die Leute behaupten, daß er hin und wieder weiße Mäuse sieht. Und kleine grüne Männdhen!«
    »Er hat von einer furchtbaren Erscheinung gesprochen, Derek«, sagte Edna eindringlich. Sie ärgerte sich darüber, daß sie mit ihrem Mann nicht ernst reden konnte. Scott lachte schon wieder.
    »Manners hat solche furchtbare Erscheinungen doch andauernd, Edna. Die hat er schon vor Margies Hochzeit. Eines Tages wird ihn eine von diesen Erscheinungen umbringen.«
    »Derek!« schrie Edna erschrocken auf. »Sprich nicht so über diese Dinge.«
    »Also ich weiß wirklich nicht, was ich von deiner furchtsamen Art halten soll«, sagte Scott kopfschüttelnd. »Mir scheint, dieses Duell hat nicht nur George arg mitgenommen!«
    »Boris Manners…«
    »… hat behauptet, er wäre auf dem Friedhof dem Leibhaftigen begegnet!« vollendete Scott den Satz, den Edna begonnen hatte. »Glaubst du ihm das?«
    »Er sagte auch, daß er sich einem grauenhaften Wesen gegenübersah. Einer Gestalt, die kaum etwas Menschliches an sich gehabt hatte. Völlig verkohlt wäre

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