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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich.
    Ich wandte mich um.
    Da kam Achat. Seine Knochenfüße pochten hart auf die Bretter. Sein Totenschädel grinste mich feindselig an. Ich hatte den Eindruck, in seinen finsteren Augenhöhlen würde das Feuer der Hölle lodern.
    »Zurück!« wiederholte er mit seiner rauhen Stimme.
    Seine Männer machten für ihn Platz. Er stellte sich breitbeinig vor mich hin. In seinem Gürtel steckte ein wertvoller Obsidiandolch, reich mit Edelsteinen verziert.
    Achats skelettierter Brustkorb wölbte sich mir entgegen. Er wies mit seinem bleichen Knochenfinger auf mich und knurrte: »Diesen Wahnsinnigen nehme ich mir persönlich vor!«
    Im Augenblick sah es tatsächlich so aus, als hätte ich nicht alle fünf Sinne beisammen. Es gibt wohl nicht viele Menschen, die das getan hätten, wozu ich mich entschlossen hatte. Wie sonst sollte man Unholde wie Kapitän Achat aber bekämpfen? Es gehörte der Mut eines Verrückten dazu… und jener glühende Haß, der sich schmerzhaft durch meine Eingeweide bohrte, wenn man mir von Geistern und Dämonen berichtete.
    Vielleicht hatte ich noch eine Chance durch Achats Überheblichkeit. Wenn es mir gelang, ihn zu besiegen, würden mich seine Piraten – so hoffte ich jedenfalls – fürchten.
    Der Kapitän riß seinen Säbel aus der Scheide. Ich hielt den Atem an. »Gebt ihm einen Säbel!« befahl Achat. Er stieß ein spöttisches Lachen aus. »Ich will mit ihm noch meinen Spaß haben, ehe ich ihn in der Mitte auseinanderhaue!«
    Ein Skelett warf mir seinen Säbel zu. Ich fing ihn auf. Die Waffe war so kalt, als hätte sie stundenlang in einer Tiefkühltruhe gelegen.
    Kaum umschlossen meine Finger den Griff, stürmte der knöcherne Unhold auch schon auf mich los…
    ***
    Vicky Bonney stand furchtbare Ängste aus. Sie preßte ihre verkrampften Fäuste gegen die Wangen. Ihr Blick war nach oben gerichtet, sie wünschte Tony Ballard alles Glück dieser Welt. Aber sie war nicht sicher, ob das genug sein würde.
    Mut in allen Ehren. Aber das war Irrsinn. Es war Selbstmord. Doch wer kann Tony Ballard von einem Entschluß abbringen – wenn es darum geht, gegen Geister und Dämonen ins Feld zu ziehen.
    In einem solchen Fall war Tony keinen vernünftigen Argumenten zugänglich. Er haßte die Geißeln aus dem Schattenreich, haßte sie so sehr, daß ihn seine Wut fast blendete. In solchen Situationen war er blind vor Zorn, und er war bereit, sich bedingungslos mitten in die größte Gefahr hineinzustürzen, wenn er die Möglichkeit sah, mit seinem wahnwitzigen Wagemut Spukgestalten wie diesen dort oben den Garaus zu machen.
    Vicky stand in diesen Minuten Furchtbares durch.
    Sie ängstigte sich um Tony halb tot. An Deck des unheimlichen Piratenschiffes war hektischer Kampflärm zu hören. Säbel klirrten gegeneinander.
    Keuchen. Stampfende Schritte. Jemand fiel. Es mußte Tony sein, denn die Piraten stimmten ein begeistertes Triumphgeheul an. Vicky krampfte es das Herz zusammen.
    Sie hielt Tony die Daumen.
    Und während sie sich auf die Geräusche konzentrierte, die dort oben an Deck entstanden, entging ihr, daß einer der skelettierten Piraten lautlos an einem morschen Tau an der Bordwand herabkletterte.
    Es war Torrez.
    Mit gebleckten Zähnen glitt er langsam tiefer. Seine Knochenfüße stemmten sich gegen den weichen Seetang. Einen halben Meter über dem Meer verharrte der Pirat einen kurzen Augenblick lang.
    Er brachte das Tau zum Pendeln.
    Dann ein weiter Satz. Hart hackten die Beine des Unholds auf den Boden des Motorbootes, das sofort heftig zu schaukeln anfing. Vicky verlor das Gleichgewicht.
    Sie stürzte und warf sich während des Fallens erschrocken herum. Als sie den bleichen Totenschädel über sich sah, dachte sie, ihre letzte Stunde hätte geschlagen.
    ***
    Mr. Silver ging in Kampfstellung. Ein ohrenbetäubendes Brausen und Toben kam aus dem Nebenraum. Alaara, die magische Galionsfigur, löste sich aus dem Kreidekreis, in den Roscoe Mortimer sie gestellt hatte.
    Der Ex-Dämon nahm die silbernen Fäuste hoch.
    Ein gewaltiger Sturm brauste ihm entgegen, riß und zerrte an ihm, konnte ihm jedoch nichts anhaben. Mit schmalen Augen und entschlossen aufeinandergepreßten Kiefern wartete der Hüne auf Alaaras Angriff.
    Im Raum nebenan flammte ein gleißendes Licht auf.
    In Sekundenbruchteile wurde die starre hölzerne Figur zu einer verblüffend beweglichen Feuerwolke. Heulend und fluchend raste Alaara heran. Eine glühende Kugel war sie im Moment, doch schon im nächsten Augenblick verformte sie

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