Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK370 - Das Mumien-Heer

GK370 - Das Mumien-Heer

Titel: GK370 - Das Mumien-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
wies auf einen Stuhl.
    »Nein«, erwiderte Rees. Es hörte sich grob an.
    Angie verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie Sie wollen. Nun, was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Das!« sagte Norman Rees nur, und dann zeigte er dem Mädchen seine glühenden Handflächen.
    »Um Himmels willen!« stieß Angie Malloy erschrocken hervor. »Was ist passiert, Doc? Wie ist so etwas möglich? Wie können Ihre Hände glühen?«
    Der Missionsarzt nahm eine drohende Haltung an. Sein Blick wurde böse und gemein. Angie Malloy begriff, daß sie mit Rees kein Mitleid zu haben brauchte.
    Er war nicht gekommen, um sich von ihr bedauern zu lassen. Er wollte auch nicht, daß sie versuchte, ihm zu helfen.
    Er war da, um ihr etwas anzutun! Angie Malloy mußte ihn fürchten! All das verriet ihr sein Blick.
    Ein grausamer Zug umspielte seine Mundwinkel. Angie wich vor ihm zurück. Ihr Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen.
    Sie wollte ihr Zimmer fluchtartig verlassen. Hastig drehte sie sich um. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Rees mit seinen glühenden Händen nach ihr schlug.
    Instinktiv wußte sie, daß mit ihr etwas Schreckliches passieren würde, wenn diese Hände sie trafen.
    Sie wich blitzschnell nach links aus. Rees’ Handfläche klatschte auf die Tür.
    Rauch kringelte sich darunter hervor, und als Norman Rees die Hand zurückriß, waren die Finger in das Holz schwarz eingebrannt.
    Angie sah das und wurde kreidebleich. Norman Rees versuchte sie zu packen. Das Mädchen versetzte ihm einen Tritt, der ihn zwei Schritte zurückwarf.
    Aber er kam sofort wieder. Angie lief zum Fenster. Sie wollte es aufreißen und nach draußen springen, doch der Missionsarzt ließ das nicht zu.
    Er schnitt dem Mädchen den Weg ab und drängte es in die Ecke. Angie konnte nun weder nach links noch nach rechts ausweichen.
    Zurück konnte sie auch nicht, und vor ihr stand Norman Rees, der für sie zu einer entsetzlichen Gefahr geworden war.
    Wer hatte das aus ihm gemacht?
    »Doc!« keuchte die Krankenschwester. »Doc, ich flehe Sie an!«
    Norman Rees bleckte die Zähne. »Schwester!« hechelte er. »Schwesterim Bösen!«
    »Ich bitte Sie, tun Sie mir nichts!«
    Er hob die glühenden Handflächen. Dazwischen sah sie sein gemein grinsendes Gesicht. Es war verrückt. Den Mumien war sie entkommen, und nun sollte sie dem Missionsarzt zum Opfer fallen.
    Verzweifelt preßte sich Angie Malloy gegen die Holzwand. Unentwegt schüttelte sie den Kopf.
    »Bitte! Bitte berühren Sie mich nicht mit diesen schrecklichen Händen, Dr. Rees!« bettelte sie.
    Doch Norman Rees ließ sich nicht davon abhalten, es zu tun. Er legte dem Mädchen beide Hände auf die Schultern.
    Der Schmerz, der daraufhin durch Angies Körper tobte, raubte ihr beinahe die Besinnung.
    ***
    Lucas Geeson holte ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wein. Er trank jeden Tag vor dem Zu-Bett-Gehen ein Gläschen.
    Es war ihm zur lieben Gewohnheit geworden, und er konnte darauf immer vorzüglich schlafen.
    Da er tagsüber keinen Tropfen Alkohol zu sich nahm, konnte er dieses minimale Quantum getrost vor seinem Gewissen verantworten.
    Wein, in geringem Maße genossen, kann eine Medizin für den Menschen sein, sagte der Missionar sich.
    Und nach dieser Maxime lebte er nun schon seit vielen Jahren. Er drückte den Korken wieder in den Flaschenhals, ergriff dann das gefüllte Glas und setzte es an die Lippen.
    Dies kam einem feierlichen Akt gleich. Genießend ließ er den Wein über seine Zunge fließen.
    Er liebte den leicht herben, säuerlichen Geschmack. Nachdem er das Glas abgesetzt hatte, schnalzte er mit der Zunge.
    »Ein edler Tropfen«, lobte er. »Gereift unter Gottes gütiger Sonne.«
    Plötzlich irritierte ihn etwas. Eine Bewegung am Fenster. Der Missionar richtete den Blick dorthin.
    Er sah Angie Malloy. Rasch begab er sich zum Fenster und öffnete es. »Miß Malloy, Sie sind noch auf? Es war ein anstrengender Tag und eine noch anstrengendere Nacht für uns alle. Sie sollten zu Bett gehen, damit Sie sich morgen für die Kranken voll einsetzen können.«
    Angie blickte sich nervös um. Sie schien sich vergewissern zu wollen, daß niemand sie beobachtete.
    »Ich muß Ihnen etwas zeigen«
    »So spät noch? Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Sie müssen jetzt gleich mitkommen.«
    »Na schön, wenn Sie meinen. Einen Augenblick.« Der Missionar schloß das Fenster und verließ die Hütte durch die Tür.
    Angie Malloy erwartete ihn voller Unruhe.
    »Wieso sind Sie so nervös?« fragte Lucas

Weitere Kostenlose Bücher