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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wunderschönes Gefühl, gebraucht zu werden, Liselotte? Wenn auch nur für eine kurze Zeit…«
    Ich spürte eine Zornwelle aufsteigen.
    Takay war ein widerlicher Lump, dem ich brennend gern das Handwerk gelegt hätte, aber er hatte die Frau in seiner Gewalt, und er würde mit ihr kurzen Prozeß machen, wenn ich auch nur den geringsten Fehler beging.
    »Ich warte immer noch!« fauchte der Ungar ungeduldig. Ein grünlicher Schimmer wischte über seine Satansvisage. »Weg mit dem Colt und mit diesem verdammten Feuerzeug!«
    Meine Sehnen strafften sich.
    Ich starrte den magischen Kristall des Unholds an. Takay konnte damit eine Menge Unheil anrichten.
    Mir war klar, daß ich beide vernichten mußte: Takay und den Kristall. Aber wie?
    Im Augenblick hatte der Dämon die wesentlich besseren Trümpfe in der Hand. Ich wollte Liselotte Katzlers Leben nicht gefährden. Okay, sie war eine Zeitlang einen falschen Weg gegangen, aber sie hatte bereut.
    Ich wollte mich ihr gegenüber nicht als Richter aufspielen. Was geschehen war, war geschehen. Damit mußte sie selbst fertig werden. Sie war den falschen Weg nicht bis zum verderblichen Ende gegangen. Das zählte für mich. Der gute Kern in ihr hatte schließlich doch noch gesiegt.
    Nun brauchte sie eine Chance, um die Schuld zu sühnen.
    Nur ich konnte ihr diese Chance geben.
    »Ich warte nicht mehr lange, Ballard!« drängte der Dämon. »Meine Geduld ist gleich zu Ende.«
    Meine Nerven kribbelten. »Warum läßt du die Frau nicht aus dem Spiel und stellst dich zu einem Kampf Mann gegen Mann?« versuchte ich, ihn zu überreden.
    »Dafür bin ich nicht zu haben!« knurrte Istvan Takay.
    »Ist es Feigheit, deretwegen du meine Herausforderung nicht annimmst?«
    »Pah, Feigheit, du verrückter Tölpel! Ich halte dich einfach für keinen Gegner, der mir ebenbürtig ist. Mit einem Knilch wie dir stelle ich mich nicht auf eine Stufe, das wäre unter meiner Würde.« Er betrachtete mich verächtlich.
    »Vielleicht steige ich in deiner Achtung, wenn ich dir erzähle, daß ich so größenwahnsinnige Möchtegerne wie dich reihenweise mit der linken Hand erledige!« reizte ich ihn.
    Und damit hatte ich Erfolg.
    »Du!« brüllte er außer sich vor Wut.
    Er ließ Liselotte Katzler los.
    Das war der Moment, auf den ich fiebernd gewartet hatte. Eine günstigere Gelegenheit würde sich mir nicht bieten, das wußte ich. Deshalb nützte ich diese im genau richtigen Augenblick.
    Kaum hielt er Liselottes Kopf nicht mehr fest, da zuckte auch schon mein Diamondback hoch. Eine grelle Feuerlanze stach aus der Mündung. Das Krachen des Schusses war ohrenbetäubend laut.
    Die geweihte Silberkugel traf präzise ihr Ziel: den magischen Kristall, der dem Dämon aus der Hand gerissen und zertrümmert wurde. Blitzende Splitter flogen durch den Raum, prasselten gegen die Wand und fielen zu Boden.
    Mit einem irren Zornschrei wollte sich Istvan Takay daraufhin auf mich stürzen. Ich erwartete ihn eiskalt. Als er auf Armlänge an mich herangekommen war, drückte ich auf den Knopf meines Mini-Flammenwerfers.
    Das magische Feuer zischte ihm aus der dünnen Düse entgegen. Die lodernde Flamme bohrte sich zwischen den beiden schorfbedeckten Ausbuchtungen in seine Stirn und tötete ihn auf der Stelle.
    Von Speer und Takay blieb nichts mehr übrig.
    Liselotte Katzler blickte mich fassungslos an. Sie konnte nicht glauben, was sie gesehen hatte, und sie konnte vor allem nicht begreifen, daß sie all das heil überstanden hatte.
    Ich schnitt ihre Fesseln mit meinem Messer durch.
    Sie erhob sich und sank weinend gegen meine Brust. Ich strich sanft über ihr glattes Haar. »Es ist vorbei«, sagte ich leise.
    Sie zitterte. »Ich habe große Schuld auf mich geladen, Mr. Ballard.«
    »Wir wollen darüber nicht mehr reden«, sagte ich. »Bernd braucht davon nichts zu erfahren. Er liebt Sie…«
    »Und ich liebe ihn, das weiß ich leider erst seit kurzem. Ich liebe ihn mehr als mein Leben.«
    »Kommen Sie, ich bringe Sie zu ihm.«
    »Und Sie werden ihm nichts von Istvan und mir erzählen?«
    »Ich bin davon überzeugt, daß Sie die Absicht haben, Ihren Fehler wiedergutzumachen.«
    Sie nickte heftig. »O ja. Ja, das werde ich tun.«
    »In diesem Fall betrachte ich es als meine Pflicht, Ihnen diese Chance zu geben«, sagte ich. »Meine Starthilfe für einen neuen Anfang ist, daß ich über das, was war, den Mantel des Vergessens breite.«
    »Oh, Tony«, seufzte Liselotte Katzler glücklich. »Sie sind ein wundervoller Mensch.«
    Sie

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