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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verstoßen. Ich habe auf Erden Angst und Schrecken verbreitet, wie es meine Aufgabe war. Ich habe Neid, Zwist und Mißgunst gesät. Ich habe die Menschen in den Wahnsinn getrieben. Ich habe getötet. Sind all diese Verdienste um das Schattenreich plötzlich nichts mehr? Zählen sie denn gar nichts?«
    Die Hexe stieß ein feindseliges schrilles Lachen aus. »Das Tribunal hat entschieden, Zodiac. Du kannst versichert sein, daß man sich den Urteilsspruch gründlich überlegte, ehe man ihn fällte. Und du mußt dich damit abfinden, daß ihn niemand widerrufen wird!«
    »Doch!« kreischte Zodiac. »Doch, er muß widerrufen werden!«
    »Das ist unmöglich!«
    »Es gibt jemanden, der über dem Tribunal der Dämonen steht! An ihn werde ich mich wenden! Jawohl, ich werde mich an Asmodis, den Fürsten der Finsternis, wenden! Er wird den Urteilsspruch aufheben. Er wird Verständnis für mich haben! Er wird es nicht zulassen, daß man mich auf dem Richtblock des Grauens abschlachtet!«
    Neue Hoffnung funkelte in Zodiacs Augen. Er klammerte sich an seine neue Idee. Vielleicht war er wirklich noch nicht ganz verloren. Er hatte vergessen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Das mußte er jetzt schleunigst nachholen, denn es blieb ihm nicht mehr allzuviel Zeit.
    »Geht!« schrie Zodiac aufgewühlt. »Geht und bittet Asmodis hierherzukommen!«
    »Von uns hast du keine Hilfe zu erwarten«, kreischten die Schreckensgestalten, die vor dem Gitter standen.
    »Dann werde ich ihn selbst zu Hilfe rufen!« keuchte Zodiac. Er warf die Arme hoch, neigte seinen Knochenschädel zurück, riß das knarrende Maul auf und brüllte, so laut er konnte: »Asmodis! Asmodis, erhöre mich! Dein untertänigster Diener ruft dich! Höre mich an, Asmodis! Ich brauche deine Hilfe! Man hat eine ungerechte, viel zu harte Strafe über mich verhängt! Du mußt die Vollstreckung des Urteils verhindern! Ich bitte dich, für Gerechtigkeit zu sorgen! Asmodis, hörst du mich? Gib mir ein Zeichen!«
    Stille.
    Zodiacs grünschimmerndes Totengesicht war reglos. Er wartete auf das Zeichen des Höllenfürsten, aber es geschah nichts. Verzweiflung würgte den Dämon in seinem dürren Hals. Seine aufgeregten Augen suchten die Schauergestalten, die vor seinem Kerker gestanden hatten. Sie waren weg. Sie hatten sich in Luft aufgelöst, waren verschwunden.
    War das das Zeichen?
    Zodiac richtete sich verstört auf.
    Er trat an die Gittertür. Zitternd legte er seine Finger um die Stäbe. Er versuchte, die Tür aufzudrücken. Hatte Asmodis ihm die Freiheit bereits geschenkt? War sein Leben nicht mehr in Gefahr?
    Die Tür – so lange Zeit verschlossen – ließ sich öffnen.
    Aus Zodiacs Kehle stieg ein heiserer Freudenschrei. »Wo immer du gerade sein magst, Asmodis! Ich danke dir! Oh, ich danke dir dafür, daß du mich befreit hast, Herr der Finsternis und des abgrundtief Bösen. Ich werde alles wiedergutmachen, das verspreche ich bei meiner Dämonenseele. Ich werde keine Gelegenheit ungenützt lassen, Ballard und Silver zu jagen, und eines Tages wird es mir gelingen, sie mit grausamer Härte zu vernichten. Du wirst es sehen, Herr. Ich stehe tief in deiner Schuld. In welchen Winkel der Dimensionen des Schreckens es mich auch verschlagen wird, ich werde überall deine Gerechtigkeit preisen!«
    Ein boshaftes Kichern ließ Zodiac jäh innehalten.
    Er war aus seinem Kerker getreten und sah sich nun nervös um.
    Aus der unergründlichen Schwärze, die ihn umgab, lösten sich die grauenerregendsten Gestalten der Unterwelt.
    Die Mitglieder des Tribunals.
    Zodiac starrte sie fassungslos an. »Was wollt ihr hier? Asmodis hat mich begnadigt.«
    »Das ist ein Irrtum, Zodiac!« sagte der Wortführer des Tribunals.
    Der Versager wies auf die offene Gittertür. »Er hat mir die Freiheit geschenkt.«
    » Wir haben die Tür für dich aufgemacht, Zodiac.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Doch. Bist du bereit, den Tod zu empfangen?«
    »Nein! Ihr dürft mich nicht hinrichten! Ihr habt dazu kein Recht! Asmodis hat mir verziehen!«
    »Asmodis hat seine Ohren vor deinem Gejammer verschlossen!« sagte der Wortführer des Tribunals hart. »Wir waren bei ihm. Er hat unser Urteil bestätigt. Er will, daß es unverzüglich vollstreckt wird. Um seinem Befehl zu gehorchen, sind wir hier. Komm jetzt. Und trage dein Schicksal mit Würde und Fassung!«
    Zodiac stürzte sich mit einem grellen Aufschrei auf die Dämonen. Er wollte die scheußliche Mauer, die sie vor ihm bildeten, durchbrechen und fliehen, doch wie

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