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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Denken Sie, das lasse ich mir gefallen?«
    »Er hätte Sie nicht geschlagen, wenn Sie sich wie ein Gentleman benommen hätten, aber das scheint offenbar nicht Ihre Stärke zu sein.«
    »Können Sie mir verraten, wie oft ein Gentleman bei einer Lady ankommt, he?« fragte Strada grinsend. »Vermutlich nie.«
    »Sie sind ein schrecklich primitiver Mensch, Mr. Strada!«
    »Da kenne sich einer noch mit den Weibern aus!« sagte Jerry Strada in Amurus Richtung. »Erinnern Sie sich noch daran, wie die Dame in unser Abteil kam? Ganz verheult war sie, und froh, daß ich ihr den Koffer abnahm, und als ich sie fragte, ob sie verlobt oder verheiratet wäre, sagte sie, sie wäre so gut wie geschieden. Aber dann taucht plötzlich ihr Mann auf, und sie gehört wieder so dick zu ihm, als hätte er sie niemals betrogen.«
    »Das geht nur Leo und mich etwas an«, fauchte Candice wütend.
    Amuru nahm keine Stellung dazu.
    »Aber ja«, schrie Jerry Strada gereizt. »Meinetwegen behalten Sie Ihren schmalbrüstigen Helden.«
    Leo Shout wechselte das Lavextuch. »Sagen Sie, wie lange wollen Sie sich noch in unsere Angelegenheiten mischen?«
    »Halten Sie bloß das Maul!« fuhr Strada den Schauspieler ärgerlich an. »Sonst lange ich noch einmal hin. Danach können Sie nur noch als Frankensteins Monster vor die Kamera treten.«
    »Wir werden Sie verklagen!« stieß Candice wütend hervor. »Jawohl, das werden wir tun. Leo kann einige Tage lang nicht arbeiten. Das kostet die Filmgesellschaft ein Vermögen. Und Sie werden es bezahlen.«
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich. Keinen Penny kostet mich das. Vor Gericht zählt immer nur das eine: Wer hat zuerst zugeschlagen, und das war er, Ihr dämlicher Mann. Er hat mir seine Faust ans Jochbein geknallt. Schon vergessen?«
    »Und weswegen hat er es getan?«
    »Das steht jetzt nicht zur Debatte.«
    »O doch. Sie haben mich ohne mein Einverständnis geküßt, und wer weiß, was Sie Wüstling mit mir noch alles gemacht hätten, wenn mein Mann mich vor Ihnen nicht beschützt hätte.«
    Strada grinste breit. »Ich hätte bestimmt nichts getan, was Ihnen keinen Spaß gemacht hätte.«
    »Sie unverschämter Flegel!«
    Endlich schaltete sich Amuru ein. »Soll das nun bis Birmingham so weitergehen?«
    »Das kann Sie doch nicht stören«, blaffte Jerry Strada ungehalten. »Sie steigen ohnedies in Banbury aus…«
    Der Zug verlangsamte plötzlich seine Fahrt. Jerry Strada blickte erstaunt zum Fenster hinaus. »Nanu. Wir werden doch nicht etwa mitten auf der Strecke anhalten.«
    Der Zug fuhr bald so langsam, daß man daneben herlaufen konnte. Und dann blieb er ächzend stehen.
    Strada erhob sich verdrossen. »Auch das noch!« maulte er. »Da ist man in ein ungemütliches Abteil eingesperrt mit einem verrückten Ehepaar und einem komischen Guru, der einen nicht ausstehen kann, und dann ziehen die das Ganze auch noch künstlich in die Länge. Kann mir einer sagen, weshalb ich nicht geflogen bin?«
    »Vielleicht sind Sie zu feige dazu«, sagte Candice spöttisch.
    »Jerry Strada war in seinem ganzen Leben noch keine Minute feige!« brüllte der Ganove die junge Frau an. »Ich wählte die Bahn, weil ich mich mal nett unterhalten und entspannen wollte. Konnte ich wissen, daß ich in einem Abteil voller Hysteriker landen würde?«
    Der Verbrecher riß die Tür auf und trat auf den Gang hinaus.
    Rip Bronson kam gelaufen.
    »He! Schaffner!« rief Jerry Strada ärgerlich. »Was soll der Quatsch? Warum halten wir hier?«
    Aus den anderen Abteilen traten ebenfalls mehrere Reisende.
    »Kein Grund zur Aufregung, Herrschaften!« rief der Schaffner. »Ich bin sicher, in wenigen Minuten fahren wir weiter.«
    »Ist irgend etwas passiert?« wollte Jerry Strada mißtrauisch wissen.
    »Keine Ahnung, Sir. Ich werde mich beim Zugführer nach dem Aufenthaltsgrund erkundigen.« Bronson hob die Stimme. »Inzwischen sollte keiner den Zug verlassen, sonst bleibt er zurück, wenn wir die Fahrt fortsetzen. Am besten wäre es, wenn Sie alle wieder Ihre Plätze einnehmen würden. Ich bin überzeugt, der Aufenthalt ist nur von ganz kurzer Dauer.«
    Bronson ging weiter.
    Jerry Strada blickte zum Fenster hinaus. »Nun sieh sich das einer an. So weit das Auge reicht, nur Ebene. Weit und breit kein einziger Hügel. Das ist wohl die Gegend, in der sich die Füchse gute Nacht sagen.«
    ***
    Ferdy Dunlop hatte unverzüglich das Streckenwärterhaus verlassen, als der Zug aus London stehengeblieben war. Von Zodiac hatte er den Befehl erhalten,

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