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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie denn, Dunlop?«
    Der junge Streckenwärter wandte sich mit einem eiskalten Lächeln um. »Ich tue das, was ich tun muß, Mr. Taxier.«
    »Himmel, Sie können doch nicht den Zug anhalten. Ohne Grund. Auf offener Strecke!«
    »Wieso kann ich das nicht?«
    »Sie dürfen es nicht tun!«
    »Wer sagt das?«
    »Mann, Sie sind ja nicht bei Trost. Das ist der Zug nach Birmingham. Machen Sie das Signal sofort wieder hoch. Das Ding ist doch kein Spielzeug. Wissen Sie, was Ihnen das einbringt, wenn der Zug grundlos auf offener Strecke anhalten muß, nur weil Sie sich einen Jux mit ihm machen wollen? Das gibt ein saftiges Disziplinarverfahren gegen Sie, und Sie fliegen in hohem Bogen raus!«
    Ferdy Dunlop lachte. »Ich habe keine Angst vor den Konsequenzen.«
    »Sagen Sie mal, haben Sie Rauschgift genommen?« fragte Taxier bestürzt. »Sie sind doch nicht normal, Dunlop.«
    Der Zug pfiff abermals. Diesmal war das Signal bereits sehr deutlich zu hören.
    »Dunlop, ich flehe Sie an, geben Sie die Strecke frei!«
    »Das Signal bleibt auf Halt!« entschied der junge Streckenwärter.
    »Aber warum? Warum tun Sie so etwas Verrücktes? Das kostet Sie Ihre Stellung. Zum Teufel, Dunlop, was ist denn bloß in Sie gefahren?«
    Ferdy Dunlop lachte darüber wie über einen besonders guten Witz. Es war tatsächlich etwas »in ihn gefahren«. Sollte er es dem alten Mann zeigen? Das würde Taxier sicherlich aus den Schuhen hauen.
    Ron Taxier konnte nicht tatenlos zusehen, er mußte etwas unternehmen, damit der Zug nicht aufgehalten wurde. Nervös lief er zu den Signalhebeln, um jenen, den Dunlop nach unten gezogen hatte, wieder nach oben zu drücken. Als er den Hebel berührte, vernahm er hinter sich ein feindseliges Zischen. Er wandte sich um und erstarrte vor Grauen.
    Ferdy Dunlop hatte mit einem Mal zwei Köpfe. Aus einer gräßlichen Fratze leuchteten dem alten Mann glutrote Augen entgegen.
    »Dunlop, was ist mit Ihnen?« stöhnte Ron Taxier verdattert.
    »Weg von den Hebeln!« schnarrte die Bestie in Dunlop.
    »Mein Gott, was haben Sie mit dem Zug vor?«
    »Das geht dich nichts an!«
    Taxier nahm alle Energien zusammen, die er in der Eile mobilisieren konnte. Er packte den Signalhebel, doch ehe er ihn hochdrücken konnte, riß Ferdy Dunlop ihn knurrend zurück. Der Besessene schlug eiskalt zu. Ron Taxier flog nach hinten, knallte gegen die Tür und brach besinnungslos zusammen. Ferdy Dunlop lachte gehässig. »Das hast du davon, alter Idiot. Wolltest ja unbedingt dabeisein, wenn der Zug aus London kommt.«
    ***
    Zodiacs Plan klappte wie am Schnürchen. Jeder Dämon hockte nunmehr in einem menschlichen Körper, war gut getarnt, konnte von niemandem erkannt werden. Auf telepathischem Wege hatte Zodiac Kontakt mit Ferdy Dunlop aufgenommen, der den Zug anhalten sollte. Dunlop meldete: »Es wird keine Probleme geben. Ich habe zwar Besuch von einem verrückten Alten, aber mit dem werde ich zu gegebener Zeit fertig, falls er versuchen sollte, mich an meinem Vorhaben zu hindern.«
    »Weiß der Mann, was mit dir los ist?«
    »Er hat festgestellt, daß ich irgendwie verändert bin.«
    »Behalte ihn im Auge. Es darf keine Panne geben!«
    »Das wird sicherlich nicht passieren.«
    Zodiac brach den telepathischen Kontakt mit seinem Helfer ab. Er setzte sich mit Ritchie Badmin und Joe Napels in Verbindung. Er befahl ihnen, den Gepäckwagen zu verlassen und Waggon eins und zwei zu besetzen. »Wir werden unser Ziel in wenigen Minuten erreicht haben«, ließ Zodiac seine Gehilfen wissen. »Irgendwelche Schwierigkeiten zu erwarten?«
    »Bestimmt nicht«, gaben Badmin und Napels zurück.
    Sie verließen den Gepäckwagen, wie es ihnen von Zodiac aufgetragen worden war. Ihre Mienen waren ernst. Ihr Blick war stechend und mitleidlos. Grinsend kamen sie an einem Abteil vorbei, in dem alle Reisenden friedlich schlummerten.
    Badmin stieß Napels an. »Das wird ein böses Erwachen werden, was?«
    Joe Napels kicherte schadenfroh. »Sie werden zum erstenmal in ihrem Leben die Hölle auf Erden kennenlernen.«
    ***
    Candice Shout warf Jerry Strada haßerfüllte Blicke zu, während sich ihr Mann mit einem Lavextuch das Gesicht wusch. Sie wies auf die geschwollenen Züge ihres Mannes und zischte zornig: »Sehen Sie nur, was Sie angerichtet haben! Leo ist Schauspieler. Sein Gesicht ist sein größtes Kapital. Was haben Sie Rohling nur damit gemacht?«
    Strada blickte die blonde Frau ärgerlich an. »Hören Sie, was wollen Sie von mir? Er hat doch zuerst zugeschlagen.

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