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GK352 - Miß Zombie

GK352 - Miß Zombie

Titel: GK352 - Miß Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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überein, nicht zu heiraten, weil es bei meinem gefahrvollen Job unverantwortlich gewesen wäre…«
    »Das ist mir alles klar, Tony«, fiel Mr. Silver mir ins Wort. »Aber tief im Inneren seines Herzens möchte jedes Mädchen geheiratet werden, selbst wenn die Vernunft noch so sehr dagegenspricht. Ich habe nicht das Recht, dir Vorwürfe zu machen, aber in letzter Zeit hast du dich nicht gerade besonders viel um Vicky gekümmert. Sie war viel allein. Du hattest dich an diese bequeme Freundschaft schon so sehr gewöhnt, daß sie für dich zur Selbstverständlichkeit wurde. Wann warst du mit Vicky zum letztenmal in der Oper oder im Theater?«
    »Du weißt, wieviel ich ständig um die Ohren habe!« brauste ich auf. »Da bleibt keine Zeit für Vergnügungen.«
    »Wann hast du Vicky zum letztenmal Blumen geschenkt?«
    »Ach, laß mich doch zufrieden!«
    »Du willst es nicht hören, Tony. Aber einer muß es dir dennoch sagen — und ich wäre nicht dein Freund, wenn ich es nicht tun würde: Du hast dich nicht mehr genug um Vicky gekümmert. Eine Frau wie sie braucht eine solche Bestätigung aber. Du hast sie unsicher gemacht. Und mitten in diese Phase der Ratlosigkeit trat plötzlich dieser schottische Schriftsteller. Er sieht zwar nicht so gut aus wie du, aber er weiß den Wert dieses Mädchens zu schätzen. Deshalb fühlte sich Vicky zu ihm hingezogen. Aber das erschreckte sie, und sie hatte anfangs nicht den Mut, dich zu verlassen, weil sie wußte, daß sie dir damit wehtun würde. Doch dann warst du selbst es, der sie zu diesem Schritt ermutigte. Du kamst schlecht gelaunt nach Hause. Vicky, die von dir hören wollte, daß du sie brauchst, wurde von dir kaum beachtet…«
    »Ich war an diesem Abend erledigt«, verteidigte ich mich. »Ich konnte von Glück sagen, daß ich noch am Leben war. Mir war nicht nach Turteln zumute.«
    »Es kam zu einer Diskussion, die beinahe in einen Streit ausgeartet wäre, und das gab für Vicky den Ausschlag, ihre Koffer zu packen und zu gehen. Seither arbeitest du wie ein Tier, um zu vergessen, und du trinket mehr als früher, und wenn ich den Namen Vicky erwähne, wirst du wütend - falls du zu einem Wutausbruch nicht zu müde bist. Tony, du bist mein Freund. Ich will nur dein Bestes. Ich kann nicht stumm zusehen, wie du dich langsam kaputtmachst.«
    Ich leerte mein Glas und knirschte: »Ich komme über dieses Tief schon hinweg, Silver. Ich brauche nur ein bißchen Zeit. Denn die Zeit heilt alle Wunden.«
    »Vielleicht solltest du nach Schottland fahren und Vicky zurückholen.«
    »Das tue ich ganz bestimmt nicht.«
    »Und warum nicht? Denkst du, daß du dir damit etwas vergeben würdest?«
    »Du vergißt anscheinend, daß nicht ich Vicky, sondern sie mich verlassen hat. Wenn sie eingesehen hat, daß es ein Fehler war, zu diesem Mann auf die Farm zu ziehen, soll sie zurückkommen.«
    »Vielleicht wünscht sie sich, daß du sie holst.«
    »Das kann ich nicht, Silver.«
    »Damit würdest du ihr einen untrüglichen Beweis dafür liefern, wie sehr du sie liebst.«
    »Ich kann es nicht. Niemand kann über seinen eigenen Schatten springen. Und jetzt laß mich mit all dem bitte in Ruhe.« Ich goß mir einen weiteren Pernod ein. Aus Wut und Trotz. Ich wußte, daß diese Reaktion grundverkehrt war, aber ich konnte nicht dagegen an.
    »Sie hat nicht ohne Grund mitten in der Nacht angerufen, Tony.«
    »Herrgott noch mal, willst du nicht endlich damit aufhören?«
    »Ich glaube, Vicky steckt in einer schlimmen seelischen Krise.«
    »Meine Tür wird immer für sie offen sein. Aber kommen muß sie selbst. Holen kann ich sie nicht. Schaffst du’s nun, mit mir über etwas anderes zu reden, oder soll ich schlafen gehen? Anstatt mir stundenlang ins Gewissen zu reden, solltest du mir lieber sagen, wo ich Rufus aufstöbern kann!«
    Ich trank wieder.
    Mr. Silver verließ den Raum. Als er zurückkam, hielt er einen Londoner Stadtplan in der Hand. Er breitete die Karte auf dem Tisch aus und seufzte. »Vielleicht gelingt es mir, Rufus’ derzeitigen Standort zu bestimmen.«
    Ich ging zu ihm, und ich hoffte, daß er mit seinem Experiment Erfolg haben würde.
    ***
    Jeff McLaine war wirklich nahe daran, den Verstand zu verlieren. Hannah Hunter war nur noch drei Schritte von ihm entfernt. Sie hatte Tom O’Neal getötet, und nun wollte sie seine Seele haben.
    »Nein!« schrie McLaine verzweifelt. »Laß mich in Ruhe! Bleib mir vom Leib!«
    Hannah kicherte. »Wovor hast du so große Angst? Du wirst sehr schnell

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