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GK175 - Dämonenhochzeit

GK175 - Dämonenhochzeit

Titel: GK175 - Dämonenhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schlägst du nun vor?« wollte ich wissen.
    »Wir sollten uns hier auf die Lauer legen und mal abwarten, was passiert.«
    ***
    Der Boden war dreckig. An den Wänden des alten, seit Jahren nicht mehr benützten Bootshauses zitterten staubige Spinnweben. Vicky Bonney lag neben einem Haufen Unrat. Spinnen und Käfer krabbelten über sie hinweg. Sie ekelte sich davor, aber sie war nicht in der Lage, die abscheulichen Insekten zu verjagen. Ximbarro beziehungsweise dessen Diener hatte ihr magische Fesseln angelegt, die sie hart auf den schmutzigen Boden niederdrückten. Stunde um Stunde verrann. Bancroft hatte sie nach kurzer Hypnose hierher gebracht. Seither hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Der Abend kam. Und mit ihm kam Roy Bancroft wieder. Der Bankangestellte schlurfte grinsend zur ächzenden Tür herein. Die Bretterbohlen knarrten unter seinem Gewicht.
    »Roy, was ist das für ein schreckliches Spiel, bei dem Sie mitspielen?« wollte Vicky wissen.
    Bancroft setzte sich neben sie auf den Boden. Er verschränkte die Beine, schloß die Augen, wippte vor und zurück und stimmte einen seltsamen Singsang an. Nach einer Weile sagte er: »In jener Nacht, als Sie mich ohnmächtig am Strand fanden, hat mich der Dämon Ximbarro zu seinem Diener gemacht.«
    »Sind Sie sein einziger Diener?« fragte Vicky wißbegierig.
    »Nein. Es gibt noch mehr…«
    »Auch Burgess Durning?«
    »Auch er.«
    »O mein Gott!« seufzte Vicky.
    »Durning ist tot. Thinhes hat ihn getötet«, sagte Bancroft, ohne daß ihn das in irgendeiner Form bewegte.
    »Was hat Ximbarro vor?«
    »Erst einmal möchte er, daß wir – seine Diener – ihm jede Nacht ein Mädchen bringen…«
    »Wozu?«
    »Er vermählt sich mit diesen Mädchen«, sagte Bancroft schmunzelnd. »Aber mit dem Vollziehen der Ehe nimmt er seinen Gemahlinnen das Leben. Dieses Leben geht auf ihn über. Er saugt es auf wie der trockene Schwamm das Wasser. Es wird noch lange dauern, bis er davon genug in sich aufgenommen hat…« Roy Bancroft kicherte amüsiert. »Der Ärmste. Kaum hat er geheiratet, ist er auch schon wieder Witwer. Ist er nicht zu bedauern?«
    Vicky hob den Kopf, soweit dies die magischen Fesseln zuließen. »Roy, ist Ihnen denn nicht klar, worauf Sie sich da eingelassen haben? Ich nehme an, Sie haben Vilma – Ihre Frau, die Sie geliebt haben – an diesen Teufel ausgeliefert.«
    »Er hat es mir befohlen. Ich mußte gehorchen«, verteidigte sich Bancroft.
    »So fest hat er Sie in seiner Gewalt?«
    »Ich bin eins mit ihm geworden.«
    »Sagen Sie sich los von ihm, Roy. Vielleicht ist es doch nicht zu spät dazu.«
    Bancroft schüttelte heftig den Kopf. »Es wäre mir niemals möglich. Und ich will es auch gar nicht. Ximbarro und ich sind eine untrennbare Einheit geworden. Er lebt in mir. Ich kann jederzeit seine Gestalt annehmen. Was Sie mir jetzt sagen, sagen Sie gleichzeitig auch ihm, und er lacht Sie aus, Vicky. Ich kann ihn in mir schallend lachen hören.«
    »Versuchen Sie, ihn aus ihrem Herzen zu verbannen, Roy. Vielleicht gelingt es Ihnen. Dann sind Sie wieder frei. Dann sind Sie kein Sklave mehr.«
    Bancroft riß sein Hemd auf. Vicky erschrak, als sie das glühende Herz unter der transparenten Haut erblickte. Der Kassierer wies darauf. »Sehen Sie? Das ist Ximbarro! Er ist mein Herz! Ich brauche ihn. Ich kann ohne ihn nicht mehr leben. Oder kennen Sie jemanden, dem es möglich ist, sich von seinem Herzen zu trennen?« Der Bankangestellte erhob sich. Er zog das Hemd wieder vor der Brust zu. »Ximbarro wird das Leben vieler junger Mädchen in sich hineintrinken. Und wenn er sich kräftig genug fühlt wird er über diese Inseln herrschen. Kommen Sie, Vicky. Stehen Sie auf. Ich muß Sie von hier fortbringen.«
    Die magischen Fesseln fielen von Vicky Bonney ab. Langsam richtete sie sich auf.
    »Kommen Sie! Kommen Sie!« sagte Bancroft ungeduldig.
    »Bringen Sie mich jetzt zu ihm?« fragte Vicky heiser.
    Bancrofts Miene verdüsterte sich. »Sie werden es bald sehen.«
    Vicky wollte dem Mann einen schnellen Stoß geben und dann hastig aus dem Bootshaus rennen, doch etwas ging von Bancroft aus, das sie lähmte, das sie zwang, nur das zu tun, was Roy ihr befahl. Mit stakenden Schritten ging sie neben Bancroft aus dem verwitterten Bootshaus – einer furchtbaren Zukunft entgegen…
    ***
    Gig Thinnes hatte sich tatsächlich auf eigene Faust auf die Suche nach Vicky Bonney gemacht. In mühevoller Kleinarbeit hatte er herausgefunden, daß es unweit von Bancrofts Haus ein unbenutztes

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