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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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das sichere Ende bedeuteten. Dennoch verringerten die schwarz gekleideten Monster ihr Tempo nicht.
    »Gottverdammt, was haben die vor?« fragte Jack Lord perplex. »Wollen sie sich umbringen, indem sie gegen unsere Wagen donnern?«
    »Umbringen? Du machst vielleicht Witze«, knurrte Buzz Cotter. »Die sind doch schon tot.«
    Die siebenköpfige Geistercrew fegte im Höllentempo heran.
    Die Cops warteten noch zwei Sekunden, dann eröffneten sie das Feuer auf die Knochenteufel. Die Rocker wurden von einem dichten Kugelhagel eingedeckt. Die Polizisten feuerten aus allen Rohren und ununterbrochen.
    Das war eine Lärmorgie, wie es sie in dieser Gegend noch niemals gegeben hatte.
    Die Projektile vermochten keinen der Geisterrocker aus dem Sattel zu heben. Die unheimlichen Knochenmänner schienen mit ihren Maschinen verwachsen zu sein.
    Buzz Cotter zielte vor jedem Schuß so gewissenhaft wie möglich. Seine Kugeln stanzten große Löcher in die Lederwesten der Schreckenskerle. Die Geschosse durchschlugen die Skelette, traten hinten wieder aus und flogen die Straße entlang.
    Die mannstoppende Wirkung der Kugeln blieb gänzlich aus.
    Mit aufeinandergepreßten Kiefern zielte Cotter daraufhin auf den Schädel des an der Spitze rasenden Rockers.
    Der Knochenbursche hatte das Visier oben. Bleich schimmerte das Totengesicht, das vom voluminösen Sturzhelm umrahmt war.
    Cotter zielte im Beidhandanschlag. Es würde der letzte Schuß sein, den er abgeben konnte. Danach würde der erste Rocker den Wagen, hinter dem Cotter und Lord kauerten, erreichen.
    Und was dann?
    Buzz Cotter zwang sich zur Ruhe. Er zielte gewissenhaft und zog dann den Stecher seiner Waffe durch. Krachend löste sich der Schuß. Cotter sah, wie die Kugel in die Stirn des Unholds einschlug, Er sah das kreisrunde schwarze Loch und hoffte, daß dieser Treffer den Kerl von der Maschine reißen würde. Doch seine Hoffnung erfüllte sich nicht.
    Im Gegenteil.
    Das schwarze Loch in der Totenstirn schloß sich von einem Herzschlag zum anderen wieder.
    Obwohl Cotter mit etwas ähnlichem gerechnet hatte, traute er seinen Augen nicht.
    Und dann waren die Geisterrocker da…
    ***
    Larry Crandalls Wagen fuhr vor uns. Der Polizeichef raste wie der Teufel durch die Straßen. Auf dem Dach klebte ein Rotlicht mit Magnetboden, und die Sirene unter der Motorhaube fegte für Crandall und uns die Fahrbahn frei.
    Frank Esslin hatte Mühe, dranzubleiben.
    Sein Wagen war nicht so stark wie der des Polizeichefs.
    Ich saß neben meinem Freund wie auf Nadeln. Meine Finger umklammerten den Haltegriff am Armaturenbrett so fest, daß die Knöchel weiß durch die Haut schimmerten. Es gibt nur wenige Leute, die in einer solchen Situation eiskalt bleiben können.
    Ich denke, es ist keine Schande, zu gestehen, daß mir das nicht möglich ist. Ich habe eben auch meine kleinen Fehler und Schwächen.
    Wenn ich mir dagegen Mr. Silver ansah…
    Der Bursche saß da wie ein Eisblock. Kein Muskel regte sich in seinem markanten Gesicht. Seine perlmuttfarbenen Augen waren starr nach vorn gerichtet. Seine großen, sehnigen Hände lagen schwer auf den muskulösen Schenkeln. Der Ex-Dämon sah aus wie sein eigenes Denkmal. Er verströmte eine geradezu penetrante Ruhe, die mir unbegreiflich war?
    War er denn so sicher, daß wir die Geisterrocker zur Strecke bringen würden? Wußte er denn so genau, daß dieser ganze Horror-Fall mit einem vollen Erfolg für uns enden würde?
    Ab und zu war es ihm möglich, einen Blick in die Zukunft zu werfen.
    Vielleicht bezog er seine Sicherheit daher.
    »Werden wir sie kriegen, Silver?« fragte ich meinen Freund und Kampfgefährten.
    Daraufhin zuckte der Ex-Dämon zu meiner großen Verblüffung mit seinen massigen Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Du weißt es nicht?« echote ich. »Mensch, und da sitzt du da wie ein Ölgötze und tust so, als wäre die Auseinandersetzung mit diesen gefährlichen Schattenwesen längst entschieden? Junge, wie schaffst du das bloß?«
    Mr. Silver lächelte kurz. »Ich habe mich eben besser in der Gewalt als du.«
    Ich nickte. »Das kann man wohl sagen. Ob ich das von dir lernen kann? Auf meinen Nerven kannst du nämlich Klavier spielen, so straff sind sie gespannt.«
    Der Bay Ridge Parkway machte einen Knick.
    Jetzt konnte es nicht mehr weit bis zur Polizeisperre sein.
    Ich wandte mich hastig von Mr. Silver, der im Wagenfond saß, ab.
    Meine Handflächen wurden feucht.
    Das alles sind Reaktionen, die man nur bis zu einem gewissen Grad steuern

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