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GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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geschlungen.
    Seine Nase schimmerte rot. Er liebte nichts so sehr wie den Whisky, lebte von Gelegenheitsarbeit und von den Informationen, die er hin und wieder an Lionel McKern verkaufte.
    Der Journalist stoppte seinen Cortina gegenüber der Kirche.
    Rex Robbins kam angewetzt. Er setzte sich zu McKern in den Wagen. »Kalt!« ächzte er.
    »So schlimm ist es doch noch gar nicht.«
    »Ich kann jede Menge Hitze vertragen. Das macht mir nichts aus. Aber Kälte. Brrr. Ein Scotch würde schnell Abhilfe schaffen. Aber ich habe kein Geld, um mir welchen kaufen zu können. Ich mußte mir sogar das Geld fürs Telefonieren pumpen.«
    Lionel McKern wies auf das Handschuhfach. »Da drin befindet sich, was Sie brauchen.«
    Rex Robbins öffnete das Handschuhfach. Er entdeckte darin einen Flachmann, vollgefüllt mit Whisky. Wie ein Heiligtum nahm er die Flasche heraus.
    »Darf ich?« fragte er heiser.
    »Meinetwegen können Sie die Flasche austrinken.«
    »Oh, Sie ahnen nicht, was für ein Freude Sie mir damit machen, Mr. McKern. Ich bin seit drei Tagen zwangsweise trocken. Etwas Schlimmeres kann einem Mann wie mir nicht passieren.«
    »Ihre Leber hat die Abstinenz bestimmt begrüßt.«
    »Was kümmert mich die«, sagte Robbins. Er schraubte den Verschluß ab und setzte den Flachmann an die Lippen. Gierig trank er.
    »Und nun zum Geschäft«, verlangte Lionel McKern.
    »Ein grauenerregender Mord, nicht wahr?«
    »Sie sagen es.«
    »Mir wurde übel, als ich das Bild in Ihrer Zeitung sah.«
    »Das hat mein Chef mit der Veröffentlichung bezweckt«, knurrte McKern.
    »Bestialisch, verdammt«, sagte Rex Robbins. Er mußte wieder einen Schluck nehmen. »Ich sage Ihnen, dahinter steckt ein Ritualmord.«
    »Was bringt Sie auf diese Idee?«
    »Die drei Schwarzen, die die Polizei festgenommen hat, hatten sich mit weißer Farbe einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen auf die Stirn gemalt.«
    »Stimmt«, sagte McKern.
    »Ich habe so einen Vogel schon mal gesehen. Auch auf der Stirn eines Negers.«
    »Wo?« fragte McKern schnell.
    Rex Robbins preßte die Lippen fest zusammen. Es schien, als wollte er seinem Mund keine weitere Silbe entschlüpfen lassen.
    Der Journalist kapierte. Jetzt mußte er bezahlen. Erst dann würde Rex Robbins weitersprechen. McKern griff in die Innentasche seiner Lederjacke.
    Er gab dem Informanten fünfzig Pfund. Rex Robbins’ Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.
    »Wie ich Sie kenne, walzen Sie die Story auf ein paar Wochen aus. Fünfzig Pfund sind zwar sehr schön. Vor allem, wenn man so blank ist, wie ich es zur Zeit bin. Aber…«
    »Wieviel?« fragte McKern.
    »Legen Sie noch mal fünfzig drauf…«
    »Zuviel.«
    »Zwanzig?«
    »Okay.«
    Rex Robbins steckte die siebzig Pfund rasch ein. Er trank wieder vom Whisky. Drei Viertel der Flasche war bereits leer. Den Rest würde er auch noch spielend schaffen. Das war kein Problem für ihn.
    »Es war vor etwa einer Woche«, begann Robbins.
    McKern fiel ihm ins Wort: »Keine Märchen. Kommen Sie gleich zur Sache, Rex.«
    »Ich hatte nichts zu tun und trieb mich am Themseufer herum. Es war schon spät, kurz vor elf. Ein Liebespaar fiel mir auf. Eine Leidenschaft war das. Ich kann Ihnen sagen, da wurde mein altes Herz wieder jung.«
    »Sie haben zugesehen?«
    Rex Robbins senkte verlegen den Blick. »Nun ja.«
    »Voyeur.«
    »Es ließ sich nicht vermeiden. Und die beiden ließen sich nicht stören. Es machte ihnen nichts aus, daß es kalt war…«
    »Können wir das nicht überspringen?« fragte McKern ungeduldig. »Sie brauchen Ihren Bericht nicht auszuschmücken, weil ich Ihnen siebzig Pfund gegeben habe.«
    »Ich versteckte mich hinter einem der Büsche…« Robbins räusperte sich. »Nachdem die jungen Leute gegangen waren, wollte ich mein Versteck verlassen. Da sah ich einen Mann. Er kam aus der Dunkelheit und verschwand in der Dunkelheit. Gleich darauf sah ich noch einen Kerl. Auch er war ein Neger, und auch er hatte diesen weißen Vogel auf seiner Stirn. Ich war neugierig und folgte ihm. Aber ich hielt zuviel Abstand, und so verschwand er aus meinen Augen.«
    »Wo war das, Rex? Wo machten Sie diese Beobachtung?«
    Robbins gab dem Journalisten eine präzise Ortsangabe. »Was werden Sie jetzt tun?« fragte er dann.
    »Ich werde mich in dieser Gegend umsehen.«
    »Sehen Sie sich vor, McKern. Die Sache kam mir damals schon nicht ganz geheuer vor. Aber jetzt, wo dieser junge Neger so entsetzlich verstümmelt wurde…«
    »Vielen Dank für die Information,

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