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GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gepreßt.
    Mein Blick war starr auf das fremde Ding gerichtet.
    »He, Ballard, die Kartoffel scheint zu leben. Das Ding atmet«, sagte Len Lightstone.
    Er stieß es mit dem Zeigefinger an.
    »Lassen Sie es!« verlangte ich ärgerlich. »Verdammt noch mal, verlassen Sie endlich die Küche!«
    Vier Schritte trennten mich noch von ihm.
    Lightstone lachte. »Sie denken wohl, ich lasse mir von Ihnen dieses Spielzeug wegnehmen, Ballard. Aber Sie kriegen es nicht, und ich lasse mir von Ihnen nicht vorschreiben, was ich damit anstellen darf.«
    Ich machte den nächsten Schritt auf den verrückten Kerl zu. Er hatte keine Ahnung, wie groß die Gefahr war, in der er steckte.
    Abermals stieß er seinen Zeigefinger gegen das Ding.
    Plötzlich verfärbte es sich. Das Grau wurde heller. Mir war, als könnte ich sehen, wie dort drinnen unvorstellbare Kräfte nach außen drängten.
    Das kartoffelähnliche Gebilde wurde innerhalb eines Sekundenbruchteils weiß wie Schnee und gleich darauf rot wie Blut.
    Maggie Miller und die Führungsteilnehmer hielten gebannt den Atem an.
    Ich spürte, daß die Katastrophe kurz bevorstand. Deshalb machte ich den nächsten Schritt nicht mehr, sondern brüllte: »Lightstone! Lassen Sie sich fallen.«
    Doch der Mann erkannte den Ernst seiner Lage immer noch nicht.
    Einen Augenblick später passierte es!
    Ein aggressives Zischen war zu hören. Es erfüllte die ganze Küche. Die unheimlichen Kräfte, die in jenem fremdartigen Gebilde steckten, wurden plötzlich frei.
    Ein ohrenbetäubender Knall.
    Ich warf mich zu Boden. Etwas schwirrte knapp über meinen Kopf hinweg. Ich hörte Len Lightstone entsetzt aufbrüllen.
    Ein heftiger Sturm tobte durch die Küche.
    Grauenvolle Laute, die ich noch nie zuvor gehört hatte, schmerzten mich in den Ohren. Das Licht zuckte, fiel für ein paar Sekunden aus, flammte dann aber wieder auf.
    Und dann folgte eine Stille, die wohl an Unheimlichkeit nicht mehr zu überbieten war. Sie war noch schlimmer als der grauenvolle Lärm von vorhin.
    Ich schluckte.
    Vorsichtig richtete ich mich auf. Ich konnte Len Lightstone nicht sehen, befürchtete aber, daß ihm etwas Furchtbares zugestoßen war, denn er gab keinen Laut von sich.
    Das paßte nicht zu ihm.
    Lance Selbys Stimme hallte durch die Küche. »Tony!«
    »Ja.«
    »Bist du okay?«
    »Ja.«
    »Was ist mit Lightstone?«
    »Weiß ich noch nicht«, gab ich zurück. Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven kam ich auf die Beine. Da, wo die geheimnisvolle »Kartoffel« gelegen hatte, wölkte grünlicher Rauch.
    Der Fleck sah wie ein Brandherd aus. Rote Flocken klebten an dem Topf, aus dem Lightstone das unheimliche Ding genommen hatte. Ich entdeckte sie aber nicht nur da, sondern auch ringsherum an den weißen, verfliesten Küchenwänden.
    Die Kacheln wiesen lauter kleine rote Tupfen auf.
    Ich blickte mich um.
    Lance Selby und die anderen tauchten mit blassen Gesichtern aus der Versenkung auf. Ich bedeutete ihnen, stehenzubleiben, wo sie waren.
    Dann ging ich die drei Schritte weiter, die mir noch bis zu Len Lightstone fehlten. Nach dem zweiten Schritt erreichte ich die Ecke des großen Edelstahlherds.
    Gleichzeitig entdeckte ich Lightstones Füße.
    Der Mann lag auf dem Boden und rührte sich nicht.
    Ich eilte zu ihm.
    Im nächsten Augenblick traf mich der Schock mit der Wucht eines Keulenschlages, denn Len Lightstone war kaum noch wiederzuerkennen.
    ***
    Mir lief ein kalter Schauer über die Wirbelsäule. Ich beugte mich über den Mann. Er lag auf dem Rücken, hatte die Arme ausgebreitet, schien nicht mehr zu leben.
    »Was ist mit Lightstone?« fragte Lance Selby wieder.
    »Sieht nicht gut aus«, erwiderte ich.
    »Oh, mein Gott!« stieß Maggie Miller betroffen hervor. »Warum hat er nicht auf Sie gehört, Mr. Ballard?«
    Ich sank neben Lightstone auf die Knie. Der Mann war von den roten Flocken selbstverständlich am meisten getroffen worden. Sein Gesicht und der ganze Körper waren damit bedeckt.
    Aber das war es nicht, was mich so sehr schockte.
    Was mir so sehr unter die Haut ging, war die Tatsache, daß sich unter den Flocken in Lighstones Gesicht große gelbe, häßlich anzusehende Schwellungen gebildet hatten.
    Das Antlitz war übersät davon.
    Die anderen kamen jetzt langsam näher.
    Zögernd setzten sie ihre Schritte.
    Die Neugier war stärker als ihre Angst. Sie wollten alle Len Lightstone sehen. Als sie ihn dann sahen, waren sie erschüttert. Und Maggie Miller flüsterte: »Ich hatte eine Abneigung gegen ihn, weil

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