GK370 - Das Mumien-Heer
immer.«
»Diesmal ist besondere Vorsicht angeraten.«
»Ich werd’s mir hinter die Ohren schreiben«, sagte ich.
Als wir uns erhoben, schaute uns Angie Malloy mit einem wehmütigen Blick an. Sie befürchtete wohl, uns nicht wiederzusehen. »Geben Sie gut auf sich acht«, riet sie uns.
»Darauf können Sie sich verlassen«, gab ich zurück.
Mr. Silver und ich schoben die Dynamitstangen in unseren Gürtel.
»Wenn wir jetzt einer Flamme zu nahe kommen, sind wir erledigt«, sagte der Ex-Dämon grinsend.
Ich nahm die Brustflasche an mich, in der sich das Weihwasser befand. Lucas Geeson stellte uns einen Jeep zur Verfügung. Bevor wir die Mission verließen, lud ich mit dem Speed loader noch rasch meinen Colt Diamondback nach.
»Viel Glück«, wünschte uns Norman Rees.
»Können wir brauchen«, erwiderte ich und stieg in den Jeep. Mr. Silver setzte sich neben mich.
»Bringen Sie Frank Esslin wohlbehalten zurück«, bat Rees.
»Das ist auch unser größter Wunsch«, sagte ich und startete den Motor.
***
Ze Bagonna drückte die Faust auf seinen Mund. Er zitterte so heftig, daß er befürchtete, die Mumie, die er eben gesehen hatte, könnte es bemerken.
Verdammt, worauf habe ich mich bloß eingelassen! schrie es in ihm. Ich hätte Mike und Orson allein in ihr Unglück rennen lassen sollen. Statt dessen ließ ich mich verleiten, ihnen hierher zu folgen. Und nun wird es mir genauso an den Kragen gehen wie ihnen.
Mike MacLamarr hatte seinen Revolver gezogen.
»Hast du das gesehen?« flüsterte er Orson Rooney zu.
»Hier spukt es«, gab dieser ebenso leise zurück.
»Ich dachte, mein Geist würde mir einen Streich spielen. Aber wenn du dieses Monster ebenfalls gesehen hast…«
»Pst, ich glaube, da kommt noch eine Mumie.«
Orson Rooney irrte sich. Es kam nicht eine Mumie, es kamen gleich mehrere. Und sie schleppten einen hageren Mann mit sich. Der Mann war benommen. Sein Gesicht wies Kampfspuren auf. Er war unsicher auf den Beinen. Wenn die Mumien ihn nicht festgehalten hätten, wäre er vermutlich in die Knie gegangen.
»Was haben die Monster mit dem Mann vor?« fragte MacLamarr gepreßt.
»Die machen ihn garantiert fertig. Vielleicht opfern sie ihn dem schwarzen Salamander.«
»Teufel, ich hab’ das Gefühl, in einen Horrorfilm geraten zu sein.«
Mike MacLamarr stellte seinen Behelfsrucksack ab.
»Was hast du vor?« fragte ihn Orson Rooney.
»Ich riskier’ mal ein Auge.«
»Ich würde an deiner Stelle lieber hierbleiben.«
»Bin gleich wieder zurück«, versprach MacLamarr.
»Was ist, wenn diese Mumien dich auch schnappen?«
»Dann haut ihr ohne mich ab und teilt den Schatz durch zwei.«
MacLamarr tastete sich bis zum Quergang vor. Er lugte vorsichtig um die Ecke. Von den Mumien war nichts mehr zu sehen. Aber der Wilddieb hörte ihre schlurfenden Schritte. Lautlos folgte er ihnen. Eine innere Stimme riet ihm, umzukehren, doch da war etwas, das ihn verleitete, sich immer weiter vorzuwagen.
Die Mumien blieben stehen.
MacLamarr glitt in eine Nische und beobachtete die Scheußlichen. Der Mann, den sie mitgebracht hatten, hatte sich so weit erholt, daß er ohne Stütze stehen konnte.
Eines der Monster baute sich vor ihm auf. Glutrot leuchtete es aus seinen Augenhöhlen heraus. »Du bist Frank Esslin, nicht wahr?« knurrte das Höllenwesen.
»Kann schon sein«, antwortete der WHO-Arzt trotzig.
»Wer sind die beiden Männer, die du zur Mission gebracht hast?«
»Tony Ballard und Mr. Silver«, sagte Frank Esslin.
Ein Raunen ging durch die Reihen der Mumien. Ballard und Silver waren die größten Feinde der Hölle. Es gab nur wenige Schattenwesen, die diese beiden Namen nicht kannten.
»Sie werden euch und euren Herrn, den schwarzen Salamander, vernichten!« prophezeite der WHO-Arzt. »Sie werden euch dorthin jagen, wohin ihr gehört: in die Hölle!«
»Du scheinst sehr viel von diesen Männern zu halten.«
»Ich habe sie nach Afrika geholt, damit sie eurem grausamen Treiben ein Ende setzen!«
»Dafür wirst du büßen!«
»Das macht mir nichts aus«, behauptete Frank Esslin. »Ich werde mit der Gewißheit sterben, daß Tony Ballard und Mr. Silver euch euer verfluchtes Handwerk schon bald gelegt haben werden.«
»Wir hatten mit unserem Überfall auf die Mission keinen Erfolg.«
»Das freut mich«, sagte der WHO-Arzt höhnisch.
»Daran trägst du ein großes Maß an Schuld.«
»Darauf bin ich stolz!« sagte Frank.
»Deshalb wirst du stellvertretend für alle leiden, deren Leben wir
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