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GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte stets eine flache Taschenlampe bei sich.
    Diese holte er aus der Hosentasche und knipste sie an. Der milchige Schein glitt über die feuchten Wände des Kanalstollens.
    Plötzlich stutzte er.
    An der rechten Wand war ein großer weißer Vogel mit ausgebreiteten Flügeln zu sehen. Genau dieses Zeichen hatten Jubilee Gunn, Bumpy Hayes und Moses Brown auf ihrer Stirn getragen.
    Neugierig trat der Journalist näher an das rätselhafte Symbol heran.
    Erstaunt stellte er fest, daß die Farbe ganz frisch war und noch feucht glänzte. Das bedeutete, daß irgend jemand diesen Vogel erst vor wenigen Augenblicken hier an die Wand gemalt hatte.
    Diese Erkenntnis ließ Lionel McKerns Herz einen Schlag überspringen.
    ***
    Er war nicht allein im Stollen!
    Der Journalist zuckte vor dem weißen Vogel zurück. Mit einemmal fühlte er sich beobachtet und belauert.
    Er witterte Gefahr.
    Er lauschte. Nichts. Kein verräterisches Geräusch. Und doch stand unumstößlich fest, daß zumindest eine Person in seiner unmittelbaren Nähe sein mußte.
    Er drehte sich um.
    Seine Lampe suchte denjenigen, der diesen Vogel an die Stollenwand gepinselt hatte. War dieses Zeichen als Warnung gedacht?
    Sollte es bedeuten: bis hierher - und nicht weiter?
    Lionel McKern öffnete den Knopf seiner Lederjacke, um schnell genug an die Pistole kommen zu können, falls dies nötig sein sollte.
    Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt.
    Er ging weiter, obwohl ihm dabei nicht ganz geheuer war. Aber er wollte sich nicht eingestehen, daß er auf einmal Angst hatte.
    Immer wieder sah er das Bild von Samson Roundtree vor sich. Entsetzlich, was man dem Jungen angetan hatte.
    Roundtree war einer Bestie zum Opfer gefallen.
    Unwillkürlich fragte sich McKern, ob er in der Lage sein würde, mit Roundtrees Mörder fertigzuwerden.
    Er baute darauf, daß er bewaffnet war. Ohne die Colt Commander hätte er jetzt wahrscheinlich kehrt gemacht und Tony Ballard angerufen, um mit diesem dann hierher zurückzukehren.
    Da er aber bewaffnet war, glaubte er, das Risiko, das er zweifellos auf sich nahm, in vertretbaren Grenzen halten zu können.
    Gespannt lauschte er. Etwas knirschte unter seinem Schuh. Er blieb sofort stehen und hob die Pistole.
    Doch vor ihm und hinter ihm blieb alles friedlich.
    Aber es war ein trügerischer Friede. McKern wußte das. Er fiel auf die Stille nicht herein, ließ sich von ihr nicht zur Unbekümmertheit verleiten.
    Sein Herz klopfte aufgeregt gegen die Rippen. Wann würde es zu jener Konfrontation kommen, die nicht ausbleiben konnte?
    Was war geplant?
    Lionel McKern wollte es wissen. Er forderte eine Attacke heraus, indem er den Stollen entschlossen weiterging.
    Zwei kleine Stollen zweigten ab. Der Journalist leuchtete in sie hinein. Soweit die Taschenlampe die Dunkelheit erhellen konnte, war nichts zu sehen.
    McKern setzte seinen Weg fort. Schwer lag die Pistole in seiner Hand. Er war bereit, sein Leben zu verteidigen, falls es von jemandem bedroht werden sollte.
    Plötzlich ein Geräusch. Ganz leise nur. Hinter McKern. Der Journalist kreiselte wie von der Natter gebissen herum.
    Das Licht seiner flachen Taschenlampe fiel auf das Gesicht von zwei Negern. Auf ihrer Stirn war ein Vogel mit weißer Farbe gemalt.
    Waren es diese beiden, die Rex Robbins gesehen hatte? Wie viele Schwarze, die dieses Zeichen auf ihrer Stirn trugen, gab es eigentlich?
    Kaum hatte der Schein die Gesichter der beiden Neger getroffen, da handelten diese.
    Mordlust glitzerte in ihren Augen. Der weiße Mann sollte für seine Neugier mit dem Leben bezahlen!
    ***
    Ehe McKern die Überraschung verdauen konnte, griffen die Schwarzen ihn an. Ein Faustschlag traf sein Gesicht.
    Er wurde gegen die Wand geschleudert, war benommen. Die Neger setzten unverzüglich nach. Sie hieben mit ihren Fäusten auf den Journalisten ein.
    McKern entfiel die Waffe, in die er so große Hoffnungen gesetzt hatte. Die dunkelhäutigen Gegner fielen wie wilde Tiere über ihn her.
    Sie verfügten über enorme Kräfte.
    Lionel McKern versuchte sich die brutalen Angreifer vom Leib zu halten. Er schlug zurück, so gut er konnte. Er trat mit den Füßen nach seinen Gegnern, mußte weitere schmerzhafte Treffer einstecken, war jedoch hart im Nehmen und schaffte es sogar, einige Hiebe abzublocken.
    Er machte den Schwarzen nicht die Freude, zu Boden zu gehen.
    Im Gegenteil, er stellte sich im Verlaufe des Kampfes immer besser auf die Gegner ein. Sein Heumacher riß einen der beiden Neger zu Boden.
    Eine

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