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GK363 - Die Toteninsel

GK363 - Die Toteninsel

Titel: GK363 - Die Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Silver.
    »Natürlich. Warum nicht?«
    Wir begaben uns dorthin, wo Barry Culp gestanden hatte.
    »Was hat er getan?« wollte ich wissen.
    »Nichts. Er stand bloß da und starrte haßerfüllt zum Haus hinüber.«
    »Sah er Sie?«
    »Das weiß ich nicht. Er nahm jedenfalls keine Notiz von mir.«
    »Wie verhielten Sie sich?«
    »Ich blieb zunächst wie angewurzelt stehen.«
    »Und dann?«
    »Dann nahm ich die Beine in die Hand und rannte davon.«
    »Was geschah danach, Mr. Parnaby?«
    »Ich stürzte ins Haus und berichtete Mrs. Culp, was ich gesehen hatte.«
    »Wie nahm sie es auf?« erkundigte ich mich.
    »Zuerst erschrak sie. Dann aber geriet sie in Wut. Sie schrie mich an, ich solle es ja nicht mehr wagen, ihr mit einer solchen Verrücktheit zu kommen, sonst würde sie mich fristlos entlassen.«
    »Daraufhin wandten Sie sich an die Presse.«
    »Ich kenne da jemanden. Den rief ich an. Ich hatte das Bedürfnis, mit irgend jemandem darüber zu sprechen. Die Sache kam am nächsten Tag groß raus. Mrs. Culp hat mich tüchtig heruntergeputzt, das kann ich Ihnen sagen. Ich dachte, nun wäre ich meinen Job los, aber sie warf mich nicht hinaus.« Burl Parnaby sah abwechselnd Mr. Silver und mich an. »Ich schwöre Ihnen, ich habe keinen Dachschaden. Ich habe Mr. Culp wirklich gesehen! Er war kein Geist, keine Erscheinung oder bloß eine Einbildung von mir. Er war so echt da wie Sie beide.«
    »Uns brauchen Sie nicht zu überzeugen, Mr. Parnaby«, sagte Mr. Silver. »Wir glauben Ihnen.«
    »Würden Sie uns einen Gefallen erweisen?« fragte ich.
    »Gern, wenn ich kann.«
    »Sie können.«
    »Und was?«
    »Halten Sie die Augen offen.«
    Burl Parnaby erschrak. »Denken Sie, daß. Mr. Culp sich hier noch einmal blicken läßt?«
    »Diese Möglichkeit besteht durchaus«, sagte ich.
    »Herrgott noch mal, wie kann er überhaupt… Ich meine, er ist doch tot.«
    »Es gibt viele Dinge, die der Mensch nur schwer verstehen und noch viel schwerer erklären kann, Mr. Parnaby. Mr. Silver und ich wohnen im ›Century Plaza‹. Sollten Sie Mr. Culp noch einmal sehen, rufen Sie uns an.«
    »Das mach’ ich.«
    »Ich hoffe, wir können uns auf Sie verlassen.«
    »Bestimmt, Mr. Ballard. Ganz bestimmt.«
    ***
    Poch, poch, poch…
    Nachdem Olivia Culp nach Hause gefahren war, war es zu diesen unheimlichen Geräuschen in Woodrow Coles Haus gekommen.
    Er hatte unschlüssig dagestanden und hatte sich nicht dazu überwinden können, dem spukhaften Klopfen auf den Grund zu gehen. Wenig später hatte es von selbst aufgehört, und darüber war Woodrow Cole ziemlich froh gewesen.
    Olivia hatte ihn mit ihrer Furcht angesteckt.
    Er ärgerte sich darüber.
    »Barry Culp von den Toten auferstanden«, murmelte er kopfschüttelnd. »So, ein Blödsinn.«
    Er trank seinen achten Whisky und setzte sich dann in jenen grauen Sessel, in dem Olivia gesessen hatte.
    Er wußte nicht, wie lange er seinen Gedanken nachgehangen hatte. Plötzlich schreckte er jedenfalls hoch, denn dieses geisterhafte Pochen hatte wieder begonnen.
    Eiskalt rieselte es Woodrow Cole über den Rücken. Er hob den Kopf und blickte zur Decke.
    Die Angst stellte sich wieder ein. Sein Herz hämmerte schneller, und über seine Stirn legte sich ein glänzender Schweißfilm.
    Poch, poch, poch… »Verdammt!« zischte Woodrow Cole.
    Es war ihm unmöglich, länger sitzenzubleiben. Nervös lief er im Wohnzimmer auf und ab.
    Wodurch wurde dieses unheimliche Poltern hervorgerufen? Cole hatte den Eindruck, daß es immer lauter, immer aggressiver wurde.
    Was wurde damit bezweckt? Sollte er nach oben gelockt werden? Woodrow Cole schüttelte wieder den Kopf.
    »Nein, ich geh’ da nicht rauf!«
    Er verschränkte störrisch die Arme vor der Brust. Wenig später preßte er die Hände auf seine Ohren, weil er das unheimliche Poltern nicht mehr aushielt.
    Poch, poch, poch… »Jetzt reicht es!« stieß Woodrow Cole wütend hervor.
    Er verdrängte seine Angst und entschloß sich, diesem verfluchten Gepolter nun doch auf den Grund zu gehen.
    Mit großen Schritten durchmaß er das Wohnzimmer. Zornig riß er die Tür auf. Das Pochen war sofort lauter zu hören.
    Vielleicht war es nur der Wind, der ständig eine der Türen bewegte. Aber im Obergeschoß mußten eigentlich alle Fenster geschlossen sein.
    Woodrow Cole erreichte die Treppe, die nach oben führte. Ein roter Sisalläufer lag darauf, der von blitzenden Messingstangen festgehalten wurde.
    Er setzte seinen Fuß auf die erste Stufe und zögerte.
    Wenn es nun doch

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