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GK363 - Die Toteninsel

GK363 - Die Toteninsel

Titel: GK363 - Die Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zusammengetan, um mich endlich zu besiegen, doch auch diese Verbindung hatte nichts eingebracht.
    Die Höllenmächte hatten mich bis zum heutigen Tage nicht untergekriegt, und ich hoffte, daß das auch in Zukunft nicht der Fall sein würde.
    Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern! Steckte er hinter Leachmans und Culps Wiedererscheinen?
    Die Ereignisse trugen seine Handschrift. Und wenn er der geheimnisvolle Drahtzieher sein sollte, dann wünschte ich mir nur eines: ihm so bald wie möglich zu begegnen.
    Ich riß mich von meinen Gedanken los, eilte zu Frank Esslins kaffeebraunem Oldsmobile, stieg ein und steuerte das Fahrzeug aus der Tiefgarage.
    Mr. Silver wartete vor dem Hotel auf mich. Ich öffnete die Tür auf der Beifahrerseite, und der Zweimetermann setzte sich neben mich.
    »Hat aber lange gedauert«, stellte er fest.
    »Möchtest du den Grund für meine Verspätung hören?« fragte ich den Ex-Dämon, der mir mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten, die er in Streßsituationen aktivieren konnte, schon mehrmals das Leben gerettet hatte.
    Wenn er in der Tiefgarage dabeigewesen wäre, wäre der Wiedergänger nicht entkommen, das war sicher.
    Mr. Silver musterte mich von der Seite. »Wie siehst du denn aus, Tony? Bist du unter die Räuber geraten? Dein Haar ist zerzaust, die Kleidung sitzt unordentlich…«
    »Ich hatte in der Garage eine interessante Begegnung.«
    »Mit wem?«
    »Mit einem gottverdammten Wiedergänger, der mir mit einer Wagenheberkurbel den Schädel einschlagen wollte.«
    »Charlton Leachman?«
    »Richtig.«
    »Was ist genau passiert?«
    »Er ist mir entwischt, nachdem ich ihm eine mit meinem magischen Ring gescheuert hatte.« Ich berichtete den Vorfall im Detail. Mr. Silvers perlmuttfarbene Augen drückten seine innere Erregung aus.
    »Warum bin ich nicht dabei gewesen?« knurrte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Ja. Warum eigentlich nicht?« sagte ich feixend.
    »Leachman wollte verhindern, daß du hinter das Geheimnis seiner Rückkehr kommst.«
    »Wir werden das Rätsel gemeinsam lösen, Silver.«
    »Von nun an weiche ich nicht mehr von deiner Seite.«
    »In Ordnung, Schutzengel.«
    ***
    Das Anwesen lag in einer teuren Wohngegend, wo der Quadratmeter Baugrund für einen normal Sterblichen unerschwinglich war.
    Hier hatte Barry Culp bis zu seinem Ableben gewohnt, und hier lebte nun seine Witwe weiter.
    Auf einem Gelände, das so groß war, daß darauf ein Tennisplatz, ein Reitparcours, ein Golfplatz und ein großes Haus Platz hatten.
    Olivia Culp war nicht gerade erbaut über unseren Besuch, das sah ich der hübschen Frau sofort an.
    Vielleicht war ihr schlechtes Gewissen daran schuld, daß sie uns die Tür nicht auf die Nase warf, sondern zur Seite trat und uns einließ.
    Mr. Silver versuchte auf geistiger Ebene herauszufinden, was sie dachte, doch es gelang ihm nicht, sich in ihre Gedanken einzuschalten.
    Sie war ganz Ablehnung.
    »Wir sind weder von der Polizei noch von der Presse, Mrs. Culp«, sagte ich freundlich.
    Olivia Culp musterte meinen Freund. Der mehr als zwei Meter große Bursche beeindruckte sie sichtlich.
    Er sah gut aus, hatte eine Figur wie Herkules, und sein Haar und die Augenbrauen bestanden aus purem Silber.
    Er war kein Mensch, sondern ein ehemaliger Dämon, der sich geweigert hatte, die Gesetze der Hölle zu befolgen, worauf man ihn zum Tode verurteilt hatte.
    Es war mir – als es mich im Zuge eines gefährlichen Abenteuers ins zwölfte Jahrhundert verschlagen hatte – gelungen, Mr. Silver das Leben zu retten und ihn in das zwanzigste Jahrhundert mitzubringen.
    Seither waren wir unzertrennliche Freunde, die sich aufeinander blind verlassen konnten.
    »Was ist der Grund Ihres Besuches?« fragte mich Olivia Culp, ohne den Blick von Mr. Silver zu nehmen.
    »Vor ein paar Tagen starb der bekannte Konzertpianist. Charlton Leachman«, sagte sich.
    »Ich habe davon gelesen«, sagte Olivia Culp.
    »Ein Freund von uns war Zeuge, als Leachman zu seiner Frau einmal sagte, er würde sie zu sich holen, wenn er einmal tot wäre.«
    »Und?«
    »Das hat er getan«, sagte ich.
    »Sind Sie deshalb hier, Mr. Ballard? Wenn ja, dann hätten Sie sich den Weg sparen können. Ich wüßte wirklich nicht, was ich für Sie tun könnte.«
    »Mrs. Culp, mein Freund und ich machen seit Jahren rund um den Erdball Jagd auf Geister und Dämonen. Wir haben Vampire vernichtet, Werwölfe getötet und Ghouls unschädlich gemacht, und wir waren auch schon hinter Wiedergängern her, um sie dorthin

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