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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte der eine heiser.
    »Ein epileptischer Anfall, nehme ich an«, erwiderte Ferdy Dunlop. »Würden Sie so nett sein und sich um ihn kümmern? Er ist ohnmächtig. Vielleicht sollte man ihn in sein Abteil schaffen und da auf die Bank legen.«
    »Er würde einen Arzt brauchen.«
    »Vielleicht ist einer im Waggon«, sagte Dunlop. »Wenn nicht, muß er ohne Doktor auskommen.«
    Die Männer packten an. Sie waren beide ziemlich beleibt und hatten Schwierigkeiten beim Bücken, denn da war ihnen ihr Bauch im Wege. Das Blut lief ihnen in den Kopf. Ihre Gesichter waren knallrot, als sie den Dürren endlich vom Boden hochgehoben hatten. Der schlaffe Körper war zwar nicht sonderlich schwer, aber die Männer hatten im Transportieren von Bewußtlosen keinerlei Übung, deshalb rutschte der Ohnmächtige unter ihrem kraftlosen Griff immer wieder durch, und es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis sie ihn in dem Abteil hatten, in das er gehörte.
    Während der eine danach das Hemd des Dürren öffnete, machte sich der andere auf die Suche nach einem Arzt.
    Ohne Erfolg.
    Der Magere mußte von selbst wieder zu sich kommen. Doch vorläufig verhinderte Ferdy Dunlop das noch. Er konnte jetzt keinen Querulanten gebrauchen. Die Sache mußte so reibungslos wie möglich über die Bühne gehen.
    ***
    Zodiac/Bronson begab sich indessen zum Zugführer. Der Mann hieß Art Morton, hatte einen dicken, schwarzen Schnauzbart unter der Nase hängen und schnaufte stets wie ein Walroß, wenn er sich über etwas ärgerte. Wütend wies er auf das Semaphor. Zornig sagte er zu Bronson: »Nun sieh dir diese Idioten an, Rip. Die stellen dieses Spielzeug einfach auf Halt, und wir können hier auf den Jüngsten Tag warten.«
    Bronson wies auf das Telefon, das sich links von Art Morton befand. Damit konnte man sich mit sämtlichen Streckenposten und mit der Zentrale in Verbindung setzen.
    »Hast du schon gefragt, was kaputt ist?«
    »Es ist alles in Ordnung… Nur Ron Taxier meldet sich nicht.«
    Bronson grinste. »Wie sollte sich Taxier melden? Der ist doch seit heute in Pension. Der neue Mann heißt Ferdy Dunlop.«
    »Ach ja. Der Junge scheint nicht zu wissen, was er tut. Hat das Signal runtergelassen und ist in die Kneipe gefahren, um einen zur Brust zu nehmen.«
    »Art«, sagte Rip Bronson plötzlich ernst. »Vielleicht sollte ich dich in ein Geheimnis einweihen…«
    Morton blickte den Schaffner verwundert an. »Sag bloß, du weißt, weshalb wir hier festsitzen.«
    Bronson nickte bestimmt. »Ich weiß es tatsächlich, Art.«
    »Von wem?«
    Bronson winkte ab. »Nebensache. Es geht hier um folgendes: Unser Zug wurde überfallen. Wir werden hier noch eine ganze Weile stehen müssen. Und wenn wir weiterfahren, dann wirst nicht du den Zug steuern, sondern ich.«
    Art Morton schaute den Schaffner an, als hätte dieser den Verstand verloren. »Sag das noch mal, Rip«, verlangte er verwirrt, und Zodiac wiederholte aus Bronsons Mund, was er soeben von sich gegeben hatte. Morton schüttelte ungläubig den Kopf. »Wer hat den Zug überfallen, Rip?«
    »Meine Freunde und ich«, sagte Zodiac.
    »Du? Der Schaffner? Sag mal, spinnst du? Was für Freunde sind das? Wie willst du den Zug denn fahren? Du hast davon doch keine Ahnung.«
    »Ich kann es!« behauptete Zodiac. »Ich kann alles!«
    »Ja. Vor allem verdammt verrückt sein kannst du.«
    »Ruf die Zentrale an. Sag, daß dieser Zug überfallen wurde und nicht weiterfahren wird!«
    »Ich mach’ mich doch nicht lächerlich. Ein Irrer im Zug ist genug. Mach, daß du wieder nach hinten kommst, Rip. Wir fahren weiter. Das Signal dort vorn kann mir gestohlen bleiben.«
    Rip Bronsons Augen wurden schmal. »Ich sag’s nicht noch mal, Art. Ruf die Zentrale an!«
    »Verdammt, Rip, dich hat’s aber gewaltig erwischt. Das wird ein schlimmes Nachspiel für dich haben. Es ist dir doch hoffentlich klar, daß ich dich melden muß.« Art Morton schüttelte den Kopf. »Ist es nicht ein Jammer? So viele Jahre passiert nichts, und plötzlich schnappt der Schaffner über.«
    »Du rufst die Zentrale nicht an?«
    »Ich denke nicht daran!« schrie der Zugführer ärgerlich. »Scher dich endlich zum Teufel, Rip!«
    Bronson riß den Mann an sich. Art Morton trat ihn gegen das Schienbein, aber der Schaffner schien keinen Schmerz zu spüren. Er setzte dem vermeintlichen Verrückten die Faust ans Kinn, doch Rip Bronson zeigte nicht die geringste Wirkung. Plötzlich wurde die Gesichtshaut des Schaffners auf geheimnisvolle Weise transparent. Die

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