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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ziehen.
    Diese knöchernen Scheusale gehörten in die Hölle.
    Und genau da wollte ich sie hinschicken!
    ***
    Gleich nach dem Überfall auf das Tanzstudio hatte Baccala sich mit seinen Freunden in den schützenden Schoß des Bösen zurückziehen wollen, doch dann war ihm eine bessere Idee gekommen.
    Er und seine Crew wurden wieder sichtbar.
    Sie rasten heulend, pfeifend und jaulend vor Vergnügen den Bay Ridge Parkway entlang.
    Sie lenkten ihre schweren Motorräder auf die Gehsteige.
    Passanten flohen vor ihnen in panischer Angst.
    Diejenigen, die nicht schnell genug waren, wurden von den Knochenbestien im Vorbeifahren niedergestoßen oder mit der Skelettfaust zu Boden geschlagen. Geschäfte, die ihre Ware auf den Bürgersteigen feilboten, wurden von den vorbeirasenden Rockern verwüstet. Obstkisten wurden auf die Fahrbahn geschleudert, Kleiderständer wurden umgerissen, Kartons mit diversen Sonderangeboten wurden von den Geisterrockern aufgenommen und durch die Ladenscheiben gepfeffert.
    Überall, wo die Bestien aus der Verdammnis auftauchten, herrschte Panik.
    Die Menschen trampelten sich gegenseitig nieder.
    Frauen kreischten.
    Kinder wimmerten.
    Männer starrten verstört auf das Chaos, das die vorüberdonnernden Teufel anrichteten.
    Don Baccala richtete sich im Sattel seiner Münch TTS auf.
    Er entdeckte die Polizeisperre und stieß ein lautes Lachen aus, das den Motorenlärm weit übertönte.
    Den Leuten, die dieses entsetzliche Lachen hörten, gerann vor Grauen das Blut in den Adern.
    »Bullen!« brüllte Baccala vergnügt. »Eine Sperre, Freunde! Die verdammten Cops wollen uns aufhalten! Ist das nicht zum Totlachen?«
    »Denen werden wir’s zeigen!« schrien Baccalas Kumpane.
    »Ja!« brüllte Don Baccala. »Jetzt werden diesen Heinis gleich die Augen übergehen!«
    Er drehte nicht ab, sondern gab ungestüm Gas und raste mit seinen Freunden schnurgerade auf die Polizeisperre zu…
    ***
    Buzz Cotter fuhr sich nervös über die Augen. Jack Lord stand neben ihm. Mit ihnen hielten noch sechzehn weitere Cops die Straßensperre besetzt. Sie alle starrten mit reglosen Gesichtern in die Straße hinein, in der in wenigen Augenblicken die Rocker auftauchen mußten. Schwer lagen die Dienstwaffen in ihren Fäusten. Kleine Schweißtröpfchen standen auf der Stirn jedes einzelnen Mannes. Mittels Megaphon hatten sie die Leute gebeten, die Straße zu räumen, und nun war der Bay Ridge Parkway wie ausgestorben. Nicht einmal an den Fenstern zeigten sich Gesichter.
    »Verdammt«, knirschte Cotter.
    »Was hast du?« fragte Lord.
    »Mir ist, als hätte jemand die Nervenstränge aus meinem Körper geholt und sie auf die Haut geklebt.«
    Lord nickte, ohne seinen Freund und Kollegen anzusehen. »Dasselbe Gefühl habe ich auch. Ich konnt’s nur nicht so treffend beschreiben.«
    »Erst gestern hatten wir eine ähnliche Situation. Wir hatten die Kerle in diesem Abbruchhaus gestellt - und wir waren gewissermaßen dabei, wie sie darin umkamen. Wir haben sogar gesehen, wie man, nachdem der Brand gelöscht worden war, ihre Leichen herausholte und ins Leichenschauhaus abtransportierte. Bis dahin ging alles einen Gang, den ich verstehen konnte. Aber danach wurd’s verrückt.«
    »Genau«, bestätigte Lord.
    »Als man mir heute sagte, die Rocker wären auf ihren eigenen Beinen aus dem Leichenschauhaus gestelzt, dachte ich, man wolle mich auf den Arm nehmen, wo ich doch gestern gesehen hatte, daß sie hundertprozentig tot waren… Und jetzt das. Wir warten hier auf tote Rocker. Wir warten auf etwas, das es eigentlich nicht geben kann, und doch existieren diese Satansbraten… Aber glaubst du, einer kann mir erklären, wieso?«
    »Ich wollte, ich könnt’s dir erklären, Buzz. Aber ich kann es leider auch nicht.«
    Motorenlärm dröhnte den Cops durch die Straßenschlucht entgegen. Die Körper der Männer strafften sich. Sie gingen in Deckung, brachten ihre Waffen in Anschlag.
    »Da kommen sie«, knirschte Cotter. »Da kommt das Unmögliche! und wir sollen verhindern, daß es über uns hinwegbraust, als gäb’s uns auch nicht.«
    ***
    Der Motorenlärm wurde zu einem ohrenbetäubenden Gebrüll. Die sieben Geisterrocker rasten mit einer Irrsinnsgeschwindigkeit auf die Polizeisperre zu. Acht Patrolcars standen gestaffelt quer zur Fahrbahn. Es war unmöglich, diese Mauer aus Polizeifahrzeugen zu durchbrechen. Auf dem Asphalt lagen außerdem Scherengitter mit spitzen, steil nach oben gerichteten, dicht gesetzten Stacheln, die für jeden Pneu

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