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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bursche, was?«
    »Er liebt mich.«
    »Ich dachte, er hätte Sie betrogen.«
    »Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus.«
    »Also, wenn ich zu Hause eine so schöne Frau hätte, hätten alle anderen Mädchen keine Chance bei mir.«
    Er rückte näher. Achtung! dachte Candice. Er hat die Absicht, deine Situation auszunutzen.
    »Die Menschen sind nicht alle gleich«, sagte sie obenhin.
    »Sind Sie in Ihren Mann etwa auch noch immer verliebt? Trotz dem, was er Ihnen angetan hat?«
    »Ich glaube, meine Liebe zu ihm ist gestorben.«
    »Hören Sie, warum tun wir beide uns dann nicht zusammen? Wir könnten uns gegen Leo verbünden. Wie lange sind Sie mit dem Knaben schon verheiratet?«
    »Fünf Jahre.«
    »Die erste Zeit der Trennung wird schwer für Sie sein. Ich könnte Ihnen darüber hinweghelfen.«
    »Ich denke, das kann meine Mutter besser als Sie, Mr. Strada. Trotzdem vielen Dank für Ihr Angebot.«
    Doch Strada ließ sich nicht so einfach abschieben. Er kannte den Spruch: Beharrlichkeit führt zum Ziel. Und er handelte danach.
    »Eine Mutter ist bestimmt was Gutes, Candice. Aber sie kann Ihnen nicht das ersetzen, was Sie verloren haben. Sie ist kein Mann, verstehen Sie? Eine so bildhübsche Frau wie Sie kommt doch ohne gewisse Dinge nicht aus. Das können Sie von Ihrer Mutter aber nicht bekommen. Von Jerry Strada hingegen schon.«
    Er drängte sich an Candice heran. Ehe sie zurückweichen konnte, legte er seinen kräftigen Arm um ihre zarten Schultern.
    »Ich würde mich für dich zerfransen, Baby«, sagte der Ganove heiser. »Ich war vom ersten Moment an, wo ich dich sah, verknallt in dich. Vergiß Leo. Ich helfe dir dabei, okay?« Er riß sie ungestüm an sich und küßte sie leidenschaftlich auf den Mund.
    Candice stieß ihn angewidert von sich.
    Sie holte aus und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
    Das ließ Jerry Strada sich jedoch nicht gefallen. Fluchend packte er die blonde Frau. »Du verdammte Ziege. Was denkst du dir eigentlich mir gegenüber herausnehmen zu dürfen, he? Erst machst du mich scharf, und dann knallst du mir eine? So was kann man mit Jerry Strada nicht machen!« Er wollte ihr die Ohrfeige zurückgeben. Candice schloß die Augen und wartete angespannt auf den schmerzhaften Schlag.
    Doch Stradas vorschnellender Arm wurde abgefangen.
    Der Ganove wurde herumgewirbelt, und dann landete Leo Shouts Faust genau auf Stradas Jochbein.
    Strada war dem Schauspieler körperlich überlegen. Er prügelte sich auch öfter als Leo Shout, deshalb hatte er in dieser Beziehung die bessere Erfahrung. Shouts Schlägereien fanden immer nur vor der Kamera statt, und da sagte man ihm, was er tun mußte. Und wenn es mal nicht so recht klappte, drehte man die Szene eben noch mal.
    Hier hingegen gab es keine Wiederholungen.
    Shout kämpfte mit dem Herz in seinen beiden Fäusten. Aber Jerry Strada war ein wendiger Bursche. Die meisten Schläge des Schauspielers gingen daneben. Strada ließ den Gegner zunächst mal arbeiten, damit dieser sich verausgabte. Als Shouts Schläge keinerlei Gefahr mehr für Strada darstellten, ging der Ganove zum Gegenangriff über.
    Er nagelte Shout nach allen Regeln der Kunst zusammen. Der Schauspieler flog zwischen Stradas Fäusten nur so hin und her, und schließlich knickte er gurgelnd in den Knien ein und schlug lang auf dem dreckigen Boden hin.
    Candice trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf den breiten Rücken des Schlägers. »Genug!« schrie sie schrill. »Es ist genug! Hören Sie auf, Strada! Wollen Sie ihn umbringen?«
    Candice zerrte Jerry Strada zur Seite, sank dann schluchzend neben ihrem Mann auf die Knie, nahm Leos Kopf in beide Hände und bedeckte sein verschwollenes Gesicht mit unzähligen Küssen. »Mein armer, armer Mann. Was hat dieser Grobian dir nur angetan?«
    ***
    Der Schaffner Rip Bronson befand sich auf der Fahrkartentour. Er war ein großer Mann mit leicht nach vorn hängenden Schultern und brünettem Haar. Er haßte den Nachtdienst, weil er da um seinen Schlaf kam. Rip Bronson konnte die Leute nicht verstehen, die abends erst so richtig munter wurden. Bei ihm war es umgekehrt. Wenn der Abend kam, ging er ein wie eine Primel ohne Wasser. Deshalb trachtete er auch, den Dienst so oft wie möglich mit irgendeinem Nachtfalter zu tauschen. Diesmal hatte er jedoch keinen gefunden, der ihm die Nachtfahrt abgenommen hätte, und so hatte er wohl oder übel selbst in den sauren Apfel beißen müssen. Seine Frau hatte ihm geraten, sich einfach krank zu melden,

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