Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK198 - Der Stierdämon

GK198 - Der Stierdämon

Titel: GK198 - Der Stierdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Fäusten auf mich. Ich trat den einen gegen das Schienbein, während ich dem anderen einen kraftvoll geschlagenen Uppercut ans Kinn setzte.
    Beide zeigten keine Wirkung. Das hieß für mich, daß der Stierdämon sie hier drinnen unverwundbar machte. Dagegen gab es nur eine Waffe: meinen Ring.
    Als ich Aga Pahlev damit am Schädel traf, brüllte er auf. Die Wucht des Schlages riß ihn herum und warf ihn auf die Marmorfliesen. Verwirrt starrte er meine Faust an.
    Durch diesen Erfolg ermutigt, verfuhr ich mit Karim Kadschar ebenso. Beide lagen sie nun auf dem Boden und heulten und krümmten sich vor Schmerzen.
    Ich setzte nach. Als sie mich auf sich zuspringen sahen, schnellten sie wie von der Natter gebissen hoch und nahmen schreiend vor Angst Reißaus.
    Diese Hürde war genommen. Aber ich machte mir nichts vor. Der Stierdämon hatte gewiß noch einige Sicherungen mehr eingebaut, damit man ihn nur sehr schwer angreifen konnte.
    Wie recht ich mit dieser Überlegung hatte, erkannte ich bereits in der nächsten Sekunde. Plötzlich stand mir die leuchtende Gestalt von Reza Ali gegenüber…
    ***
    Aus der dämonischen Schwärze schälte sich vor Vladek Rodenskys Augen die massige Gestalt des geflügelten Stiers. Seine Nüstern blähten sich. Mesos wich rasch zur Seite. Mit glühenden Augen starrte der Stierdämon Rodensky an.
    »Jetzt«, sagte Mesos mit hohntriefender Stimme, »wird der Herr und Meister dich zu seinem willenlosen Sklaven machen!«
    Rodensky schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein!« schrie er wütend. »Nein. Ich will es nicht!«
    Der Stier stampfte mit seinen schwarzen Hufen. Die Glut seiner großen Augen nahm zu. Rodensky spürte, wie ihn dieser schreckliche Blick bis tief ins Innere seines Gehirns drang.
    Er konnte plötzlich nicht mehr sprechen, stand wie gelähmt da, schaute auf die geblähten Nüstern, die nun groß wie Männerfäuste wurden und eine pechschwarze Dampfwolke ausstießen, die ganz langsam auf ihn zuschwebte.
    »Diese schwarze Wolke wird sich in deinem Leib einnisten!« sagte Mesos knarrend. »Sobald du sie eingeatmet hast, hast du die Seele des Dämons in dir! Dann wirst du alles Gute verdammen und das Böse lobpreisen!«
    Mit dem letzten Funken Willenskraft gebot sich Vladek Rodensky, nicht zu atmen. Er war verrückt. Er wußte es. Wie lange würde er die Luft anhalten können? Nicht lange genug, das stand jedenfalls fest.
    Und dann? Er wagte nicht daran zu denken. Einatmen würde er diese scheußliche schwarze Seele, die ihn zum Sklaven des geflügelten Stiers machte.
    Und gleichzeitig würde er zu Tony Ballards erbittertstem Feind werden. Das durfte nicht geschehen. O Gott, wenn er bloß ersticken gekonnt hätte. Wenn er bloß so lange die Luft hätte anhalten können, bis er tot umfiel…
    Träge schwebte die Wolke heran.
    Er haßte sie, denn er wußte, daß sie seinen Geist auf eine dämonische Weise verwandeln würde…
    ***
    Ali, der Hexer, stieß einen zischenden Fluch aus. Sein grausamer Mund schleuderte mir teuflische Verwünschungen entgegen. Er haßte mich mit seiner ganzen höllischen Kraft, und in seinen großen Augen glitzerte eine eiskalte Mordlust.
    »Pahlev und Kadschar haben es dir zu leicht gemacht, Ballard!« fauchte das leuchtende Wesen. »Aber freu dich nicht zu früh. Ich bin in der Lage, dich wesentlich mehr zu fordern als diese beiden Stümper.«
    Ich ging in Abwehrstellung, ließ die unheimliche Gestalt keine Sekunde aus den Augen. Langsam machte ich einen Schritt zur Seite. Danach noch einen. Und den nächsten.
    »Wohin willst du?« fragte mich der Hexer mit einem spöttischen, überheblichen Grinsen.
    »Ich suche einen Weg, der zu Mesos führt!« sagte ich lauernd.
    Reza Ali stieß ein dröhnendes Gelächter aus. »Es gibt nur einen einzigen Weg zu Mesos, Ballard! Und der führt über mich!« Das hieß, daß ich ihn vernichten mußte, wenn ich zu Mesos gelangen wollte.
    Ich machte mich auf einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod gefaßt. Der Hexer sank in den Knien leicht ein. Im nächsten Augenblick stieß er sich kraftvoll vom Boden ab. Scheinbar mühelos überwand er die Gesetze der Schwerkraft.
    Er krümmte sich in der Luft, wurde zu einem Ball – zu einem Kugelblitz, der nun mit einer Geschwindigkeit, die ich mit den Augen kaum mehr verfolgen konnte, auf mich zuraste.
    Ich duckte mich, aber nicht schnell genug, erhielt einen kräftigen heißen Schlag gegen den Kopf, taumelte, wandte mich um, denn die glühende Kugel schoß schon wieder auf mich

Weitere Kostenlose Bücher