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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gehoben zu werden.
    Er keuchte und ächzte. Er brüllte, die Hölle möge diese einmalige Chance doch nützen und mich vernichten. Doch was auch immer die Kräfte des Bösen mir antun wollten, ich wehrte es ab.
    Wieder feuerte ich. Abermals verfehlte ich Takay.
    Und dann hatte ich nur noch eine Kugel in der Trommel. Herzlich wenig. Deshalb ließ ich mich zu keinem weiteren Schuß verleiten. Die letzte Kugel mußte sitzen, sonst erreichte Istvan Takay doch noch, was er vorhatte.
    Die Wand! Mir war klar, daß ich die Wand, die zwischen Takay und mir stand, durchdringen mußte. Vermutlich konnte der Ungar mich durch sie ungehindert sehen, während ich nur ahnen konnte, wo er stand.
    Ich drückte auf den kleinen Knopf meines Mini-Flammenwerfers. Das magische Feuer zischte aus der dünnen Düse und durchstach die graue Teufelsmauer. Das brachte mich auf die Idee, den Flammenwerfer wie einen Schneidbrenner zu verwenden.
    Spielend gelang es mir, ein kreisrundes Loch in die Wand zu schneiden. Danach konnte ich Takay sehen.
    Ich legte sofort auf ihn an, doch er warf sich zur Seite und tat in der nächsten Sekunde etwas, das mir die Kopfhaut schmerzhaft zusammenzog: er stürzte sich auf Liselotte Katzler.
    ***
    Mit der linken Hand hielt er ihren Hals umklammert. Das Brausen und Toben hatte schlagartig aufgehört. Eine bedrückende Stille herrschte im ganzen Haus. Ich hörte, wie Liselotte Katzler scharf die Luft einzog.
    Sie blickte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich wollte ihr helfen. Aber wie?
    »Laß den Colt fallen, Ballard!« verlangte der Dämon. »Und dieses gefährliche Spielzeug, das du da in der Linken hältst!«
    »Geh weg von dieser Frau!« erwiderte ich mit belegter Stimme.
    »Tu, was ich dir befehle, sonst tue ich der Lady etwas an!« schrie Istvan Takay mich an.
    In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Wenn ich Takays Befehl befolgte, waren wir beide verloren. Die Frau und ich. Und vermutlich auch Bernd und Olga Katzler.
    Ich durfte mich von meinen Waffen nicht trennen. Ich durfte mich diesem gewissenlosen Unhold nicht ausliefern. Zeit! pochte es zwischen meinen Schläfen. Du mußt versuchen, Zeit zu gewinnen.
    »Was für ein Spiel wird hier eigentlich gespielt?« fragte ich.
    »Liselotte und ich lieben uns«, behauptete Takay.
    »Sieht nicht danach aus«, erwiderte ich.
    »Sie ist im Augenblick etwas durcheinander. Deshalb habe ich sie gefesselt und geknebelt. Sie ist nur noch auf dem Papier Bernd Katzlers Frau.«
    Ich sah Liselotte Katzler ungläubig an. Sie senkte den Blick. Irgendeinen wahren Kern schienen Takays Worte zu haben. Der Ungar riß ihr den Knebel aus dem Mund und schrie sie an: »Sag ihm, daß ich die Wahrheit gesagt habe, Liselotte. Na los. Sag’s ihm!«
    »Mr. Ballard… Ich …«, begann die junge Frau verzweifelt und brach dann schluchzend ab.
    »Ich bin ein Nachkomme von Arik Speer«, erzählte mir Istvan Takay mit glühenden Augen. »Ich betrieb intensive Ahnenforschung und fand heraus, was Bruno Katzler meinem Vorfahren angetan hatte. Dieser magische Kristall gab mir die Kraft, Speer aus dem Reich der Toten zurückzuholen und ihm seine Rache zu ermöglichen. Leider hat die Sache nicht so geklappt, wie ich mir das vorstellte, aber das macht nichts. Ich werde mich nun persönlich darum kümmern. Liselotte hat von meinen Plänen nicht nur gewußt, sie hat sie sogar begrüßt.«
    »Ich war verblendet!« rief die unglückliche Frau.
    »Du wolltest deinen Mann tot sehen, konntest es kaum noch erwarten!« sagte Takay.
    »Ich bereue das von ganzem Herzen.«
    »Du wolltest mit mir ein neues Leben beginnen!« behauptete Takay.
    »Ja. Ich wußte nicht, was für ein Teufel du bist.«
    »Dennoch bleibt die Tatsache unbestreitbar, daß du hinter mir gestanden hast.«
    »Ich bedaure es. Ich wollte, es wäre nie dazu gekommen. Ich wünschte, ich wäre dir nie begegnet, Istvan Takay!« jammerte Liselotte Katzler. Tränen quollen aus ihren Augen. Ihre Schultern zuckten. Sie blickte mich verzweifelt an. »Ich wollte umkehren, Mr. Ballard. Das müssen Sie mir glauben. Ich sah meinen Fehler ein und wollte Bernd warnen, aber dieser Satan ließ es nicht zu. Ich floh vor ihm, aber er holte mich ein und schleppte mich hierher zurück. Ich bin nicht nur seine Gefangene. Er will mich umbringen, sobald er Bernd und Olga getötet hat. Er braucht mich nur noch so lange, bis ich die Fabrik geerbt habe. Dann bin ich für ihn nichts mehr wert.«
    Der Dämon lachte gehässig. »Ist es nicht ein

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