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GK231 - Der Herr der Ratten

GK231 - Der Herr der Ratten

Titel: GK231 - Der Herr der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Satz und mit hochgerissenem Messer auf Golombek zu.
    »He!« brüllte ich, damit er auf jeden Fall auf mich aufmerksam wurde.
    Sein schlaffes Gesicht mit den ausdruckslosen Augen pendelte sich tatsächlich auf mich ein. Er war abgelenkt. Jetzt konnte Mr. Silver handeln. Der Ex-Dämon kam sofort angerannt. Seine Silberhände zuckten durch die Luft. Sie trafen Ali Golombeks Kopf. Die Puppe flog zur Seite, hing verdammt schräg an den Fäden, schnellte aber gleich wieder in die Senkrechte.
    Derjenige, der Golombek führte, riß den kleinen Soldaten jäh herum.
    Ali griff mit unbewegter Miene Mr. Silver an. Mein Freund hätte mit diesem Gegner bestimmt keine Schwierigkeiten gehabt, wenn er auf ihn nicht paradoxerweise Rücksicht hätte nehmen müssen. Ali Golombek hämmerte mit seinen holzharten Fäusten auf den Ex-Dämon ein.
    Es war ein komisches Bild. Der Zwerg kämpfte mit einer Wildheit sondergleichen gegen den Hünen. Und der Große behandelte den Kleinen wie ein rohes Ei.
    Mr. Silver wich vor Ali Golombek zurück. Der Puppenmann konnte dem Ex-Dämon so gut wie nichts anhaben. Mr. Silver ließ ihn kommen, und im richtigen Moment schaltete er vom Rückwärts- blitzschnell wieder auf den Vorwärtsgang.
    Seine Arme schlossen sich wie Metallklammern um Ali Golombek, der sofort wild versuchte, die Umklammerung zu sprengen.
    Nun war ich dran.
    »Tony!« rief der Hüne mit den Silberhaaren. »Schnell! Er entwickelt ungeheure Kräfte. Ich weiß nicht, wie lange ich ihn noch halten kann!«
    Ich raste auf die beiden zu. Ali Golombek führte einen verrückten Tanz auf. Mr. Silver hatte tatsächlich große Mühe, ihn festzuhalten. Mein Messer zuckte hoch. Die blitzende Klinge sauste waagrecht durch die Luft. Ich kappte die unsichtbaren Fäden, mit denen Ali Golombek gegängelt wurde. Dumpf surrend spannten sie sich, ehe die Klinge mit den kabbalistischen Zeichen sie mit einem harten Streich durchtrennte.
    Als der letzte Faden durchgeschnitten war, fiel Ali Golombek seufzend in sich zusammen.
    Wir trugen den Ohnmächtigen zu unserem Boot. Während der Fahrt zum Kreuzer untersuchte ihn Frank. Ich warf meinem Freund einen besorgten Blick zu. »Wird er durchkommen?«
    Frank hob die Achseln. »Das kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen. Er hat kaum noch Reflexe.«
    Wir brachten Ali sofort zu Dr. Longford. Der nahm ihn in seine Obhut und fing sofort mit der Behandlung an.
    Am nächsten Morgen erlangte Ali Golombek das Bewußtsein wieder. Wir waren bei ihm. Er blickte uns ratlos an. »Was ist geschehen?« fragte er mich. »Ich weiß nicht, wie ich hierher komme.«
    »Sie können sich an nichts erinnern, Ali?« fragte ich mit einem beruhigenden Lächeln.
    »Nein… Wir waren auf dem Fest … Dann riß der Faden.«
    Ich tätschelte seine Wange und sagte schmunzelnd. »Sehen Sie zu, daß Sie so bald wie möglich wieder auf die Beine kommen. Dann erzähle ich Ihnen eine haarsträubende Geschichte.«
    ***
    Mr. Silver erinnerte sich an eine Farbkomposition, deren Anblick jedem Dämon in höchstem Maße zuwider war. »Jedes Wesen, das mit den Dimensionen des Schreckens in Verbindung steht, wendet sich davon mit Grausen ab«, sagte er. Ich bat ihn, mir mehr darüber zu erzählen, und obwohl er kein Dämon mehr war, kamen die Worte nur sehr stockend über seine Lippen. Sein Gesicht verzog sich dabei voller Abscheu.
    Mit dieser neuen Waffe wollte ich gegen Lago ins Feld ziehen.
    Mein Schlachtplan nahm immer konkretere Formen an. Ich sah nun schon ganz deutlich vor mir, wie wir Lago und sein Rattenheer bekämpfen und besiegen konnten.
    Zunächst bat ich Frank Esslin und Mr. Silver zu einer kurzen Lagebesprechung. Jedem teilte ich eine Aufgabe zu, und ich konnte sicher sein, daß sowohl Frank als auch Mr. Silver in ihrem Bereich ihr Bestes geben würden.
    Frank machte sich sofort auf den Weg, um die ihm übertragene Sache in Angriff zu nehmen. Ich stieß Mr. Silver an und sagte: »Und du kommst jetzt mal mit mir.« Wir begaben uns zum Kapitän.
    John Collins war schon wieder einigermaßen auf dem Damm. Er hörte sich meinen Schlachtplan an und nickte mehrmals zustimmend. »So könnte es möglicherweise klappen«, sagte er ernst.
    Ich erinnerte ihn daran, daß er mir jede Unterstützung zugesagt hatte, und er kniff jetzt nicht, sondern stand zu seinem Wort. Alles, was ich für die Ausführung meines Planes benötigte, wurde mir umgehend bewilligt. »Wenn Sie Männer brauchen, die Ihnen an die Hand gehen…«, sagte John Collins hilfsbereit,

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