Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK363 - Die Toteninsel

GK363 - Die Toteninsel

Titel: GK363 - Die Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
jedenfalls gewarnt. Mich trifft keine Schuld, wenn dir auf der Toteninsel etwas zustößt.«
    Bill Bourbon half Gossett beim Ablegen. Der alte Fischkutter tuckerte aus dem Hafen von Santa Monica.
    Bald waren die Lichter des Orts nicht mehr zu sehen. Bourbon sprach kein Wort. Er hing seinen Gedanken nach, dachte vor allem an seinen Freund und Komplizen Jim Hooks und daran, was es für ein Schock für ihn gewesen war, als er Jim sterben sah.
    Die Zeit verging, ohne daß Bourbon es merkte.
    Vor dem Bug des Schiffes tauchte aus der Schwärze des Pazifik ein dunkler Buckel auf.
    Unheimlich kam Harold Gossett die Insel vor, und er konnte nicht begreifen, wie jemand so verrückt sein konnte, den Wunsch zu haben, sie bei Nacht zu betreten.
    Aber das war allein Bills Sache und ging ihn nichts an. Er hatte tausend Bucks dafür bekommen, und damit hatte es sich.
    »Wir sind gleich da«, sagte Gossett.
    Bourbon riß sich von seinen Gedanken los. Er nickte stumm.
    Harold Gossett steuerte die Toteninsel mit gemischten Gefühlen an. Je näher er dem Eiland kam, desto mulmiger wurde ihm.
    Dumpf grollte die Brandung, und ein kalter Hauch strich über das Schiff. Gossett fröstelte.
    Er hielt nach einer Anlegemöglichkeit Ausschau, und als er sie entdeckt hatte, nahm er Fahrt weg und drehte bei.
    Bourbon wartete, bis der Kutter nahe genug an die Insel herangekommen war. Dann sprang er hinüber und landete auf einem glatten, feucht glänzenden Felsenplateau.
    Den Attachekoffer hielt er vor den Leib gepreßt. Er drehte sich um. »Vergiß nicht, mich auf der Rückfahrt abzuholen!«
    »Ich glaube kaum, daß das noch nötig sein wird«, gab Harold Gossett zurück. »Wenn ich wiederkomme, wirst du nicht mehr am Leben sein.«
    »Idiot!« brummte Bill Bourbon und sprang vom Felsen.
    Harold Gossett sah ihn in der Dunkelheit verschwinden und wußte, daß er ihn nie mehr wiedersehen würde.
    Der Fischkutter nahm wieder Fahrt auf. Gossett trachtete, so rasch wie möglich von der unheimlichen Insel fortzukommen.
    Bill Bourbon eilte durch die Nacht. Eine feuchte Kälte kroch ihm in die Kleider und ließ ihn frösteln.
    Er fand einen schmalen Weg, der mit hellem Kies bestreut war. Hier wurden die Toten zum Friedhof hinaufgetragen.
    Bourbon war der Meinung, daß sein Geld nirgendwo sicherer war als hier. Wenn er es auf dieser Geisterinsel versteckte, würde es wohl kaum jemandem in die Hände fällen, denn es wagte fast niemand, die Insel allein zu betreten.
    Der Gangster eilte den Weg entlang.
    Nach vier Windungen erreichte der Weg die Anhöhe. Hier befand sich der Totenacker. Es gab keine Friedhofsmauer, keinen Zaun, nichts. Nur Gräber. Alte und neue.
    Jetzt spürte auch Bill Bourbon deutlich die unheimliche Ausstrahlung dieses Leichenackers.
    Und so, wie er es spürte, spürte es jeder andere auch, deshalb würde sich wohl kaum ein Mensch an seinem Geld vergreifen.
    Bourbon orientierte sich.
    Er vernahm ein leises Seufzen und Ächzen, und er ärgerte sich über die Gänsehaut, die ihm über den Rücken lief, ohne daß er es verhindern konnte.
    Entschlossen ging er bis zur Mitte des Friedhofs. Er fühlte sich beobachtet, doch wenn er sich umdrehte, konnte er niemanden sehen.
    Er schrieb alles seiner Phantasie zu. Harold Gossett hatte so viel Angst vor dieser Insel gezeigt, daß dies irgendwie auf ihn, Bourbon, abgefärbt haben mußte.
    Bill Bourbon stellte den Attachekoffer ab. Er ließ die Verschlüsse aufschnappen und entnahm dem Koffer den Klappspaten.
    Sobald er das Spatenblatt durch Festdrehen einer Schraubenmanschette fixiert hatte, begann er zu graben.
    Energisch stach er in das lockere Erdreich eines frisch aufgeworfenen Grabhügels. Er buddelte sich rasch hinein. Bald keuchte er, und Schweiß glänzte auf seiner Stirn.
    Ihm fiel ein, daß das eigentlich Grabschändung war, was er da machte, aber er hörte deswegen nicht mit dem Graben auf.
    Als er – außer Atem gekommen – eine kurze Verschnaufpause einlegte, drang ein knirschendes Geräusch an sein Ohr.
    Er blickte sich suchend um, doch ihm fiel nichts Verdächtiges auf. Da sich das Geräusch auch nicht mehr wiederholte, maß er ihm keine weitere Bedeutung bei.
    Das hätte er aber sollen, denn als er wieder zu schippen begann, brach vier Yards hinter ihm das erste Grab auf…
    ***
    Lieutenant Dennis Oatis schaute mich bewundernd an. »Sie haben tatsächlich die Absicht, Death Island noch in dieser Nacht aufzusuchen, Mr. Ballard?«
    »Es ist schon genug passiert. Man muß dem Treiben

Weitere Kostenlose Bücher