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GK231 - Der Herr der Ratten

GK231 - Der Herr der Ratten

Titel: GK231 - Der Herr der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Golombek! Weg!«
    »Ich bin nicht Golombek! Ich bin Ballard!«
    »Weg, Ali Golombek!« schrie der verstörte Kapitän trotzdem immer wieder. Ich winkte Mr. Silver herbei. Gemeinsam trugen wir den Mann, der sich wild dagegen zur Wehr setzte, zum Bett. Der Ex-Dämon hielt den Tobenden mit sanfter Gewalt nieder. Frank Esslin untersuchte ihn schnell. Stimmen vor der Kajüte. Eine Menge Männer sammelte sich vor der Tür an. Ich bat sie, draußen zu bleiben. Nur einen ließ ich herein: Dr. Longford.
    Frank wandte sich an ihn. »Sein Körper ist voller blauer Flecken. Sein Kopf ist mit Beulen übersät. Jemand hat ihn schwer mißhandelt. Er hat einen schlimmen Schock…«
    ***
    Erst eine halbe Stunde später war der Kapitän wieder ansprechbar.
    Burt Longford hatte ihm ein Mittel gegeben, das sein Herz und den Kreislauf stärkte. Er war nun wieder ruhig. In seinem Gesicht klebten mehrere Pflasterstreifen. Er sah uns der Reihe nach an. Ich erkannte an seinem Blick, daß er befürchtete, für verrückt gehalten zu werden, wenn er uns erzählte, was geschehen war.
    Ich versuchte diese Befürchtung mit einigen wohlmeinenden Worten zu zerstreuen und hatte Erfolg.
    John Collins erzählte uns, was vorgefallen war. Wir hörten uns gespannt an, was er zu berichten hatte. Dr. Longford schickte sofort ein paar Männer los, die den ganzen Kahn nach Ali Golombek absuchen sollten. Ich war sicher, daß sie ihn nicht finden würden, denn er hatte Lago, der ihm half. Ali war zu Lagos Werkzeug geworden. Er war nicht mehr unser Freund. Er war jetzt unser Feind. Genau wie Lago. Denn Lago steckte in ihm.
    Was mich bei Collins’ Erzählung stutzig gemacht hatte, waren Golombeks puppenhafte Bewegungen und sein brettharter Körper.
    »Er hat sich bewegt, als wäre er tatsächlich kein Mensch«, sagte John Collins noch einmal. »Alles, was er tat, machte er mit ausdruckslosem Gesicht. Wie eine Marionette.«
    Ich nickte grimmig. »Er ist jetzt eine Marionette. Und Lago, dieser hinterhältige Bastard, gängelt ihn mit teuflischem Vergnügen, wie mir scheint!«
    Es kam so, wie ich es vorausgesehen hatte.
    Ali Golombek konnte auf dem Schiff nicht gefunden werden. Ich war davon überzeugt, daß Lago ihn schon längst wieder auf die Insel zurückgeholt hatte.
    ***
    Unsere Sorge galt auch und vor allem den Eniwetokesen.
    Welche Pläne hatte Lago mit ihnen? Richtete sich sein Haß nur gegen die Amerikaner oder auch gegen seine eigenen Brüder und Schwestern? Frank Esslin, Mr. Silver und ich verbrachten den ganzen Nachmittag auf der Insel. Wir suchten krampfhaft nach irgendeiner Schwachstelle, wo wir einhaken konnten, doch sosehr wir uns auch bemühten, Lago auf die Spur zu kommen, wir blieben vorläufig erfolglos.
    Wir teilten die Insel in kleine Planquadrate ein und suchten sie systematisch ab.
    Die Sonne stach heiß vom Himmel und trieb mir den Schweiß auf die Stirn.
    Wir streiften durch eine Buschgruppe. Plötzlich blieb Mr. Silver mit sichelschmalen Augen stehen. »Pst!« machte er und legte den Finger an seine Lippen. Er wies auf eine kleine Erderhebung. »Gefahr!« flüsterte er leise, und er bedeutete uns stehenzubleiben und auf seine Rückkehr zu warten.
    Ich schüttelte erregt den Kopf. »Die Sache nehmen wir gemeinsam in Angriff!« preßte ich gedämpft hervor.
    »Bitte, Tony, bleib bei Frank. Wir wollen doch nicht, daß ihm während unserer Abwesenheit etwas zustößt.«
    Frank sprach ebenso leise wie wir: »Warum sehen wir nicht alle drei, was hinter diesem Hügel ist?«
    Ich beachtete nicht, was er sagte, sondern nickte Mr. Silver zu: »Okay, aber spann uns nicht zu lange auf die Folter.«
    Der Ex-Dämon wandte sich mit finsterer Mine um und eilte fort.
    Frank und ich blieben mit vibrierenden Nerven zurück.
    ***
    Mr. Silver verschwand hinter dem Hügel. Plötzlich fing die Luft vor ihm zu flimmern an, und aus dem Nichts entstand eine gefährliche Ratte. Der Ex-Dämon ging sogleich in Abwehrstellung. Seine Hände überzogen sich jäh mit einer glitzernden Silberschicht, und in der nächsten Sekunde waren sie bereits metallhart.
    Die Riesenratte starrte ihn mit ihren kleinen schwarzen Augen feindselig an. Der Hüne mit den Silberhaaren und den außergewöhnlichen Fähigkeiten sah, wie das Tier die Muskeln anspannte. Er erwartete jeden Augenblick den Angriff. Aus diesem Grund traf er eine weitere Sicherheitsmaßnahme: sein ganzer Körper überzog sich blitzschnell mit einer Silberschicht. Nun würde ihm der Nager, dessen Fell sich erregt

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