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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Trockensavanne.
    Der Pilot bebte am ganzen Leib. Dicke Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Sein Hemd war zum Auswringen naß. Der Adamsapfel hüpfte nervös in seiner Kehle auf und ab. Mit sorgenvoll zusammengezogenen Brauen versuchte er einen Ausweg aus dieser gefährlichen Situation zu finden.
    Seit diese Flugzeugentführungen Mode gemacht hatten, wurde das Flugpersonal aller Linien in Seminaren auf Verhaltensmaßnahmen im Ernstfall gedrillt.
    Da gab es zuerst mal die uralte Judo-Lehre: Nachgeben, um zu siegen. Sie konnte auch im Flugzeug angewendet werden. Man mußte den Flynappern so lange nachgeben, sie so lange in Sicherheit wiegen, bis sich die erste konkrete Chance bot, effektvoll zuschlagen zu können. Der Nachteil daran war jedoch, daß niemand genau sagen konnte, wann der beste Zeitpunkt zum Zuschlagen gekommen war. Die zweite Möglichkeit war, den Flynappern einfach ihren Willen zu lassen. Sich ganz in ihre verbrecherische Hand zu geben. Daraus mußte sich letztlich auch irgendeine rettende Situation für Mannschaft und Passagiere ergeben.
    Aber war es hier wirklich ratsam, dem Mann mit der Pistole zu Willen zu sein?
    Dieser Verrückte verlangte, der Pilot solle die schwere Maschine in der buckligen Trockensavanne auf den Boden bringen. Die Chancen für eine glatte Landung standen miserabel schlecht. Dies hier war keine Rollbahn. Aber wie brachte man das dem verdammten Gangster bei?
    »Runter!« rief Steve Dava mit gefletschten Zähnen. »Na, wird’s bald?«
    »Zum letzten Mal…«
    »Zum letzten Mal, Sie tun, was ich von Ihnen verlange, Mann!« brüllte Dava. »Oder soll ich Sie genauso umlegen wie Ihren Kollegen?«
    »Sie wissen nicht, was Sie von mir verlangen?!«
    Dava grinste. »Aber natürlich weiß ich das. Denken Sie, ich hätte nicht alle Teller in der Kiste?«
    Der Pilot war verzweifelt. Er hatte das Gefühl, in den sicheren Tod zu fliegen. Nur ein Wunder konnte sie jetzt noch retten. Aber wie oft gab es solche Wunder schon?
    Besorgt blickte er auf den Höhenmesser. Unter dem Jet jagten Antilopen und Gazellenherden über die Savanne. Aufgescheucht vom lauten Brüllen der Düsen.
    Ich mache es nicht, hallte es plötzlich im Inneren des Piloten. Ich bringe nicht hundertzwanzig Passagiere um. Das tu’ ich einfach nicht. Niemand soll später sagen können, ich hätte nicht versucht, die Leute zu retten!
    »Was ist?« schrie Dava ungeduldig. »Wie lange soll ich noch auf die Bilderbuchlandung warten?«
    Er kam einen Schritt näher. Der Pilot schielte aus den Augenwinkeln nach ihm.
    Wenn ich ihn jetzt packe… Ich muß seine Hand erwischen… Dann verfehlt mich die Kugel, falls er abdrückt…
    Dava schien die Absicht des Piloten zu spüren. Ehe der Mann am Steuerknüppel sich zur Ausführung seines Plans aufgerafft hatte, setzte Dava ihm die Pistole an die Schläfe.
    »Und jetzt schlägst du dir ein für allemal deine dämlichen Zicken aus dem Kopf, mein Junge!« fauchte der Flynapper. »Sollte ich noch mal merken, daß du mich hereinlegen willst, bist du dran.«
    »Das… das würden Sie nicht tun!«
    »O doch! Von nun an zuckst du nicht mal mehr mit der Wimper, klar?«
    »Sie wären verloren, wenn Sie mich erschießen würden!« keuchte der Pilot.
    »Darf ich dir mal was sagen? Es gibt Menschen, die hängen am Leben wie du. Und dann gibt es andere, denen macht es nichts aus, zu krepieren. Zu denen gehöre ich.«
    »Sie müssen wahnsinnig sein.«
    »Mach dir keinen Gedanken um meinen Geisteszustand. Der steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Wir landen jetzt!« Das war endgültig. Der Pilot mußte gehorchen. Mit bebenden Händen drückte er den Steuerknüppel nach vorn. Zitternd schloß er für den Bruchteil einer Sekunde die Augen.
    Zwanzig Yard fehlten noch.
    Jeden Stein konnte man nun schon sehen. Dröhnend flog die Maschine über die weite Savanne. Der Pilot hatte bereits das Fahrwerk ausgeklappt. Die Landeklappen stemmten sich gegen den Fahrtwind. Die Düsen verringerten die Touren. Es ging unaufhaltsam abwärts.
    Gott! Oh Gott!, hämmerte es im Schädel des Piloten. Laß es gutgehen. Laß mich meine Familie wiedersehen. Laß mich überleben.
    Ausladende Schirmakazien standen vereinzelt herum. Dazwischen ragten einige Affenbrotbäume auf. Irgendwo dazwischen versuchte der Pilot die Maschine auf den buckligen Boden zu bringen.
    Schon hatte das Fahrwerk ersten Bodenkontakt. Die Frage war, ob es dieser enormen Belastungsprobe gewachsen sein würde. Der schwere Jet jumpte noch einmal

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