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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zurückweichen konnte.
    »Neiiin! Neiiiin!« schrie Hyde mit überschnappender Stimme. Stirn- und Halsadern quollen hervor. Sein Mund war weit offen. »Bleib stehen! Bleib doch stehen! Komm nicht näher!«
    Hyde riß die Pistole hoch. Sçine Hand zitterte schrecklich. Er drückte ab.
    Der Schuß krachte ohrenbetäubend. Die Kugel klatschte gegen die Wand.
    Sam Hyde drückte noch ein zweites Mal ab. Wieder bohrte sich das Projektil in die tapezierte Wand.
    Die Medusa blieb jedoch unverletzt.
    ***
    Ich folgte mit starrem Blick dem unwirklichen Schauspiel. Ich sah nur den tobenden, sich wie verrückt gebärdenden Hvde.
    »Ja!« brüllte Sam Hyde. »Lach nur. Lach nur, du verdammtes Biest, du verteufeltes Monster!«
    Ich hatte kein Lachen vernommen.
    Hyde schoß erneut auf die Erscheinung.
    Dann griff die Medusa, die ich nicht sah, blitzschnell mit ihren Klauen zu, umklammerte die Kehle des Mannes.
    Der Gangster begann verzweifelt mit ihr zu ringen. Er brach zusammen.
    »Loslassen!« krächzte er. »Laß mich los!«
    Ich wollte dem Mann helfen, wußte aber nicht, wie. Wie sollte ich gegen etwas kämpfen, das es für mich nicht gab?
    Ich spürte einen eisigen Schock in meine Glieder fahren.
    Mit aufgerissenen Augen verfolgte ich die letzte Phase des schrecklichen Schauspiels, das sich mir bot.
    Ich sah, wie Hyde die Pistole hob. Ich hatte den Eindruck, daß Hyde das nicht freiwillig machte, daß irgend jemand seinen Arm führte.
    Eiskalte Schauer liefen mir über den Rücken, als ich sah, wie sich der Gangster den Lauf seiner Pistole an die Schläfe setzte.
    Ich rannte zu dem Mann, hieb mit meinem magischen Ring in die Luft, versuchte Hyde die Pistole zu entwinden. Doch bevor mir das gelang, drückte Hyde ab.
    Ein donnernder Schuß!
    Mit einemmal war es still - totenstill.
    ***
    Ich wählte die Nummer von Scotland Yard. Ich verlangte Oberinspektor Sinclair zu sprechen. Aber der war zur Zeit in Rio de Janeiro. Also verlangte ich Sergeant Harry Hatch, mit dem ich ebenfalls bekannt war.
    »Hallo, Hatch!« sagte ich. »Hier spricht Tony Ballard.«
    »Hallo, Ballard!« rief der Sergeant am anderen Ende erfreut. »Was gibt’s? Können Sie nicht schlafen?«
    »Sieht fast so aus.«
    »Wo drückt denn das Nachthemd?«
    »Kommen Sie bitte mit ein paar Leuten zu mir!«
    Sergeant Hatch erschrak. »Ist was passiert, Mr. Ballard?«
    Ich wandte mich um und warf einen kurzen Blick auf den toten Gangster.
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Deshalb klingt Ihre Stimme so seltsam spröde. Was hat’s denn gegeben?«
    »Wieder einen Selbstmord«
    »Au, verdammt!«
    »Richtig!«
    »Moment, Mr. Ballard. Sie wollen doch nicht sagen, daß sich jemand in Ihrem Haus das Leben genommen hat?«
    »Doch.«
    »Jetzt schlägt’s aber dreizehn!« rief der Sergeant aus. Dann beeilte er sich zu sagen: »Wir sind gleich da.«
    Danach klickte es in der Leitung.
    Harry Hatch hatte aufgelegt.
    Fünfzehn Minuten später waren Hatch und seine Männer da.
    Meine Stimmung hatte den absoluten Tiefpunkt erreicht. Sam Hydes Selbstmord ging mir ziemlich an die Nieren. Ich hatte nicht die geringste Chance gehabt, seinen Tod zu verhindern.
    Das gab mir zu denken. Was für eine unheimliche Kraft war hier im Spiel? Gab es denn absolut keine Möglichkeit, sie zu brechen?
    Bedienten sich Hydes Komplizen eines höllischen Werkzeugs? Woher hatten sie es? Wer hatte es ihnen in die Hand gegeben?
    Ich sprach mit Harry Hatch über all das, während seine Männer sich um den Toten kümmerten. Der Sergeant hörte mir aufmerksam zu.
    Wir stellten fest, daß wir in vielen Dingen parallel dachten, aber der große Schritt vorwärts blieb uns verwehrt.
    Vielleicht hätte ich ihn tun können, wenn Sam Hyde am Leben geblieben wäre. Er hätte den Schleier gelüftet, der über das Geheimnis gebreitet war, an dem Sergeant Hatch und ich uns die Köpfe einrannten.
    »Sam Hyde«, brummte Sergeant Harry Hatch. Er schrieb den Namen in sein kleines schwarzes Notizbuch. Er schrieb alles auf, obwohl er es auch so behalten hätte.
    Es war eine Marotte von ihm.
    »Können Sie mit den Namen etwas anfangen?« wollte ich wissen.
    »Im Augenblick noch nicht. Ich werde sehen, was wir über Hyde in unserem Archiv haben.«
    »Stört es Sie, daß wir in diesem Fall im selben Boot sitzen, Sergeant?«
    Hatch lachte. »Nicht im geringsten. Ich würde Ihnen sogar neidlos einen erfolgreichen Abschluß dieses Falles gönnen. Mir scheint er ohndies bereits über den Kopf gewachsen zu sein. Das sollte aber besser

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