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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Matruh wollte. Ich hatte ihn samt Maschine in Kairo gechartert, er erfuhr von mir das Flugziel, und damit hatte es sich.
    Nachdem ich den Helikopter verlassen hatte, schraubte sich die Mühle sofort wieder knatternd in den strahlendblauen Himmel.
    Ein Taxi brachte mich in die Altstadt von Marsa Matruh. Major Noryan hatte mir eine Adresse gegeben, die ich unbedingt aufsuchen sollte.
    Ich stolperte durch schäbige Gassen, die so eng waren, daß kein Auto hindurch fahren konnte. Das Pflaster war buckelig und ausgewaschen. Es stank nach Unrat, daß einem Übel wurde.
    Ratten nahmen quietschend vor mir Reißaus.
    Irgendwo plärrten Kinder, um die sich keiner kümmerte.
    Moshe Noryans Kontaktmann hatte sich eine verdammt miese Wohngegend ausgesucht, um nicht aufzufallen. Es kam wohl kaum einer auf die verrückte Idee, daß hier einer hauste, der für den israelischen Geheimdienst arbeitete.
    Ein alter weißhaariger Bettler mit steifen dürren Beinen schleppte sich auf selbstgebastelten Krücken durch die Gasse. Ich gab ihm zwei Pfund, und wenn er gelenkig genug gewesen wäre, hätte er sich daraufhin vermutlich vor mir auf den Boden geworfen, um meine Schuhspitzen zu küssen.
    »Kennst du Kufra Omduran?« fragte ich den Alten auf englisch und hoffte, daß er mich verstand.
    Ich hatte in zweifacher Hinsicht Glück: Er verstand meine Sprache und er kannte Omduran. Umständlich beschrieb er mir den Weg, den ich gehen sollte. Ich bedankte mich und ging weiter.
    Ich geriet in ein unwegsames Labyrinth, in das noch nie ein Sonnenstrahl gefallen zu sein schien. Kurz bevor ich aufgeben wollte, stand ich plötzlich vor einem weiß getünchten Haus, das sich bedrohlich weit nach vorn neigte, als würde es jeden Moment zusammenbrechen.
    Eine schmale Hühnertreppe aus knarrendem Holz führte mich nach oben.
    In dem kleinen Raum, den ich betrat, saß ein kleiner Mann. Er trug eine helle Djellabah, saß auf der Holzbank wie sein eigenes Denkmal, glotzte die gegenüberliegende Wand an, rauchte seine Wasserpfeife und nahm vorerst keinerlei Notiz von mir.
    Ich räusperte mich. Er reagierte nicht.
    »Entschuldigen Sie…«, begann ich. »Ich suche Kufra Omduran.«
    »Sie sind Anthony Ballard, nicht wahr?« fragte mich der komische Kauz zu meinem größten Erstaunen in akzentfreiem Oxfordenglisch.
    »Der bin ich«, bestätigte ich.
    »Willkommen in Marsa Matruh, Mr. Ballard.«
    »Vielen Dank.«
    »Kommen Sie. Setzen Sie sich zu mir.«
    »Ich denke, es ist keine Zeit zu verlieren.«
    »Kein Mensch überstürzt etwas in diesem Land, Mr. Ballard. Setzen Sie sich.«
    Widerwillig nahm ich Platz. Major Noryan – oder wer immer diesen Burschen für den israelischen Geheimdienst gewonnen hatte – mußte wohl nicht ganz bei Vernunft gewesen sein. In Bir el-Kubba waren zwei Morde verübt worden. Die Agentin Beta vier wollte mit Alec Messer aus dem Raketenforschungszentrum – fliehen. Möglicherweise brauchten die beiden Hilfe. Und Kufra Omduran hockte hier, starrte die Wände an und rauchte seelenruhig seine Wasserpfeife.
    Verdammt noch mal, was war denn das für eine Arbeitsmoral?
    Omduran musterte mich mit seinen kleinen, fast schwarzen Augen. Dann sagte er, als spreche er über das Wetter: »In Bir el-Kubba wurde inzwischen ein drittes Mädchen ermordet.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Beta vier hat es gemeldet.«
    »Stehen Sie mit ihr in Verbindung?« erkundigte ich mich gespannt.
    »Ich kann sie nicht rufen. Nur empfangen.«
    »Wie sieht es in Bir el-Kubba aus?«
    »Heute nacht werden Beta vier und der Wissenschaftler das Forschungszentrum verlassen.«
    Ich schnippte mit dem Finger. »Einfach so?«
    »Beta vier erwartet keine Schwierigkeiten. Jedenfalls nicht von General Karebs Leuten…«
    »Was hätte sie sonst noch zu fürchten?«
    »Den schwarzen Golem«, sagte Kufra Omduran ernst. »Der Engländer ist sicher, daß er – wenn er Bir el-Kubba verläßt – von diesem schwarzen Monster gejagt werden wird.«
    Ich leckte mir nervös die Lippen. Wenn das stimmte, konnte sich Alec Messer auf einiges gefaßt machen.
    Gehetzt von Soldaten und vom schwarzen Golem, das war so ziemlich das schlimmste, was dem Forscher passieren konnte.
    Omduran erklärte: »Zwei kleine Trupps – Freunde von mir – befinden sich seit heute morgen in der Libyschen Wüste. Sie werden sich um die Verfolger kümmern, werden eine Zange bilden, Messer und Beta vier durchlassen und hinter den beiden dann eine Front bilden, gegen die die Soldaten von Bir el-Kubba vergeblich

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