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GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er mich nicht respektierte, sondern lediglich ein Spielzeug in mir sah, dessen er sich nach Belieben bedienen zu können glaubte. Doch nun tut er mir leid.« Die andern nickten beipflichtend. Lightstone war keinem von ihnen sympathisch gewesen, aber deshalb hatten sie ihm noch lange nicht ein so schreckliches Schicksal gewünscht.
    Ich zögerte einen Augenblick, faßte dann aber entschlossen nach der Halsschlagader des Mannes und stellte fest, daß sein Puls kaum wahrnehmbar tickte. Len Lightstone war also nicht tot.
    Wenigstens ein kleiner Lichtblick.
    Ich hob den Kopf und sah die Führungsteilnehmer an. »Ist einer von Ihnen zufällig Arzt?«
    Allgemeines Kopfschütteln.
    »Lightstone braucht dringend ärztliche Hilfe«, sagte ich.
    »Ich schlage vor, wir tragen ihn nach oben«, sagte Lance Selby. »Und dann verständigen wir den Rettungsdienst.« Er wandte sich an die beiden Männer, die neben ihm standen. »Würden Sie mit anfassen?«
    »Selbstverständlich«, antworteten diese.
    »Wäre es nicht besser, ihn hier liegen zu lassen?« fragte Maggie Miller mit belegter Stimme. »Wir wissen nicht, wie schlimm es um ihn steht. Er könnte innere Verletzungen erlitten haben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«
    »Was war das für ein Ding, Mr. Ballard?« fragte Maggie.
    »Ich werde mich mit dem, was von ihm übriggeblieben ist, später befassen«, erwiderte ich. »Jetzt hat Lightstone Vorrang.«
    Die beiden Mädchen traten zur Seite, als wir Lightstone hochhoben. Maggie Miller eilte uns dann voraus. Sie hielt für uns die Flügeltüren auf und lief dann zu den Fahrstühlen weiter.
    Obwohl wir Len Lightstone zu viert trugen, kam auf jeden von uns eine erstaunlich große Last. Das machte mich stutzig.
    So schwer konnte der Mann doch nicht sein.
    So viel Gewicht hatte er vor jener rätselhaften Explosion garantiert nicht gehabt!
    »Auch das noch!« rief Maggie Miller ärgerlich aus.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Sämtliche Fahrstühle streiken!« antwortete Maggie.
    Es gab insgesamt sieben Lifts. Doch deren Türen waren und blieben geschlossen. Maggie Miller konnte noch sooft auf die Rufknöpfe drücken. Es änderte sich nichts daran, daß uns die Aufzüge im Stich ließen.
    Ich fragte mich, ob die Explosion etwas mit dem Ausfall der Fahrstühle zu tun hatte. Möglich wäre es gewesen. Vielleicht sogar wahrscheinlich.
    In mir keimte ein unangenehmer Verdacht, den ich aber wohlweislich für mich behielt. Ich wollte die andern nicht kopfscheu machen.
    »Ist kein Malheur, wenn der Lift nicht funktioniert«, sagte ich. »Es führt bestimmt auch eine Treppe nach oben.«
    »Dort vorn«, sagte Maggie Miller hastig.
    Das zarte, rothaarige Mädchen gesellte sich zu ihr. Gemeinsam eilten die beiden zu einer blaulackierten feuerhemmenden Tür.
    Sie öffneten den schweren Riegel.
    Graue Stufen führten nach oben.
    Wir schleppten Len Lightstone darauf zu.
    »Mann, hat der ein Gewicht«, stöhnte Lance Selby.
    Der Parapsychologe schnaufte. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Kummer schimmerte in seinen gutmütigen Augen. Die Tränensäcke darunter waren nun deutlicher als sonst zu sehen.
    »Als hätte er Blei in den Gliedern!« sagte der Mann, der das linke Bein Lightstones trug. Er hatte einen kleinen Vogelkopf und schütteres Haar.
    »Ich fürchte, wir werden mindestens einmal rasten müssen«, sagte der Mann, der das rechte Bein Lightstones unter seinen Arm geklemmt hatte. Er hatte ein weit nach vorn springendes Amboßkinn und buschige Augenbrauen.
    Maggie Miller und das rothaarige Mädchen liefen vor uns die grauen Betonstufen hinauf.
    Im nächsten Augenblick erlebten wir eine neue furchtbare Überraschung.
    Ich vernahm ein aggressives Knistern.
    Im selben Moment prallten die beiden Mädchen gegen eine unsichtbare Wand. Sie schrien auf. Grelle Blitze zuckten.
    Die Mädchen bekamen einen kraftvollen Schlag, der sie zurückwarf. Maggie Miller fiel mit hochgerissenen Armen gegen den Mann mit dem Vogelkopf.
    Daraufhin konnte dieser Len Lightstones Bein nicht mehr halten. Er ließ es los. Es fiel auf die Stufe.
    Um ein Haar wäre Lightstone auch Lance und mir aus den Fingern gerutscht. Wir konnten gerade noch fester zupacken.
    Ich schob mein Knie unter den schweren, schlaffen Körper.
    Die zarte Rothaarige wurde, von einer unsichtbaren Faust herumgerissen und auf die Treppe geworfen. Sie kugelte mehrere Stufen hinunter, ehe sie sich keuchend fangen konnte.
    Verstört blickte sie dorthin, wo sie den gewaltigen Schlag

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