GK175 - Dämonenhochzeit
seine Augen, und Feuerstrahlen fauchten den unheimlichen Kerlen daraus entgegen. Alle vier standen sofort in Flammen. Sie brannten lichterloh. Wie Strohpuppen, die man obendrein noch mit Benzin Übergossen hatte. Sie brüllten entsetzlich, schlugen mit den brennenden Armen verzweifelt um sich und brachen dann nacheinander stöhnend nieder.
Jetzt war der Weg zu Vicky frei.
Ich rannte los. Mit beiden Händen faßte ich nach meiner Freundin. Ich riß sie von diesem verdammten Altar, zerrte sie hoch, raffte ihre Kleider auf, versuchte sie so schnell wie möglich wieder anzuziehen.
Dabei fiel mein Blick auf zwei Felsnischen.
Eine eiskalte Faust krampfte in diesem Moment mein Herz zusammen. Ich hatte Vilma Bancroft und Barbara Fenton entdeckt. Ihre nackten Körper schienen aus weißem Marmor gemeißelt zu sein. Sie waren zu ewigem Tod erstarrt, ihr Leben befand sich in Ximbarro. Und in der dritten Nische hätte Vicky ihren Platz bekommen sollen. Meine Wut Jag wie eine glühende Faust in meinem Magen.
Vicky befand sich in einer tiefen Trance. Ich wischte das ekelhafte Zeug von ihr ab, mit dem sie von Ximbarros Dienern beschmiert worden War. Daraufhin kam allmählich wieder Leben in ihre Augen. Sie erkannte mich, sagte »Tony!« seufzte und sank gegen meine Brust.
Plötzlich kräftiges Flügelschlägen über unseren Köpfen. Dazu eine donnernde Stimme: »Wer wagt es, sich an der von mir auserwählten Braut zu vergreifen?!« Das war Ximbarro.
»Schnell, Vicky!« sagte ich atemlos. »Schnell Zieh dich an! Schnell! Schnell! Schnell!«
Mr. Silver stellte sich schützend vor uns. Er schoß der durch den Raum schwirrenden Fledermaus seinen flammenden Blick nach. Das Feuer prallte gegen das Tier, vermochte es jedoch nicht zu vernichten.
Hier lag der Unterschied zwischen Ximbarros Ebenbildern und dem Dämon selbst. Er war weit widerstandsfähiger als seine teuflischen Lakaien. Mit Feuer allein konnte man ihm nichts anhaben.
Ximbarros Beine berührten den Boden. Schlagartig nahm er menschliche Gestalt an. Mit einem Wutschrei, der mir Angst machte, stürzt er sich auf Mr. Silver. Es wurde ein Kampf zweier Giganten. Sie wären einander ebenbürtig. Ohne meinen magischen Ring wäre Mr. Silver diesem mächtigen Gegner nicht gewachsen gewesen. Ich zerrte Vicky zu jener schwarzen Treppe, die ich mit Mr. Silver heruntergelaufen war. Vicky preßte sich zitternd an mich. Sie verbarg ihr Gesicht an meiner Brust, denn sie hatte nicht die Kraft, den Kampf mit anzusehen.
Ximbarro war voller dämonischer Gemeinheiten. Viele davon kannte auch Mr. Silver, deshalb wußte er sich auch rechtzeitig davor zu schützen.
Als Ximbarro meinen Freund packte und hochriß, stockte mir der Atem. Silver flog gleich darauf durch den Raum. Er knallte gegen die Felswand. Die Erde erbebte unter meinen Füßen. Die Felsen bekamen Risse. Ich dachte, nun wäre es aus mit Mr. Silver. Ximbarro stürzte sich auf den Hünen. Aber Silver schnellte sich blitzartig vom Boden ab. Er verfügte über eine Widerstandsfähigkeit, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Jetzt erwischte er Ximbarro. Und er schleuderte den Dämon mit der gleichen Gewalt gegen die Felswand. Wieder erbebte die Erde. Neue Risse sprengten den Korallenfelsen.
Und dann hörte ich das gefährliche Rauschen von Wasser. Wir befanden uns unter dem Meer. Überall drang das Wasser in die Höhle ein. Schon nach wenigen Augenblicken war das Wasser knietief. Ich floh mit Vicky ein paar Stufen hinauf. Unten tobte indessen der erbitterte Kampf weiter. Der Ex-Dämon und der Dämon kreiselten durch die schnell steigenden Fluten. Nun reichte den beiden das Wasser schon bis an die Hüften. Ihre Bewegung gen wurden sichtbar schwerfälliger. Ich wich Stufe um Stufe mit Vicky zurück. Und ich begann um Silver zu fürchten. Wenn es ihm nicht gelang, den Dämon innerhalb der nächsten Minute zu vernichten, würde er mit Ximbarro dort unten ertrinken.
Ein Rammstoß Mr. Silvers silberner Hand. Ximbarro taumelte zurück.
Da holte mein Freund blitzschnell mit der Rechten aus. Ich hielt gebannt den Atem an. Mr. Silvers harte Hand fegt waagrecht durch die Luft. Die Wucht des Schlages war ungeheuer. Silvers Metallhand wirkte wie ein Fallbeil. Sie trennte Ximbarros Kopf vom Rumpf. Der Kopf des Dämons flog in weitem Bogen davon. Durch Ximbarros Körper ging ein hektisches Zucken. Aus seinem Rumpf schlugen rote Flammen. Ein zweiter Hieb brachte den Rumpf zu Fall. Das Wasser stürzte sich augenblicklich in Ximbarros
Weitere Kostenlose Bücher